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Geistige Erquickung

Aus der Juli 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Müde von den Sorgen der Welt, schwerbeladen mit ihren Lasten, werden die leidtragenden, sündigen, kranken Menschen, nachdem sie alle ihre sogenannten irdischen Hilfsquellen erschöpft haben, oft hilfesuchend zu Gott getrieben, ja, buchstäblich getrieben. Es ist mitleiderregend zu sehen, wie die Menschen durch den körperlichen Sinn häufig so bestrickt sind, daß sie den Reichtum geistiger Offenbarung anscheinend vergessen, der heutzutage allen zur Verfügung steht, die scharfsinnig genug sind, ihn zu erkennen. Denn wir leben in einer Zeit, die in großem Maße geistig gesegnet worden ist. Die Christliche Wissenschaft ist hier mit ihrer göttlichen Offenbarung, der vollendetsten Offenbarung des geistigen Seins, die dem Menschengeschlecht je gewährt wurde, und die in sich selber alles betont, was die hebräischen Propheten und Seher, alles, was Christus Jesus selber den Menschen geoffenbart hat.

Lang, ehe die Christliche Wissenschaft durch Mrs. Eddy der Welt gegeben wurde, ja, lang vor der christlichen Zeitrechnung, wandten sich die Menschen um Schutz und Erquickung an Gott. Der 23. Psalm ist eine Ausgießung erhabensten Glaubens an Gottes Huld. „Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln”, beginnt er. „Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele”. Herrliche Worte der Zuversicht und des Vertrauens auf den Höchsten, aber weit herrlicher, wenn durch das durch die Christliche Wissenschaft übermittelte geistige Verständnis erleuchtet! Ersetze das Wort „Herr” in dem Psalm durch „die göttliche Liebe”, wie Mrs. Eddy auf Seite 578 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” es tut, und eine Flut von Bedeutung strömt aus ihm hervor. Dann erkennen wir die göttliche Liebe als unsern Hirten, der alle unsere Bedürfnisse befriedigt, uns in Glückseligkeit und Frieden hineinführt und unsere Seele (unsern geistigen Sinn) erquickt.

Daß dieses göttliche Behüten, Beschützen, Führen, Erquicken stattgefunden hat und immer noch stattfindet, unterliegt keinem Zweifel; denn zahlreiche biblische Gestalten haben es bezeugt, und sehr viele Menschen können heute dafür zeugen. Viele Christliche Wissenschafter führen jetzt in Frieden und Behaglichkeit ein nützliches Leben, nachdem sie Gesundheit wiedererlangt haben, über Leid emporgehoben und von Mangel befreit sind, einzig und allein durch das durch die Christliche Wissenschaft erlangte Verständnis Gottes als der Liebe. Die meisten hatten wahrscheinlich alle ihnen zur Verfügung stehenden sogenannten irdischen Hilfsmittel erschöpft, ehe sie sich überhaupt herabließen, die Christliche Wissenschaft zu untersuchen. Aber von dem Augenblick an, wo sie begannen durch diese Lehre Gott als die Liebe zu verstehen und die Wahrnehmung zu machen, daß diese Tatsache folgerichtig alles ausschließt, was der Liebe unähnlich ist, da es kein wahres oder wirkliches Sein hat, begannen sie sich in jeder Hinsicht zu bessern,— mit andern Worten, begannen sie, erquickt zu werden.

In „Miscellaneous Writings” (S. 153) schreibt Mrs. Eddy in anspornender Weise über die zwischen Gott und den Menschen bestehende innige Verwandtschaft und ihre Wirkungen, wenn sich die Menschen verständig an Gott wenden. Sie erklärt: „Als Gott vor Seinem Volke vorherging, wurde es mit Manna gespeist: es wanderte durch die Wüste, und, von den Wogen unberührt, zog es durch das Rote Meer. Auf Sein Gebot wurde der Fels ein Brunnen und das gelobte Land grüne Inseln der Erfrischung”. Und bedeutungsvoll fügt sie hinzu: „‚Der Herr sprach das Wort‘, wie der Psalmist sagt, ‚und groß war die Schar derer, die es verkündigten‘” (engl. Bibel). Die Tage, wo Gott unter den Menschen weilt, sind nicht vorüber; im Gegenteil, in gewisser Hinsicht beginnen sie erst. Denn erst in unserer Zeit ist die Wissenschaft des geistigen Seins, die Wissenschaft, die das wahre Wesen Gottes und des Menschen verkündigt, die Wissenschaft, die das göttliche Gesetz erklärt, das die Verwandtschaft zwischen Gott und dem Menschen regiert, durch die Christliche Wissenschaft in Ausdrücken, die alle Menschen verstehen können, voll und klar dargelegt worden.

