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„‚Schweig und verstumme!‘ unser Vater sitzt am Steuer”— Mary Baker Eddy

Aus der Juni 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„‚Schweig und verstumme!‘ unser Vater sitzt am Steuer”. Mit diesen am Kopfe der Schriftleitungsspalten des Christian Science Sentinels in zwei aufeinanderfolgenden Ausgaben (am 3. und 10. August 1899) veröffentlichten einfachen Worten beruhigte unsere geliebte Führerin Mrs. Eddy die Sorge und die Furcht derer, die sie liebten. Sie war Angeklagte in einem Gerichtsverfahren, wodurch sie gequält und der Fortschritt der von ihr gegründeten christlich-wissenschaftlichen Bewegung gehindert werden sollte; aber kein Wort der Gegenbeschuldigung kam von ihrer Seite, nur die oben angeführte kurze, bedeutungsvolle Erklärung. Können wir die Wirkung bezweifeln, die sie auf ihre gesinnungstreuen Anhänger damals ausübte, jene Christlichen Wissenschafter, die durch das von ihrer göttlich eingegebenen Lehre erlangte geistige Verständnis geheilt worden waren, und die sich um sie scharten, um für ihre große Entdeckung und ihren teuren Namen einzutreten?

Die Worte der Mrs. Eddy bringen dem Christlichen Wissenschafter, der sie jetzt liest, unfehlbar Gedanken der Wissenschaft, der unumschränkten Christlichen Wissenschaft, die sie entdeckte und beständig zu beweisen bestrebt war. Gott der Vater war ihr als das Gemüt, die Liebe, das erschaffende göttliche Prinzip und der Mensch als die Idee des Gemüts, als das Kind Gottes geoffenbart worden; und auf diese Art erleuchtet, sah sie wie einst Christus Jesus, daß der Mensch von Gott unzertrennlich ist. Diese Wahrheit innewerdend, erkannte sie, daß der Vater immerdar am Steuer sitzt; und an diese Erkenntnis klammerte sie sich inmitten aller Wechselfälle ihres menschlichen Lebens.

Die unumschränkte Christliche Wissenschaft muß also unsere Zuflucht sein, wie sie es für Mrs. Eddy war. Denken wir nur an die göttlich eingegebene Lehre dieser Wissenschaft: die Allheit Gottes — die Allheit des Guten — und die Nichtigkeit des Bösen! Jede Prüfung, die wir ausstehen, sei es Krankheit oder irgend eine andere Form des Bösen, ist nur das Trachten des sterblichen Gemüts, uns glauben zu lassen, daß das Gute nicht unendlich, das Böse aber wirklich sei. Wir halten indessen an den Wahrheiten fest, die die Christliche Wissenschaft offenbart, wir wenden diese Wahrheiten an, wenn der Irrtum uns entgegenzutreten scheint, und so überwinden wir wissenschaftlich den falschen Glauben. Dies ist das Verfahren, das der Christliche Wissenschafter beim Heilen der Kranken anwendet, und dieses Verfahren muß gegenüber der Sünde, welcher Art ihre Scheintätigkeit auch sei, ebenso von Grund aus angewandt werden.

Kein gesinnungstreuer Christlicher Wissenschafter glaubt auch nur einen Augenblick, daß Mrs. Eddy ihrer eigenen Lehre, daß das Gemüt der alle einige Heiler ist, nicht treu blieb. Er weiß, daß ihre Schriften viele unwiderrufliche Erklärungen der Obergewalt des Gemüts und der Zwecklosigkeit des Trachtens, beim christlich-wissenschaftlichen Gemüts-Heilen geistiges Verständnis mit dem Gebrauch von Stoff zu verbinden, enthalten. Damit, daß es auf Seite 464 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mrs. Eddy heißt, daß ein Christlicher Wissenschafter, der „von so heftigen Schmerzen gepackt” werden sollte, daß er „sich selber nicht mental zu behandeln vermöchte — und es den Wissenschaftern nicht gelungen wäre, ihm Erleichterung zu verschaffen”,— dann „einen Arzt herbeirufen und sich eine Hauteinspritzung geben lassen” könne, ist nicht gesagt, daß die Verfasserin des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs lehrte, daß Arzneimittel im allgemein angenommenen Sinne des Wortes heilen. Denn in demselben Abschnitt heißt es gleich nach den soeben angeführten Worten: „Wenn dann die Schmerzannahme beschwichtigt ist, kann er seinen eignen Fall mental handhaben”.

Für jeden wahrhaftigen Christlichen Wissenschafter steht die Heilkraft des geistigen Verständnisses außer Frage; denn er hat es wahrscheinlich oft angewandt, um sich selber zu heilen, und hat vielleicht im Falle vieler anderer seine Wirksamkeit bewiesen gesehen. Nein, er zweifelt nicht an der Kraft der Wahrheit; er muß sich jedoch sowohl vor den angreifenden als auch vor den tückischen Formen des Bösen hüten, die seinen Glauben an die Heilkraft der Wahrheit zu schwächen oder sogar zu verwirren trachten. Dies gelingt ihm, wie die Christliche Wissenschaft lehrt, nicht dadurch, daß er gegenüber den Ansprüchen des Bösen die Augen schließt, sondern dadurch, daß er ihre vollständige Nichtigkeit im Lichte der Allheit Gottes, des Guten, kennt. Der Kampf muß im eigenen Bewußtsein ausgefochten werden. Dort müssen wir jeden Versuch der bösen Annahme, uns von ihrer Wirklichkeit zu überzeugen, besiegen.

Die Errungenschaften der Mrs. Eddy können nur dadurch recht geschätzt werden, daß man den Prüfstein des Meisters: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen” auf sie anwendet. Jeder, der klar sieht, muß diese Früchte heutzutage fast überall in der Welt sehen. Im letzten Jahre ihres irdischen Daseins konnte sie, die durch die Entdeckung und Gründung der Christlichen Wissenschaft so viel für die Menschen tat, über sich selber mit jener bei ihr so ausgeprägten Selbstlosigkeit und Demut schreiben (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 298): „Ich erkläre hiermit kurz, daß in meinem Leben nichts vorgekommen ist, das, wenn richtig dargestellt und verstanden, mir schaden könnte; und es ist schon viel des in diesem Leben vollbrachten Guten, die Selbstaufopferung u.s.w., die alle Jahre meines Wirkens ausgezeichnet haben, bekannt”. Welch bewunderungswürdige Zurückhaltung in der Sprache dieser großen und demütigen Botin Gottes für unser Zeitalter!

Die Christliche Wissenschaft liegt heutzutage der Welt als genaue und beweisbare Wissenschaft vor. Sie ist in der Bibel dargelegt und in den Schriften der Mrs. Eddy klar erläutert. Die Christlichen Wissenschafter wissen dies und sind überzeugt, daß es nur eine Frage der Zeit ist, daß sie in ihrer ganzen Erhabenheit und Herrlichkeit allgemein verstanden und bewiesen wird. Bis dahin frohlocken sie mit innerer Freudigkeit, die ihnen durch nichts genommen werden kann, und hören von neuem die Worte ihrer Führerin: „‚Schweig und verstumme!‘ unser Vater sitzt am Steuer”.

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