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Unser heiliger Beweis

Aus der Oktober 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir durch Versuchung verwirrt oder erschreckt werden, können wir vertrauensvoll beachten, daß in den Botschaften an die sieben Kirchen im 2. und 3. Kapitel der Offenbarung das Aufdecken des Irrtums und die Forderung des Überwindens von göttlicher Vollmacht begleitet sind, was aus den Worten hervorgeht: „Das sagt der Sohn Gottes” oder: „der höre, was der Geist den Gemeinden sagt”. Wir sollten immer auf das, was der Geist und der Sohn Gottes sagen, horchen; denn dadurch können wir das Heilmittel für jedes Problem finden. Wir sollten entschlossen von sterblichen Gedankengespenstern wegsehen und den Blick auf das unendliche göttliche Gemüt richten, worin sie keinen Raum haben. Wir sollten uns nicht mit mesmerischer Furcht bei der zu überwindenden Annahme aufhalten, sondern andachtsvoll über die Wahrheit, welche falsche Annahmen auslöscht, nachdenken.

In demselben Kapitel ist die Hinlänglichkeit geistiger Macht durch sieben Sterne und sieben goldene Leuchter versinnbildlicht. Mit andern Worten, wir sollen die Tatsache annehmen, daß es immer genug geistiges Licht gibt, uns zu siegreichem Beweisen zu führen und jeden Schritt auf unserem Wege aufwärts zu erleuchten.

In dem Maße, wie uns die göttliche Wahrheit durch andachtsvolles Erwägen wirklich wird, vergehen falsche Annahmen wie Nebel im Sonnenschein der göttlichen Liebe. In diesem Sonnenschein wirklichen Seins müssen wir weilen, vertrauend, daß die Notwendigkeit des Überwindens in jedem Falle auf die Gewißheit des Überwindens hinweist. Wer sich in den Glauben einwiegt, daß sein Fall ausnahmsweise schwierig zu heilen sei, muß diesen Vorwand als sterblichen Eigendünkel, als Vertrauen auf das Böse statt Vertrauen auf das Gute aufgeben. Für die Kraft Gottes gibt es keine Ausnahme. Die Wahrheit sieht die Person nicht an, sie anerkennt keine falschen Ansprüche, und die Macht und die Harmonie des geistigen Gesetzes kann in jedem Falle bewiesen werden.

Es ist wesentlich, daß jeder Beweis als heilig angesehen wird, weil er durch die im Menschen widergespiegelte Heiligkeit Gottes angeregt und vollbracht wird. Diese ursprüngliche geistige Heiligkeit ist unversehrt, vollständig, und jeder Beweis, den wir zu erbringen haben, beruht auf der im Menschen und im Weltall bekundeten Unversehrtheit und Heiligkeit Gottes. Daher sollte von Anfang bis zu Ende Freude damit verbunden sein.

Wir sollten die gesegneten Ergebnisse des Überwindens immer beanspruchen; denn es steht geschrieben: „Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein und auf dem Stein einen neuen Namen geschrieben”. Der Christliche Wissenschafter tritt nicht für das Unwahre, sondern für das Wahre ein; nicht den Irrtum, sondern die Wahrheit verficht und vertritt er. Tag für Tag tritt er dem Vorwand entgegen, daß das Beweisen mühsam sei, und vergegenwärtigt sich, daß göttliche Freude alles rechtschaffene Bemühen stets froh gestalten kann.

Indem wir unsern „neuen Namen” geltend machen, müssen wir unbedingt den alten Namen oder das Wesen, mit dem der Adamtraum seine eigenen falschen Begriffe versehen möchte, ablegen. Das Böse ist ebenso namenlos, wie Finsternis nichts und grundlos ist.

Es ist offenbar unmöglich, wahr zu denken und gleichzeitig irrig zu reden. Der einzige Beweggrund, von Irrtum zu sprechen, sollte sein, seinen Anspruch zu rügen und seine Nichtsheit zu beweisen; aber wir sollten uns nie dazu hergeben, ihn zu unterstützen, zu beklagen oder zu fürchten. Unser Annehmen des Irrtums und beharrliches Reden darüber macht uns taub gegen den lauten Ruf der göttlichen Liebe, gegen die erhabenen Töne des Geistes. Daher lernen die Christlichen Wissenschafter, wie sie horchen und nicht horchen, sprechen und nicht sprechen, sich erinnern und vergessen sollen. Sie lernen auf das Wahre horchen und das Wahre sagen; denn diese höchst notwendige Kunst bildet einen Teil jedes heiligen Beweisens, jedes heiligen Überwindens.

In der Stille reinen Verlangens nach geistigem Wachstum und geistiger Treue hören wir die wahren Gedanken des göttlichen Gemüts, fühlen wir ihren Frieden und erfahren wir ihre befreiende Kraft. Alles, was Gott mitteilt, ist dauernd. Die dem Menschen und dem Weltall mitgeteilten Gaben und Eigenschaften sind nie zurückgezogen worden; denn sie sind die Widerspiegelung des Seins Gottes und bekunden sich unaufhörlich im Menschen. Wäre dem Menschen irgend eine Gabe Gottes vorenthalten, so würde das unumgänglich Gottes Selbstvernichtung bedeuten; aber Gott besteht durch sich selber, und der Mensch besteht zugleich mit allem, was gut ist, und mit nichts anderem.

Jede Eigenschaft Gottes kommt durch den Menschen unaufhörlich zum Ausdruck, und diese unwandelbaren Tatsachen sind die Grundlage jedes Beweises. Daher steht der Mensch zu jeder Stunde im „Tal des Urteils” und wählt, wem er dienen will, was er zum Ausdruck bringen will. Und wählt er richtig, unverzüglich und beharrlich, so erlangt er hier und jetzt Lichtblicke von den Höhen geistigen Vollbringens. In dem Verhältnis, wie wir die Heiligkeit des Beweises empfinden und darin frohlocken, mehren sich unsere Beweise der Gottähnlichkeit. In der Erkenntnis der Gegenwart Gottes gibt es kein Ringen, sondern nur Dankbarkeit und Frieden. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 55 in „Unity of Good” von Jesus: „Er war der Wegweiser, und Christliche Wissenschafter, die ‚den Weg‘ beweisen wollen, müssen seinen Weg genau einhalten, um den Preis zu gewinnen”.

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