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„Wie flatternde Vögel”

Aus der März 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bei jeder Wiederkehr des Frühlings, die die freudige Erkenntnis wachruft: „Siehe, der Winter ist vergangen, ... die Blumen sind hervorgekommen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen”, ist man geneigt, über die häufige Erwähnung der Liebe und des Schutzes Gottes in der Bibel und über die vielen dort angestellten Vergleiche dieser Kennzeichen Gottes mit Vögeln und ihren Eigenschaften nachzudenken. Die herrliche Stelle aus Jesaja: „Wie flatternde Vögel, so wird der Herr der Heerscharen Jerusalem schützen, schützend wird er es auch erretten, und verschonend wird er es erhalten” (engl. Bibel), bringt diesen Gedanken der Liebe und des Schutzes sehr klar zum Ausdruck.

Geschützt, errettet und erhalten werden — was könnte man mehr wünschen? In der Sicherheit und Geborgenheit, die wir als Christliche Wissenschafter in unserem Bewußtsein der allwährenden Kraft und der Allgegenwart Gottes, des Guten, erfahren, vergessen wir zuweilen fast, dankbar zu sein für unsere Erlösung von den Befürchtungen und Unruhen, die uns so häufig bedrängten, ehe wir die hier und jetzt anwendbare, immer zur Verfügung stehende Kraft und Beschützung unseres Vater-Mutter Gottes verstehen lernten.

Während wir bestrebt sind, unsere Erkenntnis der Christlichen Wissenschaft anzuwenden, indem wir den Verstand des einen göttlichen Gemüts, den wir durch göttliche Widerspiegelung immer zu eigen haben, demütig und dankbar mit anderen zu teilen suchen und täglich Gutes gewinnen durch andächtiges Eindringen in unsere christlich-wissenschaftlichen Lektionspredigten aus der Bibel und aus unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy und in die anderen Schriften unserer verehrten Führerin sowie durch das Lesen der durch ihre Weisheit für uns vorgesehenen christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften, entdecken wir, daß uns die Gegenwart Gottes sowohl selbst bei den kleinsten Einzelheiten unseres täglichen Lebens als auch bei unseren wichtigeren Entscheidungen immer begleitet, um uns zu leiten. Auf Seite 226 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” hat Mrs. Eddy diese Wahrheit mit folgenden Worten klar ausgedrückt: „Was wir allgemein das Gesetz vom Mitschwingen, das Gesetz von der Erhaltung der Zahl in der Geometrie, das Gesetz von der schiefen Ebene in der Mechanik u.s.w. nennen, ist nur die Wirkung einer allgemeinen Ursache,— der Ausfluß des einen göttlichen verständigen Prinzips, das durch entwickelte geistige Kraft die Erde in ihrer Bahn hält, das den Wellen und Winden gebietet, das das Herabstürzen des Sperlings verhütet, und das alles vom unendlich Kleinen bis zum unendlich Großen regiert,— nämlich Gott”.

Denken wir darüber nach, daß das göttliche Prinzip, das „die Erde in ihrer Bahn hält”, auch „das Herabstürzen des Sperlings verhütet”, so erkennen wir, daß kein durch die Christliche Wissenschaft erbrachter Beweis der Fürsorge Gottes für Seine Kinder je klein geheißen werden kann, da sie alle ohne Unterschied Beweise des Immanuel —„Gott mit uns”— sind.

Neulich wurde der Verfasserin dieser Betrachtung Gottes liebreiche Fürsorge für unsere kleinen Gefährten, die Vögel, bewiesen. Ein langer, in fünf Bogen sich hinziehender offener Vorbau, der an der Innenseite jedes Bogens einen breiten Sims hatte, war seit vielen Jahren ein Lieblingsort nistender Rotkehlchen. Jeden wiederkehrenden Frühling erschienen fünf Nester — in jedem Bogen eines — in der „Rotkehlchenstraße”, wie sie schließlich genannt wurde. Es wurde aber notwendig, den Vorbau abzubrechen und zu erneuern. Die Pläne zu diesem Umbau wurden im Winter angefertigt, wobei sich zuerst der beunruhigende Gedanke einstellte, die Rotkehlchen werden vor Beginn der Änderungen, d.h. vor Ende Mai, nisten. Dieser Gedanke wurde durch die Erkenntnis verdrängt, daß sich Gottes Fürsorge auf alle Seine Geschöpfe erstreckt, und in jenem Frühling nistete kein einziges Rotkehlchen an der gewohnten Stelle. Die „Straße” war verlassen, so daß bei Beginn des Abbruchs des Vorbaus keine Nester, die hätten gestört oder zerstört werden müssen, im Wege waren. Dankbar wurde daher der Worte unseres Meisters gedacht: „Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennige? Dennoch ist vor Gott deren nicht eines vergessen”.

Im Anschluß an diesen Ausspruch Christi Jesu lesen wir folgende, „etlichen Tausenden”, denen er damals predigte, gegebene Versicherung: „Fürchtet euch nicht; ihr seid besser denn viele Sperlinge”. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß wir auf unserem ganzen Lebensweg geschützt, errettet und erhalten werden, so daß es an uns liegt, die Verheißung in dem Maße unseres Vertrauens zu beanspruchen: „Dein Lohn müsse vollkommen sein bei dem Herrn, dem Gott Israels, zu welchem du gekommen bist, daß du unter seinen Flügeln Zuversicht hättest”.

Geräuschlos wie ein Vogel im Fluge kommen die Wahrheiten Gottes zu uns, wenn wir uns durch das Gebet des Verlangens und geistigen Verständnisses vorbereiten, die göttliche Entfaltung der Weisheit, Wahrheit und Liebe zu empfangen. Vollkommen drückt dies unsere göttlich erleuchtete Führerin Mary Baker Eddy in einer herrlichen Stelle auf Seite 261 in unserem wunderbaren Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit aus, wo sie schreibt: „Wenn du deinen Blick auf die höheren Wirklichkeiten heftest, wirst du dich zu dem geistigen Bewußtsein des Seins erheben, wie der Vogel, der aus dem Ei gekrochen ist und sich die Flügel putzt zu seinem Fluge himmelwärts”. Und in diesem „geistigen Bewußtsein” erreichen wir unsere himmlische Wohnstätte und wohnen hier und jetzt unter ihrem Schutz.


Gott aber kann machen, daß allerlei Gnade unter euch reichlich sei, daß ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken.—2. Korinther 9:8

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