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Zeugnisse geben

Aus der Dezember 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer in der Mittwochabendversammlung von dem Augenblick an, wo Zeugnisse abgelegt werden können, bis zum Schlußlied von namenloser Furcht auf seinen Platz gebannt scheint und dann unter Selbstvorwürfen, daß er kein Zeugnis gegeben hat, unbefriedigt nach Hause geht, soll ein andermal, anstatt dieser Selbstbestrickung nachzugeben, in die liebestrahlenden Gesichter der Wissenschafter um ihn her sehen, von denen viele wahrscheinlich wohlerprobte Bekannte und Mitarbeiter, gute Kameraden durch Schatten und Sonnenschein sind. Fürchtet er sie? Nein. Dann soll er sich über sein Zusammensein mit Geistiggesinnten freuen, bis er in steigendem Maße liebevolle Verwandtschaft mit ihnen allen empfindet und mit Jakob ausrufen kann: „Hier ist nichts anderes denn Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels”. Dann wird vollkommene Liebe die Furcht ausgetrieben haben, und er wird sich als Gast und Gestgeber fühlen und freudig die Früchte des Lebens mit anderen teilen.

Man braucht sich nicht von dem Gedanken bedrücken zu lassen, daß man in seinem ersten Zeugnisse alle Erlebnisse, wodurch man zur Christlichen Wissenschaft geführt worden ist, aufzählen müsse. Oft wird man durch die Befürchtung, man werde dies nicht in angemessener Weise tun können, abgehalten, auch nur einen Teil seiner Dankbarkeit auszudrücken. Wäre es nicht besser, mit wenigstens einem oder zwei Sätzen Danksagung einen Anfang zu machen und dann zu warten und ein andermal etwas mehr zum Ausdruck zu bringen? Reifende Erfahrung und wachsendes Vertrauen bringen ihren volleren Ausdruck mit sich. Schließlich ist Kürze nicht unerwünscht. Was der hungrige Zuhörer braucht, ist die Versicherung, daß wir Gott gefunden und Seine heilende Berührung gefühlt haben. Ist es so schwer, diese Versicherung zu geben?

Wäre es, wenn uns in unserem Heimatort ein verirrter Fremder nach dem Wege fragte, nicht sehr einfach, ihm die richtige Auskunft zu geben? Wäre es, wenn er seine Geldtasche verloren hätte, und wir sie soeben aufgehoben hätten, nicht eine Freude, sie ihm zu geben und ihn seiner Besorgnis zu entheben? Würden wir ihn, wenn er aus einem Lande käme, wo Krieg, Aufruhr und Unterdrückung herrschen, die ihn immer noch mit Furcht erfüllen, nicht herzlich willkommen heißen und ihn versichern, daß er in unserem glücklichen Lande keinen solchen Zuständen begegnen werde? Die Worte kämen uns sicher ganz von selber! Liebevolles Mitfühlen mit dem Fremden und das Verlangen, unsere Segnungen mit ihm zu teilen, würden Förmlichkeit, Schüchternheit, Gleichgültigkeit oder Mißtrauen wegfegen, und wir würden mit unbefangener Beredsamkeit wie mit einem Bruder mit ihm sprechen.

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