Wir staunen über die Güte Gottes gegen das „auserwählte Volk”, auf das sich unsere Führerin in der soeben angeführten Stelle bezieht; wir staunen noch mehr über die von Christus Jesus und seinen Jüngern vollbrachten Werke der Heilung, der Erneuerung und der Erquickung. Laßt uns jedoch nicht vergessen, daß Gottes Güte und Gottes Kraft nicht auf eine Zeit oder ein Volk begrenzt sind, sondern jedermann überall zu allen Zeiten zur Verfügung stehen! Irrige Annahmen über Gott und Seine Schöpfung, den Menschen eingeschlossen, sind es, die die Menschen der immer gegenwärtigen Hilfe des immer lebendigen Gottes berauben; und so, wie diese Annahmen durch wahre Begriffe von der göttlichen Liebe und von dem vollkommenen Ebenbild der Liebe, dem Menschen, ersetzt werden, gehen wir ein zu unseres Herrn Freude.

„Das gelobte Land, grüne Inseln der Erfrischung”! Bedenken wir doch, daß wir sie, wenn wir niedergebeugt und kummervoll und traurig sind, zur Erquickung besuchen können! Was tat der große Meister, als ihm die Sorgen der Welt schwer auf dem Herzen lagen und ihre Bosheit ihn zu vernichten trachtete? „Jesus betete”, schreibt Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 32); „er zog sich von den materiellen Sinnen zurück, um sein Herz an lichteren, an geistigen Ausblicken zu erquicken”. Darin lag das Geheimnis seines Erquickungs-verfahrens. Jesus wandte sich von allem, was das Zeugnis der körperlichen Sinne ihn über Krankheit, Sünde, Leid, Leiden, Zweifel, Verzweiflung, Furcht glauben lassen wollte, von jedem falschen Glauben des sterblichen Gemüts, zu dem göttlichen Gemüt, der göttlichen Wahrheit und der göttlichen Liebe; und diese Gemeinschaft mit Gott, dieses Weilen auf „den grünen Inseln der Erfrischung”, erquickte ihn. Nach diesen geistigen Erfahrungen konnte er in den Kampf zurückkehren, neu gestärkt, um jeder falschen Sinnlichkeitsannahme mutig entgegenzutreten.

Die Erfahrung Jesu kann die unserige werden. Sanftmut, Reinheit und Gebet werden uns befähigen, in das „gelobte Land” einzuziehen. Selbst wenn unser Fuß noch auf der untersten Sprosse der Leiter der göttlichen Wissenschaft steht und die Spitze der Leiter weit über unserem Haupte zu sein scheint, wird das Gebet ernsten Verlangens, gut und liebreich und wahr zu sein, den Segen Gottes gewiß auf uns herniederrufen und uns mit Gesundheit, Harmonie und Frieden erquicken.

Wie herrlich es doch ist, zu wissen, daß wir die „grünen Inseln”, die „grüne Aue” und das „gelobte Land” besuchen können, so oft uns inmitten unserer Arbeit ein Gefühl der Ermüdung, der Besorgnis oder der Bedrängnis beunruhigen möchte! Wenn das Böse uns bestürmen möchte, heißt uns die Christliche Wissenschaft uns sofort vom Körperlichen, vom körperlichen Sinn, zu Gott, dem vollkommenen Gemüt, wenden und über die Herrschaft des Gemüts über jede Trugvorstellung von körperlicher Schwäche oder körperlicher Ermüdung nachdenken. Denn durch solches Nachdenken, solches Beten, wird die Trugvorstellung zerstört und Stärke wiederhergestellt.

Die Sommertage können erfreuliche Tage sein. Der Wohlgeruch der Blumen, die wogende Kühle der Bäume, die feststehenden Berge, die fließenden Bäche, der stille See, sie alle können in gewisser Hinsicht durch sinnbildliche Gedankenverknüpfung trösten und beruhigen. Wer aber etwas von der durch die Christliche Wissenschaft geoffenbarten unbedingten Wahrheit des Seins versteht, besitzt weit gesegnetere Dinge als diese, weil er sich im Bereiche dessen befindet, was weder das körperliche Ohr noch Auge noch Gefühl je erkennen kann: Gottes geistiges Weltall vollkommener Ideen, Gottes Gedanken, die, wenn erfaßt, Erquickung und Heilung bringen.

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