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„Bürger der Welt”

Aus der Dezember 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der Folgen der heutigen Demokratie sind die immer häufiger stattfindenden internationalen Beratungen und Zusammenkünfte. Die diesen Versammlungen zur Erörterung und Entscheidung anvertrauten Fragen werden immer umfangreicher und bedeutender, und die aus solchen Zusammenkünften hervorgehenden Verträge und Erlasse werden für die beteiligten Völker und deren Bürger immer mehr zu einer Lebensnotwendigkeit. Die Konferenz in London zur Einschränkung der Folttenrüstungen ist ein schlagendes Beispiel der Bedeutung solcher Zusammenkünfte, nicht allein für die an den Beratungen unmittelbar beteiligten fünf Mächte sondern auch für fast jedes andere Volk der Erde, ob groß oder klein.

Als „Bürger der Welt” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, S. 227) haben die Christlichen Wissenschafter hier eine Pflicht zu erfüllen, deren Wichtigkeit völliger und allgemeiner erkannt werden sollte. Sie sind sich in der Regel wohl bewußt, wie notwendig es ist, von der Knechtschaft der Krankheiten des leiblichen Körpers befreit zu werden; daß auch der politische Körper der gleichen Sorgfalt bedarf, scheint jedoch nicht immer so selbstverständlich. Infolgedessen ist die mentale Arbeit hauptsächlich auf das Heilen der Menschen gerichtet. Viel weniger andächtige Arbeit wird aber anscheinend dem Heilen nationaler und internationaler Zustände gewidmet. Obwohl die sittliche Umwandlung des einzelnen für die Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Zustände im allgemeinen von höchster Bedeutung ist, da diese durch das Verhalten und die Denkweise des einzelnen in großem Maße beeinflußt und bestimmt werden, so liegt doch zweifellos das dringende Bedürfnis vor, sich mit diesen Gesamterscheinungen unmittelbar zu befassen.

Wie interessant es ist, daß Mrs. Eddy die Schüler der Christlichen Wissenschaft „Bürger der Welt” nennt, wenn sie sie ermahnt, „die herrliche ‚Freiheit der Kinder Gottes‘” anzunehmen! Man darf wohl annehmen, daß wir diese volle Freiheit, die allein der von Paulus gebrauchten Bezeichnung „herrlich” würdig ist, nicht erlangen können, wenn wir nicht wirklich „Bürger der Welt” sind. Wir können keine allgemeine Freiheit erlangen, wenn wir versäumen, in die christlich-wissenschaftliche Vergegenwärtigung gewisse Erscheinungsformen des menschlichen Daseins einzuschließen, wodurch wir unsern persönlichen Teil zu der Wiedergeburt der Menschheit beitragen. Insbesondere muß ein engherziger und selbstsüchtiger Nationalismus dem geistigen Verständnis weichen, daß jedermann Bürger der Stadt Gottes ist, in der es tatsächlich jedermanns Anliegen und Wunsch ist, das Wohlergehen aller anderen zu fördern. Indem wir unsern Blick und unser Interessengebiet erweitern, werden wir in größerem Maße das Licht der Welt. Das Licht der Wahrheit durchdringt jede Einzelheit des persönlichen Daseins. Diejenigen, deren Blick sich erweitert, finden, daß in dem Maße, wie ihr Erkennen der Wahrheit allumfassender und ihr Verneinen des Irrtums und des Bösen unpersönlicher wird, die Heilung besonderer Fälle sehr gefördert wird. Der Grund hiefür ist klar: solche Vergegenwärtigungen kommen in dem Maße ihres weiteren Umfangs und ihrer Unpersönlichkeit dem Christusbewußtsein, wodurch christliche-wissenschaftliche Beweise erfolgen, näher.

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