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Unschuld

Aus der November 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eines der vielen Wörter, auf die die Christliche Wissenschaft ein neues und klareres Licht wirft, ist das Wort „Unschuld”. In Websters Wörterbuch ist dieses Wort erklärt als „Zustand oder Eigenschaft des Unschuldigseins; ... Freisein von Schuld”. „Harmlosigkeit” ist als sinnverwandter Ausdruck angegeben. Dem Christlichen Wissenschafter ist es klar, daß er, um unschuldig zu werden, um von dem, was schädlich und verderblich ist, frei und daher harmlos zu sein, die Unwirklichkeit des Bösen erkennen und aufhören muß, Böses zu tun. Wer das Böse als wirklich und als Teil seiner selbst oder anderer ansieht, kann nicht harmlos sein; denn in dem Maße, wie für ihn das Böse eine Wirklichkeit ist, ist er nicht frei von dem, was schädlich und verderblich ist.

Als Daniel in die Löwengrube geworfen wurde, half ihm beim Ausarbeiten seiner Aufgabe zum mindesten die Tatsache, daß er unschuldig war, so daß er zum König Darius sagen konnte: „So habe ich auch wider dich, Herr König, nichts getan”. Es gibt in der Tat keinen größeren Schutz als die Fähigkeit, unter jeder Bedingung und unter allen Umständen zu erkennen, daß, da Gott alles gemacht hat, was gemacht ist, und es für „sehr gut” erklärt hat, das Böse nie geschaffen worden ist und daher in Wirklichkeit nicht besteht. Die Erkenntnis der Allmacht und der Allgegenwart Gottes, des Guten, und die Erkenntnis, daß der Mensch der geliebte Sohn des Vaters ist, läßt das erhaltende und schützende Gesetz Gottes augenblicklich zu unseren Gunsten wirken. Und was könnten wir mehr erbitten oder wünschen?

Unschuld ist nicht mit Unwissenheit zu verwechseln. Es mag Menschen geben, die mit gewissen Erscheinungsformen des sogenannten Bösen nie in Berührung gekommen sind, die nicht einmal wissen, daß es so etwas gibt; glauben sie aber überhaupt an die Wirklichkeit des Bösen und behaften sie in Gedanken ihre menschen damit, so sind sie keineswegs unschuldig oder harmlos. Ja, sie geben sich in großem Maße selber diesem falschen, bestrickenden Glauben preis; denn genau in dem Maße, wie man aus dem Bösen eine Wirklichkeit macht, unterwirft man sich seiner Scheingewalt. In diesem Zusammenhange ist es gut zu wissen, daß wir in dem Augenblick, wo wir unsern Bruder mit dem Bösen behaften — wo wir ihm böse Beweggründe, Ansprüche und Neigungen zuschreiben—, das Böse mit etwas ausrüsten, was ihm allein Scheinmacht verleihen kann, nämlich mit der Stütze der Persönlichkeit. Auf Seite 71 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mrs. Eddy: „Das Böse hat keine Wirklichkeit. Es ist weder Person, Ort noch Ding, sondern einfach eine Annahme, eine Illusion des materiellen Sinnes”. Könnte das Böse überhaupt kürzer und bündiger dadurch so vollständig erledigt werden, daß es als der falsche Anspruch gezeigt wird, der er ist? Solange wir also das Böse als unpersönlich erkennen, kann es, soweit wir in Betracht kommen, keinen Stachel haben. Wir müssen uns aber vollständig darüber klar sein, daß der falsche, fleischliche Sinn offenkundig danach trachtet, Christliche Wissenschafter zu veranlassen, aus dem Bösen dadurch eine Wirklichkeit zu machen, daß sie es persönlich machen und ihm so Fortdauer verschaffen.

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