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Die Hütte Gottes

Aus der Januar 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im 25. Kapitel des 2. Buchs Mose lesen wir: „Sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich unter ihnen wohne”. So gebot Gott durch Mose dem Volke Israel. Ausführliche und besondere Anweisungen betreffend die Herstellung der Hütte sind in den nachfolgenden drei Kapiteln enthalten. Es sollten die auserlesensten und schönsten Baustoffe verwendet, der Bau sollte mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit hergestellt und auf sachverständige Ausführung sollte Wert gelegt werden. Das Allerheiligste oder der heiligste Teil sollte vom übrigen Bau durch einen Vorhang getrennt sein, und dieses innere Heiligtum durfte nur der Hohepriester betreten, um seines hohen Amtes zu walten. Aaron und seine Söhne wurden zu Priestern erwählt. Doch sogar diesen wurde geboten, besondere Vorbereitungen zu treffen und heilige Kleider anzulegen, ehe sie an die Erfüllung ihrer feierlichen Pflichten herantraten. Außer diesen Kleidern mußte Aaron als Hoherpriester das Amtschild aus Edelsteinen mit dem Licht und Recht auf dem Herzen tragen.

Dieser Bericht über die Herstellung der Hütte und über ihre besonders eingesetzte Priesterschaft würde nicht viel mehr als eine gewöhnliche Geschichte darstellen, wäre es nicht um der Tatsache willen, daß sie in unserer Zeit auf die einzelne Erfahrung unmittelbar und nutzbar angewendet werden kann. Als die Zeit erfüllet war, kam Christus Jesus. Die durch Mose, den großen hebräischen Führer, den Menschen übermittelten Auslegungen Gottes als eines mächtigen Gesetzgebers wurden durch die geistigen Offenbarungen Gottes, die Christus Jesus entfaltete, klargemacht und geheiligt. Die von Mose und seinem Volke erbaute Hütte steht also in der unklaren Erkenntnis der Jahrhunderte als Sinnbild und Schatten besserer künftiger Dinge da. Der Galiläer riß den Vorhang der Unkenntnis und des Zweifels, der so lange Zeit das Allerheiligste verborgen hatte, entzwei und öffnete durch seine umfassende Auslegung Gottes als der allumfassenden und immer gegenwärtigen Liebe das geweihte Heiligtum allen Menschen. Ohne Geheimnis oder Beschränkung offenbarte er das Wesen und den Charakter Gottes und enthüllte die Herrlichkeiten des göttlichen Seins.

Jesus sagte: „Wenn ... du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen”. Das wahre Heiligtum ist daher ein Allerheiligstes in jedem einzelnen Bewußtsein, wo man in die Gemeinschaft mit dem göttlichen Leben, der göttlichen Wahrheit und der göttlichen Liebe eingehen kann. Auf Seite 15 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gibt Mrs. Eddy einen mit „Geistiges Heiligtum” überschriebenen erläuternden Abschnitt, worin sie darlegt: „Das Kämmerlein versinnbildlicht das Heiligtum des Geistes, dessen Tür den sündigen Sinn ausschließt, aber Wahrheit, Leben und Liebe einläßt”. Wir können niemand anders in unser Heiligtum mitnehmen, auch können wir nicht in eines andern Heiligtum eindringen. Jeder muß allein in das Heiligtum eintreten, um bei seinem himmlischen Vater Gehör zu finden. Was für eine Freude es doch bereitet, zu wissen, daß der Tempel des Denkens immer offen steht und der Vater uns immer erwartet! Wie trostreich es ist, zu wissen, daß wir allein mit Gott sind, und daß Er in das Verborgene sieht! Das göttliche Gemüt bedarf keiner Erklärungen von uns; denn die all-liebende Einsicht erkennt jedes auf den Altar im stillen Heiligtum der Wahrheit niedergelegte ernste Sehnen und demütige Verlangen. Dort können wir unser Herz mit vollkommenem Glauben und Vertrauen vor Gott ausschütten.

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