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Den Sabbat heiligen

Aus der Oktober 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Kind haben wohl manche das erzwungene strenge Einhalten des Sabbats oft als lästig empfunden, obgleich es eine gesunde Ehrfurcht vor den Lehren der Bibel, namentlich den Lehren unseres Meisters Christus Jesus, einflößte. Nachdem wir dann später die Christliche Wissenschaft mit ihren frohen Lehren gefunden hatten, sie aber zunächst noch wenig verstanden, hatten wir wohl das Gefühl, daß unser Meister ein solch strenges Einhalten nicht gefordert hat, und sind womöglich in der entgegengesetzten Richtung zu weit gegangen. Über diese Neigung des sterblichen Denkens schreibt Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 552): „Der Gedanke, der sich von einer materiellen Basis gelöst hat, aber noch nicht durch die Wissenschaft belehrt worden ist, mag durch Freiheit zügellos und damit in sich widerspruchsvoll werden”.

Vor einigen Jahren erschien in der Sonnenuhrspalte des Christian Science Monitors die Geschichte eines Auswanderers, der im Jahre 1849 mit seinem Gespann vom Osten nach Kalifornien zog. Anscheinend zog er mit mehreren Bekannten aus, die in ihrem Eifer, die ersehnten Goldfelder vor den tausend und aber tausend Nachfolgenden zu erreichen, jeden Tag so angestrengt und so weit wie möglich fuhren. Es schien ihnen unweise, unterwegs Zeit mit Ausruhen zu vergeuden, und Sonntags zog die ganze Gesellschaft weiter mit Ausnahme dieses Mannes, der stets den Sabbat geheiligt hatte und sich nicht überreden ließ, diesen Brauch aufzugeben.

Nach jeder Sonntagsruhe schloß er sich unterwegs neuen Gruppen an, und bald fiel ihm auf, daß sein Gespann in besserem Zustande war als andere. Nach mehreren Wochen holte er zu seiner Überraschung die Bekannten, mit denen er die Reise angetreten hatte, ein und zog mit ihnen einige Tage lang weiter, bis er fand, daß ihre Pferde viel langsamer als sein besser ausgeruhtes Gespann vorwärts kamen, und so ging er voraus. Er arbeitete schon tagelang auf seinem Stück Land in Kalifornien, als seine Freunde ankamen. Das Erlebnis bewies ihm, daß man durch Befolgen des dritten Gebots viel gewinnen kann.

Das Beachtenswerte an dieser Geschichte für Christliche Wissenschafter ist, daß dieser gottesfürchtige Mann von dem Ergebnis überrascht war; denn in der Wissenschaft betrachten wir die Zehn Gebote nicht als eine Reihe von Verboten, sondern eher als Schutzmaßregeln. Wenn wir sie in diesem Licht sehen, erwarten und empfangen wir selbstverständlich die Segnungen, die das Befolgen des göttlichen Gesetzes mit sich bringt.

Ein weiteres Beispiel eines Segens, der die natürliche Folge solchen Gehorsams war, zeigte sich bei den olympischen Spielen im Jahre 1924. Ein junger Mann, der eifrig seine Bibel las, hatte durchweg gewonnen und stand nun vor dem Entscheidungsrennen: dem Vierhundertmeterrennen. Als er aber erfuhr, daß das Rennen an einem Sonntage stattfinden sollte, weigerte er sich, daran teilzunehmen. Auf Grund seiner Einwendungen wurde jedoch ein anderer Tag für das Rennen festgesetzt. Später sagte er über sein damaliges Erlebnis, daß er, als er am Abgangspunkt stand, sich nicht verhehlen konnte, daß er im Gedanken an das Ergebnis aufgeregt war. Das Rennen war seinetwegen verschoben worden, und er hatte das Empfinden, daß mehr als der bloße Wettlauf auf dem Spiele stand. Da drückte ihm einer der Spielleiter einen Zettel in die Hand, und er las: „Wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren”. Der in diesen Worten ausgedrückte Gedanke gab ihm Kraft, und bald darauf erschallte in der Rennbahn der Jubel über die Aufstellung einer neuen Weltmeisterschaft.

Die Christlichen Wissenschafter befolgen die Zehn Gebote, weil sie Gottes Gesetz lieben. Sie wissen, daß Gehorsam gegen Gott ihnen nichts Gutes nehmen, noch sie vom Guten trennen kann. Sie wissen, daß sie Gutes nur in dem Maße erleben können, wie sie ihrem höchsten Verständnis von Gottes Gesetz gehorsam sind.

Im Gedränge einer verkehrsreichen Ecke denken wir nicht, daß die Verkehrsvorschriften erlassen sind, um uns zu maßregeln oder uns Beschränkungen aufzuerlegen; denn wir erkennen, daß es manchmal äußerst schwierig wäre, über die Straße zu gehen, wenn die Vorschriften nicht befolgt würden. Wir wissen auch, daß diese Vorschriften uns nicht der Freiheit, über die Straße zu gehen, berauben, sondern uns ein schnelles und sicheres Überschreiten ermöglichen. Nur wenn wir die Verkehrsvorschriften befolgen, können wir Schutz von ihnen erwarten. Ebenso verhält es sich mit unserem Gehorsam gegen Gottes Gesetz.

Wahre Ruhe ist kein bloßes Aufhören mit körperlicher Arbeit. Wahre Ruhe finden wir in geistigem Denken. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 218): „Das Bewußtsein der Wahrheit verleiht uns mehr Ruhe als Stunden des Schlafs in unbewußtem Zustand”. Wie oft schon haben Christliche Wissenschafter die Wahrheit dieser Erklärung bewiesen! Und wie dankbar wir sind, daß wir in Zeiten, die wie gegenwärtig mit irdischen Pflichten überfüllt sind, jede Woche einen Tag mit unseren Lehrbüchern zubringen, über die uns beruhigenden Wahrheiten nachdenken und jenes geistige Verständnis erlangen können, das unsere Arbeit die ganze Woche hindurch segnet! Aber unser größter Sonntagssegen besteht darin, daß wir unsere Gottesdienste besuchen können. Die Christlichen Wissenschafter können des Psalmisten Freude verstehen, die er mit den Worten zum Ausdruck brachte: „Ich freute mich über die, so mir sagten: Lasset uns ins Haus des Herrn gehen!” Was für ein geistiges Fest, auf das unser tägliches Eindringen in die Lektionspredigt im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft unser Denken vorbereitet hat, dort unser harrt! Da der Geist des Lebens, der Wahrheit und der Liebe auf diesen Gottesdiensten ruht, dürfte sie kaum jemand verlassen, ohne einen Segen davon mitzunehmen.

Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß das Befolgen der Zehn Gebote im buchstäblichen und geistigen Sinne Menschen und Völker segnet.


Möchtest du deinen Nächsten wissen lassen, was der Christusgeist für ihn tun kann, so laß ihn sehen, was er für dich getan hat.—

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