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„Durch Stillesein und Hoffen”

Aus der Mai 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft offenbart die erhabene Wahrheit über das Gemüt und den Menschen. Sie ist das durch die Entdeckung der Mary Baker Eddy, der verehrten Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft und der Führerin der Bewegung, klar gemachte Gesetz Gottes. Da die Christlichen Wissenschafter das aufrichtige Verlangen haben, die Lehren der Christlichen Wissenschaft gebührend widerzuspiegeln, sind sie bestrebt, sich zu allen Zeiten und unter allen Umständen ruhig, ordentlich und achtunggebietend zu benehmen, damit ihr Leben für die heilige Natur der Religion zeuge, zu der sie sich bekennen.

Ein solcher Charaktermaßstab fördert das Wachstum des einzelnen und daher das Wachstum der Bewegung, was aus den Worten der Mrs. Eddy hervorgeht, wo sie darauf Bezug nimmt, „wieviel Zeit und Arbeit noch erforderlich ist, um das hehre Wirken der Christlichen Wissenschaft zu festigen” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 464). Daß ein Denken und Handeln im Einklang mit „dem hehren Wirken der Christlichen Wissenschaft” zur Begründung dieser Wissenschaft als einer feststehenden Vorsehung unter allen Völkern immer unerläßlich war und weiter sein wird, bezeugt ihr gegenwärtiger Stand in der ganzen Welt.

Wohl kaum eine Eigenschaft verdient mehr gepflegt zu werden als die Ruhe oder das Gleichgewicht, das selbst in den kleinsten täglichen Angelegenheiten in Wort und Tat bekundet werden kann. Die durch Anwendung der Christlichen Wissenschaft bewiesene Unerschütterlichkeit einer solchen wissenschaftlichen Gelassenheit ist kein Stoizismus, keine stumpfe Gleichgültigkeit gegen widerwärtige Zustände, sondern geistiges Verstehen der unendlichen Fähigkeit des lieben Vaters, Seine Kinder zu erhalten und zu schützen.

In Krankheit kann das beunruhigte, bestürzte und geängstigte Herz in Gottes Gegenwart und Macht Ruhe und Vertrauen finden. Inmitten des Aufruhrs des täuschenden Sinnenzeugnisses kann es wohltuende Ruhe erleben. Selbst bei einem scheinbar plötzlichen oder heftigen Überfall des Irrtums kann man ruhig und vertrauensvoll in dem Bewußtsein der Obergewalt und Allheit des Guten weilen; denn dieses Verständnis bringt eine gesegnete Freiheit von fesselnder Furcht. Bei solchen Erlebnissen kann sogar der Neuling in der Christlichen Wissenschaft sein Verständnis der Wahrheit sofort anwenden und gelassen sein in der Gewißheit, daß Krankheit und Sünde nur vermeintliche Ansprüche auf Wirklichkeit sind; denn Gottes Allgegenwart und Allmacht schließt die Gegenwart oder Macht des Bösen aus.

Die Erkenntnis der Tatsache, daß Gott Seine Schöpfung durch unwandelbares Gesetz und unwandelbare Ordnung regiert, befähigt den Schüler, in schwierigen Prüfungszeiten im Geschäft ununterbrochene Ruhe mit Bezug auf Zweck und Ausführung zu bewahren. Paulus ermahnte die Thessalonicher, daß es gut wäre, „daß ihr darnach ringet, daß ihr stille seid und das Eure schaffet”. So können wir durch Gebet und Beweis klarer sehen, daß der Irrtum keine Intelligenz besitzt, um die Harmonie des Kindes Gottes beeinträchtigen, rechte Tätigkeit stören oder das Gleichgewicht eines gut eingerichteten Betriebes umstoßen zu können.

Bei der Arbeit in Zweigkirchen sind die Mitglieder bestrebt, im Denken und Benehmen das Ebenmaß und Gleichgewicht zu bewahren, das diejenigen kennzeichnen sollte, die den Namen Christlicher Wissenschafter führen. Sie besuchen die Sonntagsgottesdienste und Mittwochabendversammlungen regelmäßig, versehen ihre verschiedenen Ämter unauffällig und bemühen sich, die Wahrheit so rein durch sich hindurchscheinen zu lassen, daß ihre stillen Gebete heilen und erlösen können. In Geschäftssitzungen bewahren sie dem Vorsitzer gegenüber Mäßigung im Reden und Handeln und üben höfliche Rücksicht gegen andere Mitglieder, auch wenn sie in ihren Ansichten über die vorliegende Frage gewissenshalber mit der Mehrzahl nicht übereinstimmen können. Der Rat: „Lasset alles ehrbarlich und ordentlich zugehen”, gilt heute so nachdrücklich wie damals, als Paulus ihn den Korinthern erteilte.

Zu Hause und in Gesellschaft beobachtet der Christliche Wissenschafter im Betragen und in der Unterhaltung eine Ruhe, die Vertrauen einflößt. Er weiß, daß in rechtem Benehmen zum Ausdruck kommendes rechtes Denken die vom Himmel verliehene Rüstung des Christen ist, der kein materielles Schwert führt; er weiß, daß die natürliche Würde und Schicklichkeit des gebildeten Mannes und der gebildeten Frau den wahrhaft Frommen auszeichnen. Wir können wissen, daß Reibung bei allem Umgang vermieden werden kann; denn die Sprößlinge der göttlichen Liebe weilen in harmonischer Einheit beieinander. Das Bemühen, beim Lösen von Problemen Geduld, Rücksicht, Ausdauer und sanfte Entschlossenheit zum Ausdruck zu bringen, führt im allgemeinen zu guten Ergebnissen.

In schicklichem Benehmen zum Ausdruck kommendes Denken ist sanftmütig, gütig, barmherzig und immer der Goldenen Regel eingedenk. Es ist feinfühlig, höflich, „der sanfte und stille Geist”, der „vor Gott köstlich ist”. Es ist nie anmaßend, hochmütig, unfreundlich oder streng. Es kommt von Herzen, und man erlebt es durch Beweis im Überwinden jeder unfreundlichen Erregung, die ihren vermeintlichen Ursprung in Eigenwillen, übler Laune und Furcht hat,—den scheinbar abweichenden Spiegelungen, die zu leugnen versuchen, daß der Mensch die Widerspiegelung Gottes ist. Es ist bekundetes Christentum und macht dem Bedauern über voreiliges und ungemäßigtes Handeln und Reden ein erfreuliches Ende.

Christus Jesus zeigt uns auf jedem Gebiet menschlicher Erfahrung den Weg. Trotz der Schmähung und Verfolgung derer, die seine erlösende Sendung weder verstehen konnten noch verstehen wollten, konnte er, wie wir in den Evangelien lesen, unmittelbar nach seinem Verrat durch sofortiges Heilen des rechten Ohres des Knechtes des Hohenpriesters, das der ungestüme Jünger abgehauen hatte, die Gegenwart des göttlichen Gemüts beweisen. Sogar in seiner schwersten Prüfung bekundete er den Gleichmut des Bewußtseins, das eins mit dem Prinzip ist. Er betete, daß der Vater denen vergebe, die in fleischlicher Unwissenheit waren über seinen letzten Beweis, daß der Mensch in der Wissenschaft geistig ist. So bewies Jesus zur vollständigen Führung des Christlichen Wissenschafters von heute durch Beispiel und Lehre die gewisse Versicherung Jesajas: „Wenn ihr umkehrtet und stillebliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein”.

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