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„Den Starken binden”

Aus der Juli 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mit den beiden Gleichnissen von dem „Haus, das mit sich selbst uneins wird”, und von „dem Starken” und seinem Hausrat schilderte Christus Jesus, wie aus dem Zusammenhang hervorgeht, das menschliche Bewußtsein, das angeblich aus guten und bösen Gedanken besteht. Nach dem Evangelium des Matthäus erzählte er diese Gleichnisse unmittelbar nach der Heilung „eines Besessenen, der blind und stumm war”. Als die Pharisäer, die Jesus in Verruf bringen wollten, von dem Fall hörten, sagten sie: „Er treibt die Teufel nicht anders aus denn durch Beelzebub, der Teufel Obersten”. Diese Herausforderung gab Jesus Gelegenheit, die wahre Bedeutung seines heilenden Wirkens mit folgenden Worten darzulegen: „So ich aber die Teufel durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen”.

Die Gleichnisse in dieser Geschichte sollen die Unvereinbarkeit des Geistes und des Stoffs veranschaulichen. Wer die ganze Stelle aufmerksam liest, muß erkennen, daß man Böses nicht mit Bösem erfolgreich überwinden und auch nicht dauernd gesund und glücklich sein kann, so lange man sich mit geteilter Anteilnahme dem Guten und dem Bösen zuwendet. Aber so einleuchtend diese Schlußfolgerung in der Theorie auch scheinen mag, so hat doch wohl jeder schon gefunden, daß es in der Anwendung etwas ganz anderes ist, über seinen Glauben an die Scheinmacht des Bösen durch jenes Verständnis der Wahrheit, das das Böse austreibt, Herr zu werden. Seit Jahrhunderten haben es jedoch die Christen mit unablässigem Eifer und einem gewissen Erfolg versucht. Seit das Verständnis des Verfahrens des christlichen Heilens verloren ging,— ein Verständnis, das mit zunehmendem persönlichen Ehrgeiz und überhandnehmender Glaubensspaltung innerhalb der Kirche allmählich verschwand, bis es gegen Ende des 3. Jahrhunderts ganz erlosch,— ist indessen kein wissenschaftliches und beweisbares Verfahren rechten Denkens allgemein gelehrt oder zur geistigen Heilung angewandt worden, bis Mary Baker Eddy die Christliche Wissenschaft im Jahre 1866 entdeckte.

Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 399, 400), wo Mrs. Eddy das Gleichnis Jesu vom Hause des Starken anführt, schreibt sie: „Unser Meister fragte: ‚Wie kann jemand in eines Starken Haus gehen und ihm seinen Hausrat rauben, es sei denn, daß er zuvor den Starken binde‘? Mit andern Worten: Wie kann ich den Körper heilen, ohne mit dem sogenannten sterblichen Gemüt zu beginnen, welches den Körper unmittelbar beherrscht?” Dies ist ein folgerichtiger und unumgänglicher Schluß. Er ist die natürliche Lösung für die Heilung aller menschlichen Übel und das einfachste und wirksamste Heilmittel. Die Veranschaulichung noch weiter ausführend fährt Mrs. Eddy fort: „Das sterbliche Gemüt ist ‚der Starke‘, der in Unterwerfung gehalten werden muß, ehe sein Einfluß auf Gesundheit und Moral beseitigt werden kann. Ist dieser Irrtum besiegt, so können wir den ‚Starken‘ seines Hausrats — nämlich der Sünde und der Krankheit — berauben”. Beim Anwenden der Christlichen Wissenschaft findet man, daß der umwandelnde Einfluß der Wahrheit auf den Irrtum nicht nur geistiger Art ist sondern auch körperliche Folgen hat. Er ist das „äußere und sichtbare Zeichen einer inneren und geistigen Anmut”, ja noch mehr: er ist das Wiederaufleben eines wesentlichen Bestandteils der ursprünglichen Betätigung des Christentums.

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