In der Offenbarung lesen wir von dem „lautern Strom des lebendigen Wassers, klar wie ein Kristall; der ging aus von dem Stuhl Gottes und des Lammes”. Dieser Strom fließt immerdar von dem Stuhl Gottes, und sein heilendes Wasser reinigt die Völker von Sünde, Krankheit und Tod. Es löscht den Durst der Menschen und verliert nie seine Lauterkeit; denn es mischt sich nie mit dem Stoff und mit menschlichen Annahmen. Die Offenbarung Christi Jesu machte dieses Wasser allen Menschen zugänglich. Er sagte zu dem Weibe am Brunnen: „Wer ... von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird ewiglich nicht dürsten; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt”.
Nach der Himmelfahrt des Meisters floß dieses Wasser des Lebens etwa 300 Jahre lang auf die Ebenen menschlichen Wirkens, erneuerte die Menschen, heilte sie und veranlaßte sie, die trüben, bitteren Wasser des Heidentums und der Abgötterei zu verabscheuen. Die Welt war aber damals noch nicht bereit, das heilende Wasser dieses Stroms des Lebens, das durch Christus Jesus zu den Menschen kam, voll anzunehmen; daher wurden seine Lehren später falsch verstanden. Er drückte den Geist des Christentums in seiner Vollständigkeit aus, was die genaue Wissenschaft des Christentums bewies. Weil indessen die Menschen damals nicht bereit waren, diese Wissenschaft anzunehmen, konnte Jesus sie ihnen zu jener Zeit nicht erklären. Hierauf sich beziehend, sagte er: „Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Derselbe wird mich verklären; denn von dem Meinen wird er’s nehmen und euch verkündigen”.
Die Botschaft Christi Jesu und seiner Jünger ist bis heute klar und bestimmt geblieben und bringt allen, die sie geistig verstehen, Heilung. Aber die schulmäßige Gottesgelehrtheit, die die Lehren Christi Jesu im Denken der Menschen zu verdrängen schien, entstellte und verwirrte jene Botschaft. Das Wasser der Schulgelehrsamkeit löschte nur in geringem Maße den Durst derer, die aufrichtig nach dem Wasser des ewigen Lebens verlangten. Infolgedessen ging das geistige Heilen verloren und wurde nach dem dritten Jahrhundert durch die christliche Kirche nicht mehr ausgeübt.
Trotz dieses Verlustes des geistigen Heilens ging aber die Erkenntnis des Christus, der Wahrheit, auf Erden nicht verloren. In den Jahrhunderten zwischen dem Verschwinden des geistigen Heilens und der Entdeckung der Christlichen Wissenschaft erlöschten die Altarfeuer des Christentums nicht. Es gab immer noch einige, die trotz Trübsal und Verfolgung an der wahren Erkenntnis festhielten. Die herrlichsten Berichte der menschlichen Geschichte schildern den Glauben und die Taten jener edlen Männer und Frauen, die während der trüben Zeitabschnitte der Weltgeschichte getreu und siegreich an den ewigen Wahrheiten des Seins festhielten, selbst wenn sie diese Wahrheiten zuweilen nur schwach erkannten. Die Liebe, die Hingebung und der Glaube dieser Bahnbrecher bereiteten die Welt auf die Offenbarung vor, die durch unsere geliebte Führerin kam. In ihren Schriften spricht Mrs. Eddy von den tiefen Eindrücken, die sie als Kind von glaubensstarken und eifrigen Predigern, von dem hingebungsvollen christlichen Leben ihrer Angehörigen und Bekannten und besonders von dem Glauben und Gottvertrauen ihrer frommen Mutter empfing. Diese Christen bereiteten unserer Führerin den Weg und ermutigten sie in ihren Kämpfen, die Wissenschaft des Gemüts zu erfassen und auszuharren, bis der volle Glanz der Erkenntnis der Allheit des Gemüts sie erleuchtete. Wie Jakob vor alters zu Pniel hielt sie an der Wahrheit des Seins fest, bis der Segen kam.
Durch die Jahrhunderte hindurch wußten die Christen, daß in ihrer Anwendung des Christentums etwas fehlte. Mit der Zeit begannen sie sich nach einem besseren Verständnis der Lehren Jesu zu sehnen, und zu allen Zeiten verlangten und rangen sie nach mehr geistigem Verständnis. Als Folge und als Erhörung dieses sehnsüchtigen Gebets der Zeitalter im Herzen der Menschen kam die Christliche Wissenschaft.
