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Kirchenarbeit

Aus der April 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Bauen christlich-wissenschaftlicher Kirchen ist eine äußere Ausdrucksform der Dankbarkeit der Schüler der Christlichen Wissenschaft für die beweisbare Erkenntnis der unfehlbaren Güte Gottes, die sie durch die Lehren der Mary Baker Eddy gewonnen haben. In ihrer schönen Einfachheit stellen diese Kirchen und ihre Gottesdienste die Danksagung derer dar, deren Herz überströmt von Dankbarkeit für die ihnen widerfahrene heilende, beschützende, erneuernde Berührung der göttlichen Liebe. Wer viel empfangen hat, hegt natürlich den Wunsch, mit anderen zu teilen, was ihm gegeben worden ist. Und dadurch, daß die Schüler der Christlichen Wissenschaft eine beständig wachsende Zahl von Kirchen unterhalten, ermöglichen sie es anderen, mehr von dem lebendigen Gott verstehen zu lernen und gesegnet zu werden, wie sie selber gesegnet worden sind.

Wer Dankbarkeit zum Ausdruck bringt, hat sein Denken geöffnet und kann noch größere Segnungen wahrnehmen und empfangen. Der Schüler, der sich an der Kirchenarbeit beteiligt, findet daher, daß er mehr zurückbekommt, als er hergibt, daß er selber wächst, wenn er zum Wachstum der Kirche beiträgt, und für sich wertvolle Lehren gewinnt in der Charakterausbildung, im Zusammenarbeiten, im Sichanpassen an die Verhältnisse und darin, wie man sein Denken Gott weihen muß.

Behutsam und andachtsvoll sollte man trachten, für Kirchenmitgliedschaft bereit zu sein. Die durch den Beitritt zu Der Mutter-Kirche oder zu einem ihrer Zweige zum Ausdruck kommende Trennung vom Alten und das Annehmen des Neuen sind freudige Schritte in der Richtung des Fortschritts. Niemand braucht jedoch zu warten, bis er Mitglied ist, um allem, was zur Ordnung und Harmonie des Gottesdienstes dient, freudig zu gehorchen und alle Kirchentätigkeiten durch Gedanken, Wort und Tat zu unterstützen. Auch ist niemand, sei er Besucher oder Mitglied einer Kirche, durch Ort, Umstand oder Zustand gehindert, in gewissem Maße zu helfen. Wenn er die Arbeit, die er geben möchte, nicht geben kann, kann er wenigstens sein rechtes Denken geben, wissend, daß die Kraft des Guten in ihrer Wohltätigkeit unbegrenzbar ist. Wenn er nicht soviel Geld geben kann, wie er gern geben möchte, kann er freudig von dem geben, was er hat, wissend, daß Gott der Mehrer ist; er kann ihm auch viel freundliche Blicke und Worte der Herzensgüte für diejenigen, mit denen er zusammenkommt, hinzufügen.

Wir sind Gottes Haushalter. Was für eine Rechenschaft sollen wir über das uns von Ihm anvertraute Gut ablegen? In der Bibel lesen wir, daß David vor der ganzen Gemeinde der Kinder Israel sagte: „Herr, unser Gott, aller dieser Haufe, den wir zugerichtet haben, dir ein Haus zu bauen, deinem heiligen Namen, ist von deiner Hand gekommen, und ist alles dein”. Alles Gute und Nützliche, was wir haben, zeugt von der Fürsorge der Liebe. Gott ist die Quelle der rechten Ideen, die unsere Versorgung bringen. Er ist die Quelle der Eingebung alles rechten Denkens, Redens und Handelns. Alles, was es gibt, hat Er uns gegeben, bis zur Unendlichkeit des Guten.

Sind also sowohl unser Denken, Reden, Handeln und unsere Zeit als auch unsere Versorgung nicht die Güter, die uns anvertraut sind, damit wir sie im Dienste Gottes richtig anwenden sollen? Ist es nicht einleuchtend, daß ihr Ertrag unbefriedigend sein wird, wenn wir sie in Weltlichkeit versenken, und daß wir sie sowohl zu unserer eigenen Freude als auch zur Hilfe anderer nur dadurch mehren können, daß wir durch Arbeit für Gott reichlich, großmütig und freudig Gebrauch davon machen? Unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy schreibt (Miscellaneous Writings, S. 250): „Ich stelle hohe Anforderungen an die Liebe, verlange tätige Zeugen, sie zu beweisen, und edle Opfer und herrliche Errungenschaften als ihr Ergebnis”.

