Als Kind haben wohl manche das erzwungene strenge Einhalten des Sabbats oft als lästig empfunden, obgleich es eine gesunde Ehrfurcht vor den Lehren der Bibel, namentlich den Lehren unseres Meisters Christus Jesus, einflößte. Nachdem wir dann später die Christliche Wissenschaft mit ihren frohen Lehren gefunden hatten, sie aber zunächst noch wenig verstanden, hatten wir wohl das Gefühl, daß unser Meister ein solch strenges Einhalten nicht gefordert hat, und sind womöglich in der entgegengesetzten Richtung zu weit gegangen. Über diese Neigung des sterblichen Denkens schreibt Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 552): „Der Gedanke, der sich von einer materiellen Basis gelöst hat, aber noch nicht durch die Wissenschaft belehrt worden ist, mag durch Freiheit zügellos und damit in sich widerspruchsvoll werden”.
Vor einigen Jahren erschien in der Sonnenuhrspalte des Christian Science Monitors die Geschichte eines Auswanderers, der im Jahre 1849 mit seinem Gespann vom Osten nach Kalifornien zog. Anscheinend zog er mit mehreren Bekannten aus, die in ihrem Eifer, die ersehnten Goldfelder vor den tausend und aber tausend Nachfolgenden zu erreichen, jeden Tag so angestrengt und so weit wie möglich fuhren. Es schien ihnen unweise, unterwegs Zeit mit Ausruhen zu vergeuden, und Sonntags zog die ganze Gesellschaft weiter mit Ausnahme dieses Mannes, der stets den Sabbat geheiligt hatte und sich nicht überreden ließ, diesen Brauch aufzugeben.
Nach jeder Sonntagsruhe schloß er sich unterwegs neuen Gruppen an, und bald fiel ihm auf, daß sein Gespann in besserem Zustande war als andere. Nach mehreren Wochen holte er zu seiner Überraschung die Bekannten, mit denen er die Reise angetreten hatte, ein und zog mit ihnen einige Tage lang weiter, bis er fand, daß ihre Pferde viel langsamer als sein besser ausgeruhtes Gespann vorwärts kamen, und so ging er voraus. Er arbeitete schon tagelang auf seinem Stück Land in Kalifornien, als seine Freunde ankamen. Das Erlebnis bewies ihm, daß man durch Befolgen des dritten Gebots viel gewinnen kann.
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