Unter den vielen hilfreichen Zeugnissen derer, die durch die Christliche Wissenschaft gesegnet worden sind, befinden sich auch Berichte über die glückliche Lösung des Versorgungsproblems. Und doch hören wir fragen: Wie kann der Glaube mir die materiellen Dinge geben, die ich zu meinem und meiner Angehörigen Unterhalt brauche? Wie kann er mein krankes Geschäft heilen? Wie kann er mich von Geldsorgen und Schwierigkeiten befreien? Manche mögen sogar das Empfinden haben, daß, obgleich für die Lösung eines Geschäftsproblems im Sinne der Christlichen Wissenschaft gearbeitet wird, doch kein Fortschritt zu sehen ist, und sie fragen: Was soll ich tun?
Werden wir uns zunächst darüber klar, wie wir es nicht anfangen sollen. Ein Freund, dem der Verfasser dieser Zeilen die Christliche Wissenschaft verständlich zu machen suchte, antwortete: „Also gut, hier sitze ich, bitte, fange nun an!” Er mußte verstehen lernen, daß die Christliche Wissenschaft keine Zauberei ist.
Wie hilft uns nun die Christliche Wissenschaft bei unseren Geschäftsproblemen? Die Bibel gibt uns die Antwort. Christus Jesus sagte: „Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen”, und ein andermal: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen”. Was heißt „die Wahrheit erkennen” und „nach dem Reich Gottes” trachten? Es heißt, daß wir verstehen lernen müssen, was Gott, die Wahrheit, ist, um so das Wesen des geistigen Seins zu erfassen. Wir müssen also unser sterbliches Denken ändern und rechte Gedanken über Gott und Sein geistiges Weltall sowie über unsere Arbeit heranbilden. Wir müssen verstehen lernen, daß Gott, der Geist, der einzige Schöpfer ist, und daß alles, was Er schafft, geistig ist. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 207 unseres Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Es gibt nur eine Grundursache. Daher kann es keine Wirkung aus irgend einer andern Ursache geben, und es kann keine Wirklichkeit in irgend etwas geben, was nicht von dieser großen und einzigen Ursache herrührt”. Also geht alle wirkliche Tätigkeit von Gott, dem Geist, dem All-Guten aus.
Ferner muß der Sucher sich fragen, ob sein Geschäft ein persönliches Geschäft sei, und ob er es betreibe, um sich mit einem Lebensunterhalt und etwaigen Reichtümern zu versehen, ob es ein Geschäft sei, das mit rein selbstsüchtigen Zielen zum eigenen Vorteil und vielleicht zum Nachteil anderer betrieben werden soll. Sicher nicht! Wer diesen Begriff von „seinem” Geschäft hat, hat das Wesen des Reiches Gottes noch nicht erfaßt. Die Christliche Wissenschaft übermittelt ein Verständnis von Gottes Weltall, in dem alles einmütig zusammenarbeitet, und in dem Gott regiert, um alle unterschiedslos zu segnen. In diesem unendlichen göttlichen Haushalt hat jeder seinen gottverliehenen Platz. Jeder muß lernen, sich im Gemüt zu sehen. Er muß seinen Platz gewissenhaft ausfüllen und für das Gute arbeiten. Gott aber hilft allen, die gelehrig sind. Der Schüler der Christlichen Wissenschaft betet täglich: „Dein Reich komme” und: „Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige”.
Wie aber kann man Gottes Willen erkennen? Indem man jeden Augenblick sein Bestes tut und willens ist, auf die Wahrheit zu hören. Was zum Schaden eines andern führt, ist nicht Gottes Weg, und wir dürfen ihn nicht gehen. Häufig, und besonders wenn wir unsere tägliche Gedankenarbeit im Sinne der Christlichen Wissenschaft tun, d. h. wenn wir über das geistige Sein nachdenken und Gott suchen, kommen uns Gottes Ideen zum Bewußtsein, die uns, wenn wir sie anwenden, den von der Kundwerdung der nötigen materiellen Versorgung begleiteten Erfolg bringen.
Mrs. Eddy schreibt auf Seite 269 des Lehrbuchs: „Die Metaphysik löst Dinge in Gedanken auf und tauscht die Dinge des Sinnes gegen die Ideen der Seele ein”. So wird die Annahme Krankheit durch eine vollkommene Idee der Seele auf ihr Nichts zurückgeführt. Und so geben uns die Ideen der Seele auch, was wir täglich brauchen. Kein Künstler, kein Handwerker, kein Kaufmann, kein Arbeiter kann arbeiten, ohne zuerst im Geiste zu sehen, was er zum Ausdruck bringen will. Sind wir also „stille dem Herrn”, so gibt uns Gott Seine Ideen, von denen wir Gebrauch machen müssen. Diese wahren Ideen sollten die Grundlage unseres Geschäfts sein; und diese in unserem Handeln und in unserem Vorgehen zum Ausdruck kommenden rechten Ideen sind die Grundlage unserer Versorgung.
Eines ist übrigens sehr wichtig: Christus Jesus betonte: „Fürchtet euch nicht”. Schon Hiob erkannte, daß das, was er fürchtete, über ihn kam. Wir müssen auch hier wachsam sein und nicht zugeben, daß hoffnungsloses oder abergläubisches Zweifeln an rechtmäßigem Erfolg, frühere erfolglose Erfahrung, das Erwarten wiederholter Fehlschläge oder der Glaube an schlechten Geschäftsgang uns den Erfolg schwierig oder unmöglich machen. Wir müssen vielmehr denken, daß Gott jedem Seiner Kinder seinen Platz und seine Arbeit gibt, daß Er Seinen Sprößling leitet, und daß das, was für jeden vorgesehen ist, erreichbar ist. Als Schüler der Christlichen Wissenschaft müssen wir an diesen Gedanken festhalten und auch daran, daß diejenigen, mit denen wir zu tun haben, nicht unsere Gegner sind. Selbst wenn der Augenschein der Sinne für das Gegenteil zeugt, müssen wir bestrebt sein, andere zu sehen, wie sie in Wirklichkeit sind,—als die nur das Gute wollende Widerspiegelung Gottes. Wir dürfen Gottes Hand nicht loslassen, sonst haben wir keinen Gott und können uns nicht auf Seine Hilfe verlassen. Wir müssen wissen, daß Gott zu allen Zeiten unsere Hilfe ist, und uns unentwegt auf Ihn verlassen. Wir dürfen keinen Furchtgedanken, keinen Zweifel hegen.
Mrs. Eddy schreibt auf Seite 530 in Wissenschaft und Gesundheit: „In der göttlichen Wissenschaft wird der Mensch von Gott, dem göttlichen Prinzip des Seins, erhalten”. Das müssen wir wissen und in Demut und Dankbarkeit bereit sein, von Gott zu empfangen, nicht auf unser eigenes Können pochen.
In Gottes Reich gibt es keinen Stillstand, keinen Rückschritt, keinen Mangel, keinen Verlust; alles ist dort Tätigkeit, Ordnung, Zusammenarbeit, Fortschritt, Entfaltung. In Ihm ist Fülle für alle Seine Ideen; und wenn alle Menschen dies wüßten, gäbe es keinen Verlust, keinen schlechten Geschäftsgang. Das allgegenwärtige göttliche Gemüt wirkt immer und ist denen, die sich auf Gott verlassen, bekannt.
Laßt uns also von ganzem Herzen bestrebt sein, Gott und des wahren Menschen Beziehung zu Ihm zu verstehen! „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen”.
