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Gehorsam und Lohn

Aus der Januar 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Fülle und Einstimmigkeit der biblischen Lehren samt den menschlichen Erfahrungen unserer Zeit sind derart, daß es ebenso selbstverständlich wie wahr ist, zu erklären, daß bei der ganzen christlich-wissenschaftlichen Arbeit Gehorsam eine Vorbedingung des Lohnes sei. Doch der Widerspruch im menschlichen Wesen macht das beständige Wiederholen der Erklärung selbstverständlicher Wahrheiten notwendig. Im Lichte der Christlichen Wissenschaft nehmen die biblischen Geschichten von den Mißgeschicken oder Belohnungen, die den Kindern Israel als Einzelpersonen und als Gesamtheit infolge ihres Ungehorsams oder Gehorsams gegen die göttlichen Gebote widerfuhren, für Christlichen Wissenschafter im Zusammenhang mit ihren alltäglichen Aufgaben noch mehr ermutigende und zweckdienliche Bedeutungen an.

Es ist beachtenswert, daß Christus Jesus diejenigen, die ihn um Heilung baten, häufig etwas tun hieß oder sie veranlaßte, durch eine besondere Handlung zu zeigen, daß sie mitzuarbeiten wünschten oder bereit dazu waren. Und wenn sie gehorsam waren, wurden sie geheilt. Ein solch bemerkenswertes Beispiel war das von den zehn Aussätzigen, denen, als sie „von ferne standen” und den Meisterchristen um Heilung baten, Christus Jesus gebot, hinzugehen und sich den Priestern zu zeigen. „Und es geschah”, wie wir lesen, „da sie hingingen, wurden sie rein”. Es ist weder berichtet noch angedeutet, daß diese zehn Männer zögerten und wegen einer sofortigen Heilung mit Jesus haderten, weil er früher einen Wassersüchtigen augenblicklich geheilt hatte, oder weil er einer Frau, die seit achtzehn Jahren krumm war, so daß sie „nicht wohl aufsehen konnte”, durch das Wort schnelle Befreiung brachte. Nein, ohne Zaudern befolgten sie die durch Jesus an sie ergangene Weisung des Christus. Zwar schrieb das mosaische Gesetz vor, daß die vom Aussatz Geheilten zum Priester gehen sollten, um gewisse Opferbräuche verrichten zu lassen, worauf sie ihre früheren regelmäßigen Tätigkeiten und Geschäfte wiederaufnehmen konnten. Aber diese zehn Männer traten, obgleich sie noch nicht geheilt waren, dennoch unverzüglich den verordneten Weg an. Und „da sie hingingen, wurden sie rein”. Sie horchten nicht schon nach einer kurzen Strecke Weges auf das Flüstern des Versuchers, daß sie schon weit genug gegangen seien, um ihren guten Glauben zu zeigen, daß sie also ihren Teil getan hätten und sich jetzt niedersetzen und ihren Körper betrachten sollten, um zu sehen, ob sie wirklich geheilt werden würden, ehe sie weitergingen. Sie nahmen Christus Jesus beim Wort, erfüllten ohne geäußerte oder nur gedachte Ausflüchte die ihnen auferlegte Pflicht, und noch ehe sie den ganzen Weg zurückgelegt hatten, waren sie rein.

Einige der treffenden Lehren, die aus diesem Berichte zu ziehen sind, liegen klar auf der Hand. Wenn wir um christlich-wissenschaftliche Behandlung bitten, dürfen wir nicht hinsichtlich der Zeit oder der zur Heilung notwendigen Erfordernisse Pläne machen. Der Seelenund vielleicht auch der Sittenzustand ist bei jedem Menschen verschieden, mögen auch die körperlichen Kundgebungen, Krankheit genannt, dieselben oder ähnlich zu sein scheinen. Der Anspruch des menschlichen Willens kann von jemand so bestimmt und hartnäckig angenommen und zum Ausdruck gebracht werden, daß eine Handlung demütigen Gehorsams auf seiten des um Heilung Bittenden erforderlich wird, um die Wurzel des Leidens zu erreichen. Denn wie Christus Jesus, so erklärt und beweist auch die Christliche Wissenschaft, daß Krankheit sowohl im Ursprung als auch im Wesen seelisch ist. Daher ist Krankheit nur durch die wirksame Anwendung berichtigender geistiger Ideen wissenschaftlich und befriedigend zu behandeln.

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