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Die gebeugten Kniee

Aus der Juli 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Ich schwöre bei mir selbst, und ein Wort der Gerechtigkeit geht aus meinem Munde, dabei soll es bleiben: Mir sollen sich alle Kniee beugen und alle Zungen schwören”. Mit diesen Worten stellt Jesaja die Rede Gottes dar, und die ganze Bibel hebt diese Erklärung mit Nachdruck hervor.

Vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung des Johannes ist vielleicht keine Tatsache klarer dargelegt als die Unumgänglichkeit der Forderung, daß sich schließlich alle Menschen Gott beugen müssen, daß schließlich alle Ihn als den Unendlichen, das All, anerkennen müssen. In der Tat finden wir immer wieder darin, daß Gott auf Seiner eigenen Vollständigkeit besteht, wie z.B.— wiederum in Jesaja —: „Wendet euch zu mir, so werdet ihr selig, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und keiner mehr”.

Durch alle Zeiten hindurch hat die Gottesgelehrtheit gelehrt, daß Gott als die eine allerhabene, unendliche Kraft anerkannt werden muß, und daß alle Menschen werden einmal lernen müssen, Ihm jene vollkommene Willfährigkeit zu erweisen, die Ihm als dem Allmächtigen zukommt. Während Propheten und Apostel, Heilige und sogar Sünder diese Forderung anerkannt haben, hat es hinsichtlich der Art und Weise, ihr gerecht zu werden, genau so viele verschiedene Ansichten gegeben, wie es Menschen gegeben hat, die es sich angelegen sein ließen, der Forderung nachzukommen. Alle haben auf verschiedenen Mitteln und Wegen bestanden, und vielleicht am allgemeinsten pflegten sie den Brauch des Beugens der Kniee.

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