Es gibt heutzutage in der Welt viele Glaubenslehren zur Umwandlung des Sünders und sehr viele Verfahren zur Heilung der Kranken. Wir, die wir uns Christliche Wissenschafter nennen, sollten unserem himmlischen Vater oft dafür danken, daß Er Mrs. Eddy die Christliche Wissenschaft, den allumfassenden Glauben und das allumfassende Verfahren des Heilens sowohl von Krankheit als auch von Sünde, geoffenbart hat; denn sie ist für alle Menschen aller Klassen allerorten bestimmt.
Mrs. Eddy hat uns gezeigt, daß „Gott die Person nicht ansieht”, daß Er der liebende Vater und Mutter aller ist. Es ist segensreich zu wissen, daß die Christliche Wissenschaft für die ganze Welt bestimmt ist. Wird sie verstanden, so ist sie der einzige Glaube, über den sich alle Menschen einigen, und auf Grund dessen sie einmütig arbeiten können; denn sie kommt aus der einen Quelle, dem einen Gemüt, Gott.
Die Christliche Wissenschaft bringt sowohl dem Denker Frieden als auch dem Leidenden Gesundheit. Wie viele quälen sich doch heutzutage mit der Frage, was denn die Wahrheit über Gott, über den Menschen und über ihr Alltagsleben sei! Die Christliche Wissenschaft erklärt dies alles in solch liebevoller Weise, und ihre Erklärung ist so einfach und anwendbar, daß sogar kleine Kinder sie leicht verstehen und ihr Verständnis in die Tat umsetzen.
Die Verfasserin dieser Betrachtung kannte einst einen etwa fünfjährigen Knaben, der Christlicher Wissenschafter war. Dieser hatte von seiner Mutter und in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule viele Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft gelernt. Bei der Lösung aller seiner Aufgaben, welcher Art sie auch sein mochten, verließ er sich stets auf die Christliche Wissenschaft. Wollte er wissen, was wahrer Gehorsam oder rechtes Benehmen bedeute, oder brauchte er Heilung von leiblicher Krankheit, so wandte er sich immer an seinen himmlischen Vater. Eines Tages hatte er heftige Schmerzen. Seine Mutter versuchte ihm durch ihr Verständnis der Christlichen Wissenschaft zu helfen; aber die Schmerzen ließen nicht nach. Schließlich fragte ihn seine Mutter: „Liebling, was sagte Jesus zum Irrtum?” Sofort antwortete er: „Schweig und verstumme!” Als ihm die geistige Bedeutung der Worte klar wurde, hörten die Schmerzen auf. Er wußte, was Jesus mit den Worten: „Schweig und verstumme!” meinte. Er wußte, daß nicht Gott sein Leiden verursachte, sondern daß ihn der fleischliche Sinn oder der sterbliche Glaube verleiten wollte zu glauben, daß Leiden wirklich sei. Wie Jesus konnte daher auch er zu diesem falschen Sinn sagen: „Verstumme!”
Nehmen wir an, wir hätten einen Freund, den wir zärtlich lieben, und der auch uns liebe. Nehmen wir an, eine dritte Person sage uns etwas Unwahres über das innere Wesen dieses Freundes, und wir glauben es und hegen infolge des falschen Urteils über den lieben Freund eine Abneigung gegen ihn. Der Freund wäre an dem Unrecht ganz unschuldig, wüßte nichts von unserem veränderten Gefühl gegen ihn, und würde uns immer noch lieben. Lassen nicht oft solche verständnislose Annahmen über Gott uns an Seiner göttlichen Gnade und Barmherzigkeit gegen die Menschenkinder zweifeln?
Wie wunderbar es doch ist, zu wissen, daß es einen Vater-Mutter aller gibt, daß dieser liebende Vater uns alle als Seine lieben Kinder kennt, und daß wir, wenn wir Ihn demütig und ehrlich suchen, finden, daß Er darauf wartet, daß wir Ihn anerkennen, und daß Er bereit ist, uns zu helfen und uns mehr von Seiner Liebe zu erzeigen! Wie dankbar sollten wir also für die Christliche Wissenschaft sein, weil sie uns auf den rechten Weg bringt und uns führt, daß wir ihn nicht verlieren, wenn wir ihren Lehren folgen, wie sie uns in der Bibel und in allen Schriften unserer Führerin geoffenbart sind!
Könnte es etwas Sanfteres, Liebevolleres geben als die Einladung Christi Jesu: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken”? In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 1) zeigt uns Mrs. Eddy, wie wir uns Gott nähern können. Sie schreibt: „Unausgesprochene Gedanken sind dem göttlichen Gemüt nicht unbekannt. Verlangen ist Gebet; und kein Verlust kann uns daraus erwachsen, daß wir Gott unsre Wünsche anheimstellen, damit sie gemodelt und geläutert werden möchten, ehe sie in Worten und Taten Gestalt annehmen”.
Alle, die ehrlich, bereitwillig und eifrig nach dieser Wahrheit trachten, können sie in der Bibel finden, wenn sie die Schriften der Mrs. Eddy als Schlüssel benützen, um die darin enthaltenen geistigen Schätze zu öffnen. Dadurch, daß sie die Tatsachen des Seins, die sie gesunden haben, leben und beweisen, können sie dann gegenwärtige Erlösung haben. Die Christlichen Wissenschafter sind bestrebt, in ihrem täglichen Verkehr mit ihren Mitmenschen gerecht, liebevoll und barmherzig zu sein, und so muß jener herrliche Tag, wo „sie mich [Gott] alle kennen sollen von dem Kleinsten an bis zu dem Größten”, näher kommen.