Heute beginnen die Menschen durch die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft, die unserer geliebten Führerin Mary Baker Eddy zuteil wurde, wieder zu erkennen, daß das lautere Wasser des Stromes Gottes „klar wie ein Kristall” von dem Stuhl Gottes in ihre Herzen hineinfließt und Erneuerung des Lebens bringt, die Trümmer der Jahrhunderte wegspült und alle läutert, die bereit sind, aus seiner kristallenen Flut zu trinken. Unsere Führerin wußte, daß das Urchristentum verfälscht und seine heilende Kraft vernichtet worden war; und Gott hatte sie ausersehen, dieser Not abzuhelfen. Als Ergebnis ihrer klaren Erkenntnis der genauen Wissenschaft des göttlichen Prinzips gab sie der Welt das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schüssel zur Heiligen Schrift”. Dieses Buch erläutert die Wissenschaft des Gemüts. Wer sich insgeheim in dieses Buch vertieft und seine geistigen Wahrheiten meistert, gewinnt klare und bleibende Anschauungen über Gott, den Menschen und das Weltall und wird sich des Reiches Gottes, das inwendig in uns ist, bewußt. Wem das Verständnis so erleuchtet wird, dem wird das Wesen Gottes in Schönheit und Heiligkeit geoffenbart. Durch den erhabenen Inhalt dieses Lehrbuchs erkennt der aufrichtige Sucher den wirklichen Menschen als die unbefleckte Idee Gottes, die die Wahrheit und das Leben immerdar zum Ausdruck bringt. Ebenso erkennt er die Nutzlosigkeit, die Falschheit, die Nichtigkeit des Stoffs und der Sterblichkeit. Durch geistiges Verständnis erkennt er auch die Scheidelinie zwischen dem Stoff und dem Geist und beginnt, die tiefe Bedeutung der Erklärung Jesu: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon” zu erkennen. Nur der Geist und seine Schöpfungen sind wirklich für den, der geistiges Verständnis erlangt hat. Alles andere ist Schatten und Falschheit.
Mrs. Eddy ließ es aber nicht dabei bewenden, daß sie der Welt das Lehrbuch gab, aus dessen geheiligtem Inhalt wir von dem Wasser des Lebens trinken. Sie gab uns auch die Zeitschriften. Wozu? Kann man nicht behaupten, daß diese u. a. den Zweck haben, unser Bedürfnis, uns geistig auszudrücken, zu befriedigen? „Der Mensch ist”, wie Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 470) darlegt, „der Ausdruck vom Wesen Gottes”. Wenn wir nun diese neuen Anschauungen über Gott und den Menschen durch die Christliche Wissenschaft erlangen, wenn der Heilige Geist dadurch auf uns ausgegossen wird, müssen wir diesen wunderbaren Lichtblicken unwillkürlich Ausdruck geben. Der Meister, der dieses Bedürfnis sich auszudrücken und die Freude kannte, die seine Erfüllung bereitet, sagte: „Was ihr hört in das Ohr, das predigt auf den Dächern”. Wenn wir also die Wissenschaft des Gemüts erfassen, und das „stille, sanfte Sausen” uns die Schönheiten des Geistes entfaltet, wie natürlich und selbstverständlich — ja, wie notwendig — ist es dann, daß wir diese neuen Lichtblicke dem menschlichen Verständnis mitteilen, indem wir sie niederschreiben und sie dann unseren Mitmenschen als Hilfe bei ihrem Wachstum in dieser wahrhaft göttlichen Wissenschaft geben! So nehmen wir die Dinge des Geistes und zeigen sie dem Geschöpf.
Bacon sagt, Schreiben mache einen zu „einem genauen Menschen”, und tatsächlich erfordert das Zurückführen geistig-wissenschaftlicher Anschauungen auf das menschliche Verständnis die größte Genauigkeit und Klarheit des Ausdrucks. Im geschriebenen Wort muß zwischen dem Geist und dem Stoff klar und genau unterschieden werden, damit der Strom des zum Ausdruck gebrachten geistigen Denkens Stoff und Geist auseinanderhalte und die Leser segne und heile. Aber dieses geistige Sichausdrücken durch unsere Zeitschriften ist nicht auf diejenigen beschränkt, die Aufsätze schreiben oder Zeugnisse über das Heilen sterblicher Übel ablegen. Alle Leser beteiligen sich daran. Wenn wir über die Botschaften in unseren Zeitschriften nachdenken und die geistige Erkenntnis jedes Verfassers erfassen, werden auch wir emporgehoben. Um die Botschaft vollauf zu verstehen, müssen wir unbedingt die Höhe der geistigen Entfaltung des Verfassers erreichen. Unsere Zeitschriften sind also ein Schatzhaus, worin Aufsätze in geistig hoher Wiedergabe aufbewahrt werden, so daß jeder Christliche Wissenschafter Gelegenheit hat, dieselbe Höhe geistiger Erfahrung zu erklimmen, die diese christlichen Metaphysiker erreicht haben.
