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Wahre Selbstbeherrschung

Aus der April 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Heutzutage hört man viel davon reden, daß man seine Persönlichkeit zum Ausdruck bringen müsse. Manche behaupten, eine der Hauptbedingungen des Erfolgs sei die Heranbildung einer selbstbewußten Persönlichkeit, und eine der Ursachen menschlichen Mißerfolgs liege darin, daß man versäume, sich in dieser Hinsicht zu entwickeln. Eine solche Ansicht beruht auf dem Glauben an ein menschliches Selbst mit einem von Gott getrennten Dasein,— einem Glauben an ein Stoffdasein,— dessen Mittelpunkt das sogenannte menschliche „Ich” ist. Dieselbe Richtung menschlichen Denkens ist geneigt, das geistige Leben als farblos und schal und als ein Leben beständiger Unterdrückung der Persönlichkeit anzusehen.

Jahrtausendelang glaubten die Menschen, die Erde sei der Mittelpunkt des Weltalls. Durch wissenschaftliches Beobachten und Forschen wurde aber schließlich entdeckt, daß die Erde sich um die Sonne dreht, und daß die Sonne der Mittelpunkt der Sonnenwelt ist. Die falsche Annahme änderte zwar nichts an der wahren Beziehung zwischen Erde und Sonne, aber die Welt machte, solange sie sich in Unwissenheit darüber befand, doch nicht den Fortschritt, der von der richtigen Erkenntnis der Tatsache abhing.

Selbstbeherrschung, die auf dem Glauben an ein von Gott getrenntes menschliches Selbst beruht, wird nie die Kranken heilen oder die Werke vollbringen, die unser Meister seine Nachfolger tun hieß. Das Streben, das menschliche Selbst zum Mittelpunkt des Glücks und des Erfolgs zu machen, beruht auf falscher Wertschätzung des Lebens. Eine Zeitlang kann es scheinen, als ob ein solcher Glaube Vertrauen einflöße und bis zu einem gewissen Grade zu Erfolg führe; über kurz oder lang aber zerplatzt die Luftblase bei der Berührung durch Leid oder Krankheit, und dann versagt das vielgepriesene Selbstvertrauen. Früher oder später kommt die Probe, und das auf Selbstüberhebung gegründete Vertrauen bricht unter der Gewalt der Umstände zusammen.

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