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Eine Lehre aus dem Abstauben der Treppe

[Besonders für Kinder geschrieben]

Aus der Oktober 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Seite 51 in „Miscellaneous Writings” schreibt Mrs. Eddy: „Wenn du dem Denken des Kindes die rechten Beweggründe für das Handeln klarmachst und es veranlaßt, sie zu schätzen, werden sie es recht führen”. Dieser Satz erinnert die Verfasserin daran, wie eine Mutter ihr Kind einst in dieser Weise lehrte.

Es war in der Zeit des Reinemachens und jedermann war beschäftigt. Die Dienstmädchen säuberten die Wände in dem langen Hausflur, die Mutter beaufsichtigte die Arbeit, und Elisabeth stand oben an der Treppe mit einem Staubtuch in der Hand. Die Mutter wußte, daß ein in der Christlichen Wissenschaft erzogenes Kind verstehen sollte, wie es dazu beitragen kann, ein Heim schön zu machen und anderen zu helfen, es schön zu erhalten. Aus diesem Grunde hatte Elisabeth die Aufgabe bekommen, die Treppe abzuwischen. Auf jeder Stufe waren zwei Geländersäulen, und es waren sehr viele Stufen.

Elisabeth konnte den Mann draußen im Hofe den Teppich klopfen hören, und die Sonne schien durch die offene Tür herein. Sie setzte sich auf eine Stufe nieder und dachte, wenn sie doch nur hinausgehen und spielen dürfte. Da kam die Mutter gerade über den Flur, und Elisabeth sagte zu sich selber, aber laut genug, daß die Mutter es hören konnte: „Wenn ich ein kleines Mädchen hätte, würde ich es nie den vorderen Treppenaufgang abstauben lassen”. Dann wartete sie, um zu sehen, was geschehen würde. Gleich darauf kam ihre Mutter dorthin, wo sie saß und sagte: „Liebes Kind, siehst du denn nicht, was für eine schöne Aufgabe du hast? Du hast Gelegenheit, schöne Gaben Gottes anzuwenden, wenn du die Treppe hübsch abstaubst. Diese Gaben sind Hilfsbereitschaft, Ordnung, Reinlichkeit, Gehorsam und Freude. Gottes Gaben allezeit anwenden heißt ein wahrer Christlicher Wissenschafter sein”.

Elisabeth war einige Augenblicke sehr nachdenklich. Sie war ganz sicher, daß es eine Freude sein müsse, etwas, was Gott ihr gegeben hatte, anzuwenden, und sie wollte wirklich vor allem eine echte Christliche Wissenschafterin sein. Bald begann sie zu arbeiten, und wie sorgfältig sie jede Geländersäule abwischte und keine Ecke vernachlässigte! Als sie unten an der Treppe anlangte, sagte die Mutter, daß sie ihre Arbeit gut getan habe. Überglücklich vor Freude lief Elisabeth hinaus, um zu spielen.

Als Kind und Mutter später unter den Bäumen saßen und liebreich miteinander plauderten, sagte die Mutter: „Siehst du nun, liebes Kind, daß anwenden, was Gott dir gibt, die beste Art ist, glücklich zu sein und anderen zu helfen, auch glücklich zu sein? Dadurch, daß du deinen Teil dazu beigetragen hast, haben wir alle heute nachmittag auch ein wenig freie Zeit gehabt. Liebling, es kommt weniger darauf an, was du tust, wenn es gut ist, als womit du es tust. Wenn du Gottes Gaben immer anwendest, wird alles, was du tust, eine liebliche Erfahrung sein”.

Das kleine Mädchen erwiderte, daß sie dies verstehe, und fragte dann nachdenklich: „Mutter, wenn ich dir mit den Händen gehorcht hätte, es aber innerlich nicht gern getan hätte, wäre ich dann gehorsam gewesen?” „Nein, liebes Kind”, war die sofortige Antwort der Mutter, „aber ich wußte, daß du es wirklich tun wolltest”. Die Mutter verstand sie immer.

Elisabeth verstand auch die Christliche Wissenschaft besser, weil sie einsah, daß sie nur soviel davon hatte, wie sie lebte, selbst wenn niemand sie beobachtete. Sie beschloß daher sofort, noch mehr Gaben, die Gott ihr gegeben hatte, ausfindig zu machen, und sie bei allem, was sie tat, so oft als möglich anzuwenden. Dieses kleine Mädchen lernte die Wahrheit verstehen, die es in späteren Jahren im ersten Brief an die Korinther, Kapitel 12, Vers 1 so herrlich ausgedrückt fand: „Von den geistlichen Gaben aber will ich euch, liebe Brüder, nicht verhalten”.

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