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Im Jahre 1910 erlitt ich infolge langwieriger Krankheit meiner Kinder einen...

Aus der Januar 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Jahre 1910 erlitt ich infolge langwieriger Krankheit meiner Kinder einen Nervenzusammenbruch, der anscheinend den ganzen Körper in Mitleidenschaft zog. Zwei Jahre lang lag ich damals mit den heftigsten Kopf-, Rücken-, Magen-, Nierenund Gliederschmerzen, verbunden mit zeitweiligen Lähmungen, danieder. Unser Hausarzt versuchte alle erdenklichen Stärkungsund Linderungsmittel, auch zog er den Oberarzt des hiesigen Krankenhauses, einen Frauenarzt und einen Nervenarzt zu Rate, doch alles umsonst. Sehr oft lag ich stundenlang wie scheintot da, hörte alles, was um mich her vor sich ging und gesprochen wurde, konnte aber kein Glied rühren und keinen Laut von mir geben, und ich litt entsetzlich.

Unser Hausarzt, der mich täglich besuchte, wußte keinen andern Rat und Trost, als daß ich wohl auf vorübergehende Besserung, doch nie auf vollständige Heilung hoffen könne. Es ging nun einige Jahre leidlich. Ich war dauernd in ärztlicher Behandlung und kannte dennoch keinen schmerzfreien Tag. Es ging so bis 1918 weiter. Infolge der dauernden Aufregungen und persönlichen Entbehrungen während des Krieges brach ich noch einmal zusammen. Als schließlich eine kleine Besserung eintrat, starb unser alter, ehrwürdiger Hausarzt.

Ich wurde nun ganz ratlos und wandte mich an einen Magenarzt. Dieser machte mir zuerst große Hoffnungen. Als aber nach monatelanger Behandlung keine Besserung eintrat, und mein Denkvermögen oft so versagte, daß ich manchmal nicht wußte, wo ich wohnte, oder was ich tat, erklärte er mir, er könne für den Magen nichts mehr tun, da alles, was er versuche, doch nichts helfen würde. Er riet mir aber dringend, mich wieder an einen Nervenarzt zu wenden, da seine Kenntnisse für solche Leiden in meinem Falle nicht ausreichten. Daher wandte ich mich wieder an einen Nervenarzt. Nach einer sehr langen Untersuchung machte auch dieser mir große Hoffnungen; aber alles, was er mir verordnete, war schon alle vorhergegangenen Leidensjahre hindurch versucht worden, so daß auch er erklärte: „Dann bleibt ja nichts mehr zu tun übrig”.

So oft war ich der Verzweiflung nahe, daß ich ernstlich allem ein Ende machen wollte; doch der Gedanke an meinen Mann und meine Kinder hielt mich davon zurück. Als ich mich in diesem Zustande befand, riet mir eine Freundin, doch einmal einen Versuch mit der Christlichen Wissenschaft zu machen; denn bei Gott sei, wie sie sagte, jede Heilung möglich. Mit geringer Hoffnung begann ich, mich darein zu vertiefen. In meiner Mutlosigkeit glaubte ich überhaupt nicht mehr an etwas Gutes, und dies verschlimmerte meinen Zustand noch mehr. Sechs Wochen waren vergangen, seitdem ich begonnen hatte, christlich-wissenschaftliche Schriften zu lesen; aber wegen meines Unglaubens besserte sich mein Zustand nicht, und ich wurde von Tag zu Tag schwächer, so daß mein Wunsch nach Erlösung von diesem Leben in Erfüllung zu gehen schien. Eines Tages teilte ich dieses meiner Freundin mit, worauf diese mir erwiderte, ich sollte an Gottes Hilfe glauben, und es würde mir sicher geholfen werden, und sie wolle mir nach besten Kräften beistehen.

Dieses Gespräch fand mittags 12 Uhr statt. Ich dachte über ihre Worte nach und wurde ruhiger und hoffnungsvoller. Ich fühlte mich in Gottes Schutz, und nun geschah etwas Wunderbares. Gottes Allmacht wurde mir mit solcher Kraft geoffenbart, daß ich am selben Nachmittag den Mut und die Stärke fand, mit meiner Tochter nach unserem Garten zu gehen. Dieser liegt eine Stunde von unserer Wohnung entfernt, und ich bin hin und zurück—zwei Stunden Wegs—ohne jeden Schmerz gegangen. Von jenem Tage an schwollen die Füße ab, Hände und Arme bekamen ihr Gefühl wieder, und mein Denken ist heute klarer als in den gesündesten Jahren meines Lebens. Nach einigen Wochen ließen auch die Magenschmerzen nach. Ich esse jetzt alles und habe ohne die geringste Schmerzempfindung Tageswanderungen von 30—35 km gemacht.

Seit jener Zeit haben wir herrliche Beweise der Allmacht Gottes gehabt, so daß wir mit aufrichtigem Dank die Christliche Wissenschaft in jeder Beziehung vertreten können. Nicht allein werde ich durch Worte meinen Dank gegen Gott und Mrs. Eddy, unsere große Führerin, ausdrücken sondern auch durch Tagen den Beweis erbringen. Mein tiefster Wunsch ist, zu helfen und Gutes zu tun, wo Gott es von mir fordert, und ich werde stets versuchen, die Wahrheit zu leben. Auch meiner lieben Freundin, die mir half, die Christliche Wissenschaft zu verstehen, bin ich tief dankbar.

Jahre segenreicher Arbeit sind vergangen. Meine Gesundheit hat sich beständig gefestigt, so daß ich keine körperlichen Schmerzen mehr kenne. Die größte Freude, die Gottes Liebe mir spendete, ist, daß sich mein heißester Wunsch, mich ganz geistiger Arbeit zu widmen, erfüllte. Ich konnte Klassenunterricht genießen, der mir half, Mitarbeiterin in Gottes Weinberg zu werden! In täglicher Gemeinschaft mit der göttlichen Liebe bin ich Zeugin der Segnungen der Christlichen Wissenschaft an vielen Freunden unserer geliebten Sache. Froh und freudig sende ich jeden Morgen die innige Bitte aus, Gott in Seinem Werk demütig und mit dankbarem Herzen weiter dienen zu dürfen.

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