Es ist ein großes Vorrecht, der Bewegung der Christlichen Wissenschaft in einem durch Ernennung oder Wahl übertragenen Amte in der Kirche dienen zu können; aber niemand unter uns braucht hierauf zu warten, um ein tätiger Zeuge der Liebe zu werden oder seinen Stolz, seinen Ehrgeiz, seine Selbstgerechtigkeit, seinen Eigenwillen oder seine Zudringlichkeit zu opfern,— Eigenschaften, die ihn hindern könnten, sein hilfreichstes Zusammenarbeiten in unserer Kirche zu geben und dadurch den Sinn der Einheit, der Herzensgüte und der Demut zu gewinnen, der zur Erzeugung der kostbarsten Früchte nötig ist.

Jeder von uns kann alle Tage Leser des Wortes Gottes in der Bibel und in unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy sein. Jeder von uns kann alle Tage Solosänger sein und Freudengesänge, Lob- und Danklieder aus einem von Dankbarkeit für die Segnungen Gottes überströmenden Herzen emporsenden. Jeder von uns kann alle Tage Verteiler der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften einschließlich des Christian Science Monitors sein, indem er sie bezieht, in Gedanken unterstützt und liest, so daß durch seine Wertschätzung ihres Inhalts andere Menschen angeregt werden, sie anzunehmen, und indem er sie dann entweder unmittelbar denen überreicht, die ihrer Botschaft bedürfen, oder sie zu weiterer Verteilung zur Kirche oder in das Schriftenverteilungszimmer bringt. Jeder von uns kann alle Tage die ihm begegnenden willigen Gedanken in das Bewußtsein der Wahrheit und der Liebe einführen. Jeder von uns kann alle Tage seine Sonntagsschularbeit darin erkennen, daß er das kindliche Denken mit dem Brot des Wortes Gottes speist, und er kann dem Lesezimmer dadurch helfen, daß er selber Gebrauch davon macht oder andere dorthinschickt. Jeder von uns kann alle Tage zur Unterstützung des Vermögensausschusses reiche Gedanken über die Kirche und zur Unterstützung des Bau- und Dienstkomitees geordnete, harmonische Gedanken denken.

Es gibt keine Grenze für die unpersönliche Arbeit, die jedes Kirchenmitglied verrichten kann, wodurch es alle Kirchentätigkeiten durch sein eigenes richtiges Denken unterstützt und jede Versuchung zurückweist, solche, die verantwortungsvolle Ämter bekleiden, zu tadeln, zu verurteilen oder ihnen entgegenzuarbeiten. Einen solch hohen Maßstab des Dienens aufstellen, trägt dazu bei, die beste Arbeit von denen, die schon einflußreiche Ämter bekleiden, zu verbürgen und denjenigen, der an diesem Maßstab festhält, auf seinen nächsten Schritt vorwärts vorzubereiten.

Auf mancherlei Art und Weise können sowohl Kirchenmitglieder als auch Besucher durch Rücksichtnahme auf andere bei den Gottesdiensten Ordnung schaffen helfen. Aufmerksames, empfängliches, zusammenarbeitendes Denken wendet sich ganz natürlich von Rücksichtnahmen auf persönliche Bequemlichkeit ab, um anderen zu helfen, sowohl denen, deren Mitwirkung bei den Gottesdiensten sie berechtigt, liebevolle Unterstützung zu empfangen, als auch denen, deren Anwesenheit in der Gemeinde ihre Bereitwilligkeit und ihr Bedürfnis zeigt, mehr über Gott und Seine Widerspiegelung, den Menschen, zu lernen. Ein Gesangbuch wieder an seinen rechten Platz legen, wodurch man den Kirchenbankordnern oder dem Aufseher des Gebäudes Arbeit erspart, und sich zuerst auf die freien Sitzplätze in der Mitte der Kirchenbänke anstatt auf die Eckplätze setzen, mögen kleine Dienste sein; aber einer Frau widerfuhr einst eine lang ersehnte Heilung dadurch, daß sie auf so geringfügige Art gehorsam war.

