Daß Christus Jesus nicht nur diejenigen heilte, die einzeln zu ihm kamen, sondern gelegentlich auch die Volksmenge, die, durch seinen wachsenden Ruhm als den des göttlichen Heilers angezogen, ihn drängte, wenn immer seine Anwesenheit bekannt wurde, ist in der Heiligen Schrift überzeugend dargelegt. Ein solcher Fall ist im Evangelium des Matthäus erzählt. Als er erfuhr, daß die Pharisäer „einen Rat über ihn hielten, wie sie ihn umbrächten”, „wich er von dannen. Und ihm folgte viel Volks nach, und er heilte sie alle”.
So wird die Heilung einer Menge Menschen berichtet, die allerlei Krankheiten hatten und ohne Zweifel viele unterschiedliche Gedankenrichtungen, viele Arten und Zustände von Menschen umfaßten. Doch ohne Ausnahme wurden sie alle, soweit die Berichte zeigen, von diesem größten Beweisführer der zur Zerstörung von allerlei Irrtumsformen verfügbaren göttlichen Kraft geheilt. Wie bei der Heilung der Aussätzigen heilte er auch hier alle offenbar gleichzeitig durch sein erhabenes Bewußtsein von Gottes unendlicher Gegenwart und überirdischer Kraft.
Diese Erfahrung an den Gestaden des Galiläischen Meeres steht in so schroffem Gegensatz zu einem andern Berichte in der Heiligen Schrift, daß sie besondere Beachtung verdient. In der Erzählung von seiner Rückkehr „in seine Vaterstadt”, vermutlich Nazareth, heißt es, daß sich unter den Zuhörern Fragen erhoben, als er in der Schule predigte. „Ist er nicht eines Zimmermanns Sohn?” fragten sie. „Heißt nicht seine Mutter Maria? und seine Brüder Jakob und Joses und Simon und Judas?” Und wir lesen, daß „er daselbst nicht viel Zeichen tat um ihres Unglaubens willen”. Offenbar hielt also ihr Unglaube, ihre Unfähigkeit, den Christus als den Messias zu erkennen, diesen erhabenen Beweisführer der Kraft Gottes davon ab, ihnen die Gegenwart der göttlichen Liebe zu beweisen, die Mißklang, wie er sich in Krankheit und Sünde bekundet, zerstört.
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