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„Gebt ihr ihnen zu essen”

Aus der Juni 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Jesus, nachdem er von der Grausamkeit gehört hatte, die Herodes an Johannes dem Täufer verübt hatte, in die Wüste ging, zweifellos um mit Gott eins zu sein, um sich das Einssein mit seinem Vater-Mutter, der Liebe, noch einmal zu vergegenwärtigen, folgte ihm, wie wir lesen, eine große Menge Volks nach. Weiter heißt es, daß er, als das Volk zu ihm kam, ihre Kranken heilte. Am Abend desselben Tages erbrachte er einen der wunderbarsten Beweise der Herrschaft des Menschen über körperliche Zustände, die je berichtet wurden. Da die Nacht hereinbrach und sie „nichts zu essen” hatten, kamen die Jünger zu ihrem geliebten Meister und baten ihn dringend, das Volk wegzuschicken.

Laßt uns eine Zeitlang bei diesem Bilde verweilen,—„einer Wüste”, wie die Jünger es nannten. Nicht nur „bei fünftausend Mann” sondern wahrscheinlich auch ebenso viele Frauen und Kinder waren um Jesus und seine Jünger versammelt. Es war Abend,— und die Nacht bricht im Morgenlande schnell herein; dennoch schickte er sie nicht weg, weil er sich ihrer erbarmte und sie liebte. Nachdem die Jünger ihn gebeten hatten, das Volk wegzuschicken, antwortete er ihnen: „Gebt ihr ihnen zu essen”. Jesus meinte allen Ernstes, was er sagte. Er wußte, daß es möglich war, seine Worte zu befolgen, sonst hätte er sie nicht gesprochen. Voller Furcht verließen sich die Jünger jedoch immer noch auf den Stoff und zeigten auf den sehr kleinen Vorrat stofflicher Speise, die die körperlichen Sinne wahrnahmen. Jesus dagegen verließ sich auf die unendliche Quelle aller Versorgung und trachtete, den Willen dessen zu tun, der ihn gesandt hatte, und so gelang ihm der Beweis, die große Volksmenge mit Speise zu versorgen. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 597) lautet ein Teil der Erklärung, die Mrs. Eddy für „Wüste” gibt: „Einsamkeit; Zweifel; Finsternis”. Dies erklärt den Standpunkt der Jünger. Der letzte Teil der Erklärung zeigt uns den Standpunkt Jesu. Er lautet: „Der Vorhof, in welchem der materielle Sinn der Dinge verschwindet und der geistige Sinn die großen Tatsachen des Daseins zur Entfaltung bringt”.

Das Volk hatte sich gelagert. Was für einen großen Raum sie wohl eingenommen haben mußten, als sie sich gruppenweise, „je hundert und hundert, fünfzig und fünfzig” lagerten! Aber siehe, Jesus brach das Brot, wie wir lesen, teilte die fünf Brote und die zwei Fische so ein, daß es für die Hungrigen genügte, und ließ sie dann durch seine Jünger unter die große Volksmenge austeilen — sowohl an die von ihm am entferntesten als auch an die ihm zunächst Sitzenden. Nachdem alle gegessen hatten und satt waren, sammelte jeder von den Jüngern einen Korb voll des Übriggebliebenen. So bewies Jesus unser Wegweiser und Beispielgeber, daß Gott — nicht der Stoff — die Quelle der Versorgung und die Wesenheit des Menschen ist. Auch bewies er, daß die Zeit nicht unumschränkt ist; und schließlich bewies er, daß Raum die Immergegenwärtigkeit des Guten oder der göttlichen Versorgung nicht beschränken kann.

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