Diese Frau besuchte eines Morgens einen christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst. Sie fühlte sich unter der Annahme einer Krankheit in ihrem Hause so niedergedrückt, daß sie erwartete, vor Schluß des Gottesdienstes nach Hause gerufen zu werden. Daher suchte sie einen Platz in der Nähe der Kirchentür. Doch der einzige dort unbesetzte Platz war für den Ordner bestimmt, dessen Pflichten es notwendig machten, daß er ihn für sich behielt. Ungeduldig und etwas verärgert folgte sie dem Ordner zu einem Platz in einer der vordersten Reihen, und dann erklärte sie ihm, warum sie so widerwillig gehorche. Der Ordner hielt einen Augenblick inne, um zu erklären, daß in die Wohnstätte der Idee Gottes Krankheit nicht eindringen, geschweige denn dort bleiben könne, worauf er ihr versicherte, daß es ihr augenblicklich mitgeteilt werde, wenn sie gerufen werden sollte. Hierauf prüfte die Frau ihr Denken gründlich, was zur Folge hatte, daß sie nach dem Gottesdienst den Ordner aufsuchte, um ihm mit Dankbarkeit zu sagen, daß sie die blinden Annahmen vom menschlichen Selbst in solchem Maße überwunden habe, daß sie zum erstenmal seit sieben Jahren das christlich-wissenschaftliche Vierteljahrsheft und das Gesangbuch ohne Brille habe lesen können, und daß sie nach Hause gehe in dem festen Vertrauen, daß Gesundheit und Harmonie sie dort erwarten.

Eines der größten Vorrechte der Mitgliedschaft in einer Zweigkirche ist Kirchen bauen und einweihen helfen. Unsere Kirchen wachsen in dem Maße, wie jedes Mitglied sich als „lebendigen Stein” darbringt, als ganzen, makellosen, glatten, schönen Stein, der mit anderen in einen harmonischen, einheitlichen Plan eingeordnet werden kann. Jeder Stein wird unbedingt seine Eigenart haben, aber jeder ist an seinem eigenen Platze erforderlich, und alle müssen so zusammengefügt werden, daß keine Lücken entstehen, in die etwas Zerstörendes eindringen kann. Mit dem vollkommenen Vorbild vor Augen werden alle scheinbar rauhen Kanten oder Spalten mit dem Mörtel der Herzensgüte und des Verständnisses zugedeckt, so daß sowohl die inneren als auch die äußeren Mauern unserer Kirchen glatt, fest und undurchdringlich sein werden.

Es wird sich zeigen, daß gerade so, wie die uns anvertrauten Güter Zeit, Denken, Reden und Handeln an Kraft gewinnen, wenn wir sie im Dienste Gottes anwenden, unser Gut an Geld eher größer als kleiner wird, wenn wir es in Seinem Dienste ausgeben. Viele Schüler haben sich eines unerwarteten Einkommens erfreut, wenn sie anscheinend Opfer brachten, um christlich-wissenschaftliche Tätigkeitszweige in einer ihre Verhältnisse offenbar übersteigenden Weise mit Geld zu unterstützen. Eine Frau z.B., die in der Kirche ihren letzten Dollar auf den Opferteller legte, fand innerhalb weniger Stunden Freunde und Arbeit, während eine andere Person, die von ihren kleinen Ersparnissen zu einem Kirchenbaufonds beisteuerte, am Tage darauf genau dieselbe Summe von jemand erhielt, der sich früher geweigert hatte, eine Schuld zu zahlen.

Gott wohnt in der Gemeinde der Treuen”, sagt Mrs. Eddy auf Seite 150 in „Miscellaneous Writings”, und die Schüler der Christlichen Wissenschaft beweisen täglich, daß der ihrer Kirche geleistete Dienst ihnen zu einem besseren Verständnis des Vater-Mutter Gottes verhilft, dessen unendliche, ewige Hilfsquellen durch den Menschen widergespiegelt werden. Wenn wir sehen, wie sich christlich-wissenschaftliche Kirchen und Vereinigungen mehren und sich beständig neue Felder in verschiedenen Teilen der Welt auftun, tun wir gut, der Worte unserer Führerin in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 134) eingedenk zu sein: „Der beispiellose Fortschritt der Christlichen Wissenschaft ist sprichwörtlich, und wir können dafür nicht dankbar und demütig genug sein, insofern als unser tägliches Leben dazu dient, ihre Ehre zu erhöhen oder zu hemmen”.

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