Um diese Zeitschriften zu schützen, damit sie dieses Ergebnis zustande bringen, sah unsere Führerin durch die weisen Regeln und Satzungen des Kirchenhandbuchs entsprechende Sicherheitsmaßregeln vor, so daß die im Journal, im Sentinel und in den anderen Zeitschriften veröffentlichten Aufsätze immer die göttliche Wahrheit widerspiegeln und die Anmaßungen der Sinnlichkeit vernichten. Diese Schutzmaßregeln verbürgen die beseligende Gewißheit, daß der lautere Strom der durch die Christliche Wissenschaft kommenden geistigen Eingebung durch die Jahrhunderte hindurch ununterbrochen weiterfließen wird.
Wenn das Licht der göttlichen Wissenschaft das Denken erleuchtet, verstehen wir in der Tat, daß das Himmelreich im Bewußtsein und hier und jetzt in der menschlichen Erfahrung erreichbar ist. „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns”, sagte der geliebte Johannes. Dieser kurze Satz enthält in bündigster Form den ganzen Zweck der Christlichen Wissenschaft. Das Wort soll Fleisch werden! Wahrlich ein Ziel, das würdig ist, die Bestrebungen jedes Christlichen Wissenschafters zu beleben! Das Wort, der ewige Christus, besteht in Gott und wurde durch die Erzväter, die Propheten und Christus Jesus geoffenbart. Dann kam die Bibel und in diesem Zeitalter die endgültige Offenbarung durch die Worte und Werke der Mrs. Eddy.
Unsere Zeitschriften setzen dieses Erlösungswerk, das das Wort Fleisch werden läßt, fort; sie helfen den Abstand zwischen den Sterblichen und den Dingen des Geistes überbrücken und machen die tiefen und doch einfachen Dinge Gottes im Alltagsleben anwendbar, so daß wir die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes Gottes jetzt wahrnehmen. Durch unser Handbuch und die treuen Arbeiter im Dienste Der Mutter-Kirche geschützt, bringen diese Zeitschriften immer auf dem geraden Wege geistigen Lichtes der Welt ihre Botschaft. Unsere Zeitschriften beruhen auf geistiger Grundlage. Ihr Inhalt erläutert sowohl die tiefe Metaphysik der Christlichen Wissenschaft als auch die zweckdienliche Anwendung dieser christlichen Metaphysik auf die Angelegenheiten der Menschen. Wie Engel Gottes kommen unsere Zeitschriften mit Heil unter ihren Flügeln. Auf den Felsen der ewigen Wahrheit gegründet, beruhen ihre Aufsätze und Leitartikel auf wissenschaftlichem Beweis. Menschliche Weltweisheit, schulmäßige Gottesgelehrtheit und ärztliche Heilkunst können weder durch sie wirken noch sich mit ihnen vermischen. Die Kranken, die Sünder, die Verzagten, die Mühseligen finden darin wahre Weltweisheit, echte Gottesgelehrtheit und genaues, beweisbares, wissenschaftliches Christentum. Es sind die einzigen veröffentlichten Zeitschriften, die den Menschen die reine Salbe Gileads bringen, die alle unsere Wunden heilt.
Es sollte nicht nötig sein, den Christlichen Wissenschaftern immer wieder einzuschärfen, diese Zeitschriften zu lesen, hochzuschätzen, zu unterstützen und für sie zu schreiben. Wir kennen ihren Wert; wir wissen, daß etwas außerhalb Der Mutter-Kirche sie unmöglich vertreten kann. Wir können uns ihren ungeheuren, das ganze menschliche Denken durchdringenden Einfluß kaum vorstellen, und wir erachten es als eine unserer größten Segnungen, daß unsere Führerin diese Mittel vorgesehen hat, damit die Liebe Gottes Seinen Kindern reichlich bekundet werden könne.
Die Heilige Schrift erklärt, Gott werde die Fenster des Himmels auftun und einen so großen Segen herabschütten, „daß es nicht Raum genug gebe, ihn zu empfangen” (engl. Bibel). Wahrlich, die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft hat die Fenster des Himmels, der ewigen Harmonie, aufgetan, und unsere Zeitschriften spiegeln die durch sie ausströmende Flut des Lichtes wider, die allen, die lesen und verstehen wollen, Heilung und den Frieden Gottes bringt.
