Als ich vor über 20 Jahren mein erstes Kind erwartete, erklärten namhafte Ärzte in Neuyork, daß ich „Nierenentzündung” hätte und sofort operiert werden sollte. Da ging in meinem Bewußtsein der kleine Same der Wahrheit auf, den meine Schwester, eine Christliche Wissenschafterin, gesät hatte, worüber sich meine am Herkömmlichen festhaltenden Angehörigen sehr lustig machten, da sie es für Schwärmerei hielten. Ich kaufte das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy und lehnte eine Operation ab, obwohl mein Mann, der bestimmt glaubte, ich werde sterben, mich inständig bat, mein Leben zu retten und mich operieren zu lassen. Ich las das Buch, und die Geburt meines Sohnes verlief normal und ohne Verwicklungen. Die Nierenentzündung verschwand für immer.
Ich legte dann das Buch beiseite. Als ich aber mein zweites Kind erwartete, bat ich sofort eine Ausüberin um Behandlung; und die Geburt verlief harmonisch. Ich hielt mich dann mehr an die Wissenschaft, besuchte die Gottesdienste, vertiefte mich in Wissenschaft und Gesundheit, und durch das Licht der Wahrheit und durch intelligentes Denken wurde mein Leben reicher, und ich wurde frei von der Furcht vor Zugluft, Tadel, Verurteilung usw.
Da wir weitentfernt von Kirchen und Ausübern wohnten, beschränkte ich mich in meiner Arbeit, bis mir eine Christliche Wissenschafterin schrieb, daß Mrs. Eddy ihr Leben allein ausgearbeitet habe; und eine Bekannte bemerkte: „Die Christlichen Wissenschafter sagen, daß ‚einer mit Gott eine Mehrheit ist‘”. Daraufhin schien meine Arbeit sicherer zu werden. Als mein letzter Junge auf die Welt kam, war ich allein und hatte keine Ausüberin, und die Geburt dauerte nur eine Viertelstunde.
Während des Krieges fuhr ich trotz der U-Bootgefahr viermal übers Meer und hatte nicht die geringste Furcht. Als es zur Zeit der Hungersnot in Italien oft nur verschimmeltes Brot gab und andere Lebensmittel manchmal nicht aufzutreiben waren, kam in Erhörung unseres Gebets Nahrung zu uns wie das Manna vom Himmel. Tagsüber versah ich als freiwillige Kriegskrankenschwester wundärztlichen Hilfsdienst, für den ich nicht ausgebildet war, und die göttliche Liebe stützte mich in dem ganzen scheinbar ungeheuren Irrtum um mich her. Tagelang war ich 21 Stunden ununterbrochen auf den Beinen und mußte dann um 4 Uhr morgens auf einer unbeleuchteten verlassenen Straße über 1½ km nach Hause gehen; aber ich wurde beschützt und erhalten.
Während der Influenzaseuche in Genua unterhielt das amerikanische Rote Kreuz für die Stadt ein Feldlazarett, dessen Verwaltung mir anvertraut war, und ich übernahm eine sogenannte angesteckte Zone von Kriegsflüchtlingen im ärmsten Bezirk. Die Wahrheit beschützte mich. Ich las jeden Tag die Lektionspredigt, ehe ich das Haus verließ.
Vor 2 Jahren verbrannte sich meine Tochter bis zur Unkenntlichkeit. Gott sei Dank ist ihr Gesicht jetzt vollkommen geheilt, ganz ohne Narbe oder Brandmal.
Ich finde, daß die Christliche Wissenschaft anwendbar ist, und daß man im Ausarbeiten von Problemen umso erfahrener wird, je mehr man ihre Lehren anwendet. Die Christliche Wissenschaft hat mir viel gegeben und hat mir geholfen, Groll zu überwinden, so daß ich heute nur Liebe gegen alle empfinde.
Genua, Italien.
