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Die richtige Anschauung

Aus der Juni 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der gewaltigsten Predigt, die den Menschen je gehalten wurde, ermahnte Christus Jesus seine Zuhörer: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist”. In dieser Ermahnung ist nicht bloß die Vollkommenheit Gottes verkündigt sondern auch auf die Vollkommenheit des Menschen hingewiesen. Diese Erklärung des Meisterchristen ist tief bedeutsam; denn auf ihr beruht der ganze Aufbau des Christentums. Ein vollkommener Gott! Was auch Gottes Wesen sei oder wie mächtig und gegenwärtig Er sei, es kann kein bedeutungsvollerer, vollständigerer oder allumfassenderer Ausdruck als das Wort „vollkommen” auf Ihn angewandt werden.

Die göttliche Offenbarung Gottes wurde dem Nazarener durch sein beispielloses Folgern klar. Daher lehrte er klar und folgerichtig, daß dieser vollkommene Gott der Urheber oder Schöpfer nur dessen ist, was gut und wahr ist. „Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen”. Dies stimmt mit dem 1. Kapitel des 1. Buchs Mose überein, wo es heißt, daß Gott Seine Schöpfung für „sehr gut” erklärte. Schon als Knabe legte der Meister eine gründliche Kenntnis der hebräischen Heiligen Schrift an den Tag. Als er daher erklärte, daß das Böse „ein Lügner ist und ein Vater derselben”, bestätigte er die Erklärung des Propheten Habakuk über die Gottheit: „Deine Augen sind rein, daß du Übles nicht sehen magst, und dem Jammer kannst du nicht zusehen”. Das Wirken Christi Jesu sollte das sogenannte Reich des Bösen — Sünde, Siechtum, Kummer, Mangel, Krankheit, Widerwärtigkeit, Tod — stürzen.

Welch wunderbarer Segen für die Christenheit, daß der geistige Blick einer Frau unserer Tage so erhaben und rein war, daß sie die der Lehre Christi Jesu zugrunde liegende Wissenschaft erkennen konnte! Wie hell war das Licht, das ihr zuteil wurde, und wie wunderbar erleuchtete es ihrem Denken den Inhalt der Heiligen Schrift! Mrs. Eddy fügte der Lehre des Meisters nichts hinzu und nahm nicht das Geringste davon weg, sondern sie entdeckte die Wissenschaft, die der schulmäßigen Gottesgelehrtheit so lange Zeit verborgen war, und sie stellte die Regeln auf, nach denen die Heilkraft der Wahrheit bewiesen werden kann. Ihr war dieser göttliche Auftrag von Gott zuteil geworden. Bezugnehmend auf des großen Nazareners unfehlbaren Erfolg im Heilen erklärt sie auf Seite 476 und 477 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” bedeutungsvoll: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eignes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken”.

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