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Christi Jesu Heilverfahren

Aus der September 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus heilte die Kranken. Nach welchem Verfahren? Wie führte er seine mächtigen Werke aus? Er vollbrachte sie alle durch die sittliche und geistige Kraft, die von seinem Vater stammte, von dem er wußte, daß Er das unendliche Gemüt ist, und den er den liebenden himmlischen Vater nannte. Diese sittliche und geistige Kraft erlangte er durch seine Reinheit, seine Selbstlosigkeit und seine fortschreitende Erkenntnis, daß die Vollkommenheit des wirklichen Menschen die Widerspiegelung Gottes ist. Jesus sah über den Augenschein der körperlichen Sinne hinaus, und durch dieses vergeistigte Bewußtsein und diese Wahrnehmung des wirklichen Menschen heilte er die Kranken.

Diesen erhabenen Zustand möchte jeder echte Christliche Wissenschafter erreichen, und das Wandeln in den Fußtapfen des großen Meisters führt dazu. Von den Anhängern der Christlichen Wissenschaft wird viel erwartet. Sie frohlocken in dem klaren Erfassen der Lehren Jesu, das ihnen die Offenbarung ihrer Führerin gebracht hat; denn dadurch können sie diese Lehren anwenden und wissenschaftlich beweisen. Auf Seite 1 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gibt uns Mrs. Eddy die lehrreiche und tröstliche Versicherung: „Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, daß bei Gott alle Dinge möglich sind — ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe”. Diesen mit echter, erbarmungsvoller, reiner und selbstloser Liebe verbundenen „absoluten Glauben”, der zum „geistigen Verständnis” Gottes führt, hatte Jesus.

Geistiges oder christliches Heilen ist der Beweis, daß wir Gott verstehen, und dies wird durch rechte Gedankentätigkeit erlangt. Im allgemeinen wird die Wichtigkeit rechten oder genauen Denkens wenig verstanden. Es ist schon gesagt worden, daß „manche Menschen nicht denken, sondern nur ihre Vorurteile umstellen”. Erkennt man aber durch die Lehre der Christlichen Wissenschaft, daß jeder Gedanke seine Wirkung hat, und daß jede Wirkung, ob gut oder böse, die Folge des Denkens ist, so leuchtet es ein, daß der menschliche Körper als der Ausdruck des menschlichen Denkens harmonisch oder unharmonisch ist, je nachdem das Denken des Betreffenden klar oder getrübt ist.

Offenbar wird also in dem Maße, wie das menschliche Bewußtsein gereinigt wird, wissenschaftliches christliches Heilen erlangt. Jeder normale Mensch hat das Verlangen, gesund zu sein und am menschlichen Streben tätigen Anteil zu nehmen. Aber wie wenige erkennen die Notwendigkeit, auf ihr Denken zu achten! Gedanken des Unwillens, der Furcht und der Unentschlossenheit führen leicht zu Störungen des menschlichen Körpers. Dagegen bringen Gedanken des Erbarmens, Vertrauen auf Gottes schützende und lenkende Gegenwart und das bestimmte Bewußtsein der widergespiegelten Intelligenz des wirklichen Menschen Heiterkeit, Zuversicht und Überzeugung, die gleichzeitig durch normales Funktionieren im menschlichen Körper zum Ausdruck kommen.

Im 91. Psalm lesen wir die ermutigenden Worte: „Denn der Herr ist deine Zuversicht; der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen”. Diese Zuflucht besteht im Widerspiegeln jenes Gemüts, das Christus Jesus zum Ausdruck brachte. Und wir spiegeln dieses Gemüt wider, wenn unser Denken auf das Reine, das Gute und das Wahre gerichtet ist. In dem Maße, wie das menschliche Bewußtsein geistig aufgeklärt wird, wird es harmonischer und friedlicher, und als natürliche Folge wird der menschliche Körper entsprechend vollkommener. Dann werden uns Dinge, die wir bei unseren menschlichen Tätigkeiten sehen oder hören, nicht mehr so leicht beunruhigen, und wir sind geistig ausgerüstet, die Mißtöne des materiellen Sinnes zu vernichten und denen zu helfen, die in der Christlichen Wissenschaft Heilung suchen. Dieses richtige oder wissenschaftliche Denken ist Geistigkeit,— das Ziel, dem jeder wachsame Christliche Wissenschafter zustrebt. Es ist sein Wunsch, zu allen Zeiten bereit zu sein, die Verwicklungen des leidenden Menschen, den Sünde oder furchtsames Denken niederdrücken mag, schnell und vollständig zu heilen und wie Jesus inmitten des Sturmes sagen zu können: „Schweig und verstumme!”

Der christlich-wissenschaftliche Ausüber ist bestrebt, seinem Patienten zu helfen, diese grundlegenden Wahrheiten über Gott und den Menschen zu erkennen, damit er sein Denken besser bewachen kann und geistig gesinnt wird, da Gesundheit nur auf diese Art wissenschaftlich hergestellt wird. Unsern Bruder zu einer höheren, klareren Erkenntnis seiner Gottessohnschaft führen, ist das höchste, anziehendste und befriedigendste Streben. Es steht im Einklang mit dem Gebot des Meisters, seine Schafe zu weiden. Die Christlichen Wissenschafter frohlocken in der klareren Erkenntnis, die die Lehren ihrer Religion ihnen bringen. Sie haben immer die Vollkommenheit Gottes und den Menschen als die vollkommene Widerspiegelung des Unendlichen vor Augen. Wissen, daß Gott unendlich gut und das Böse daher nichts ist, führt zur Erkenntnis der Allheit des Guten. Stehen diese geistigen Wahrheiten in unserem Bewußtsein unumstößlich fest, so sind wir imstande, die irrigen Annahmen, die in das menschliche Denken einzudringen suchen, zu zerstören, was unsere und anderer Menschen Gesundheit herstellt und erhält.

Heilen wie Jesus heilte, ist also eine Errungenschaft, die der Mühe wert ist. Und diese Gedanken- und geistige Kraft, die er so vollständig vorlebte und anwandte, ist gegenwärtig und anwendbar, so daß alle ohne Ausnahme sie zum Ausdruck bringen und anwenden können. Mrs. Eddy weist klar hierauf hin mit den Worten in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 160): „So leben, daß das menschliche Bewußtsein in beständiger Beziehung zu dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen bleibt, heißt die unendliche Kraft in sich selber zum Ausdruck bringen; und das ist Christliche Wissenschaft”.

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