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Einheit durch die Wissenschaft

Aus der Juli 1935-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Seite 75 in „Rückblick und Einblick” schreibt Mrs. Eddy: „Die Wissenschaft des Gemüts schließt Gegensätze aus und beruht auf Einheit”. Die Wissenschaft des Gemüts schließt das Uneinigkeit stiftende Böse aus. Das sogenannte sterbliche Gemüt vermag die Einheit des göttlichen Gemüts nicht nachzuahmen; denn es hat kein Prinzip, kein Gesetz und keine Intelligenz. Unter anderen Zeichen der Zeit ist zu beobachten, daß eigensinniges nationales Vorgehen in dem Maße, wie es des Rechts ermangelt und nur auf menschlichen Willen beruht, früher oder später durch Uneinigkeit unter den mit seiner Ausführung Beauftragten zunichte wird. Der Versuch des Irrtums, einheitlich vorzugehen, wird durch den Einfluß des göttlichen Prinzips auf das Denken der Menschen vereitelt.

Eine der auf dem Menschengeschlecht lastenden Selbsttäuschungen ist die Vorstellung, daß böse Handlungsweisen zu guten Ergebnissen führen können. Krieg z.B. maßt sich an, sich in der Verkleidung eines Friedenstifters in das menschliche Denken einzuschleichen; aber er hat diese rohe Anmaßung noch nie verwirklicht und kann sie nie verwirklichen. Jesus sagte: „Wie kann ein Satan den andern austreiben? Wenn ein Reich mit sich selbst uneins wird, kann es nicht bestehen”. Die Kriegskeime werden im menschlichen Denken gesät, und dort werden sie ausgerottet und durch die Samen des Friedens ersetzt. Die Grundlage des Friedens auf Erden ist die Macht des göttlichen Prinzips, das die ganze Schöpfung auf ewig regiert.

Die Erdenkinder sind des Streitens, der Habgier und der Armut müde; sie werfen ihre zerbrochenen Spielzeuge beiseite und trachten nach etwas Beständigem und Einigendem. Wir finden heute am mentalen Horizont ermutigende Zeichen internationaler Zusammenarbeit. Die Völker der Welt kommen durch freimütige Besprechungen und ernste Beratungen zur Verbesserung des Falschen und Aufrichtung des Rechten in menschlichen Angelegenheiten einander näher. Was ist die treibende Kraft dahinter? Ob wir es anerkennen oder nicht, es ist die göttliche Intelligenz, das durch die Wissenschaft des Gemüts wirkende göttliche Prinzip. Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 124): „Adhäsion, Kohäsion und Anziehungskraft sind Eigenschaften des Gemüts”. Und das Gemüt ist unendlich; daher wirken diese Eigenschaften in der einen geistigen Schöpfung ungehindert. Die Kraft und der Friede geistiger Anziehung machen sich heute wie nie zuvor fühlbar, und die Menschen können ihnen nicht widerstehen. Die Machtvollkommenheit des göttlichen Prinzips siegt in den Angelegenheiten der Menschen.

Die Frage menschlicher Verwandtschaft und internationaler Beziehung hat im menschlichen Denken immer eine große Rolle gespielt, und es muß schließlich recht gesehen werden. Die Christliche Wissenschaft stellt in zerrütteten Familien Einigkeit wieder her, aber nicht auf der Grundlage menschlicher, sondern geistiger Verwandtschaft,— auf Grund des einen Ursprungs, des einen unendlichen Geistes. Aus Neid, Furcht und Groll erlag Kain vor alters der Sünde des Brudermords, der auf den Glauben an eine materielle Schöpfung und an materiellen Besitz zurückzuführen ist. Es ist nichts geschehen, um zu verhindern, daß er zu Brudermord in großen, zu Bürgerkrieg und Völkerkrieg, anwuchs. Aber die öffentliche Meinung ist gegen den Krieg und für den Frieden; denn das geistige Licht vertreibt die alte Finsternis des Denkens, wo recht unrecht und unrecht recht zu sein scheint.

„Mit einem Vater, d.h. Gott, würde die ganze Familie der Menschen Brüder werden; und mit einem Gemüt, und zwar Gott oder dem Guten, würde die Brüderschaft der Menschen aus Liebe und Wahrheit bestehen und Einheit des Prinzips und geistige Macht besitzen, welche die göttliche Wissenschaft ausmachen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 470). Da Gott unteilbar ist, nie mit sich selber oder mit Seiner Schöpfung uneins ist, sind auch Seine Ideen unteilbar und bewegen sich in unendlicher Liebe und bewußter Eintracht. Sie können nicht feindselig gegeneinander sein, und sie handeln, wie die Zahlen beim Rechnen, gesetzmäßig. Wenn die umfassendere Liebe und Gesinnungstreue, die heutzutage Freunde und Familien zusammenhält, ganzen Völkern und allen Völkern gegenüber widergespiegelt wird, dann wird die Uneinigkeit stiftende Verwirrung der Ordnung der Wissenschaft des Gemüts weichen. Diese Einheit ist kein unausführbarer Traum, sondern die in der ganzen unendlichen Schöpfung des Gemüts durch beständigen Ausdruck geheiligte Wirklichkeit.

Bei internationalen Fragen kommen Botschafter und andere hohe Beamte zusammen, um die Einigkeit und das Gedeihen der Völker, die sie vertreten, zu fördern. Jeder, der wahr denkt, ist ein Botschafter der Wahrheit. Allen, die von rechtschaffener Absicht beseelt sind, gilt die Erklärung des Paulus: „So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott vermahnet durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott”. Das Widerspiegeln des einen Gemüts ist die einzige Versöhnungsgrundlage. Geistigen Frieden, die immer gegenwärtige Frucht der Gerechtigkeit, kann man in der Finsternis des Hasses und der Furcht ebensowenig finden, wie man verlegte Gegenstände, obwohl sie da sind, durch Umhertasten in einem stockfinsteren Zimmer finden kann.

Allgemeiner Friede geht vom unendlichen Gemüt aus; und die Gedanken der Menschen werden zu diesem Gemüt in unbedingter Einheit hingezogen. Mißverständnis, das auf Sünde beruht, ist der Unruhestifter; in Gerechtigkeit geschmiedetes geistiges Verständnis ist der Friedenstifter. Die Soldaten sind zum Zeichen ihres gemeinsamen Zwecks in Uniform gekleidet. Wenn die Uniform rechten Denkens, die Rüstung des göttlichen Gemüts, allgemein getragen wird, dann werden alle Menschen Soldaten des Friedens sein, die bösen Angriffen widerstehen.

Die Christlichen Wissenschafter in allen Völkern müssen den Weltfrieden dadurch in die Wege leiten, daß sie selber Sünde jeder Art und in jedem Grade überwinden. An ihnen liegt es, „Adhäsion, Kohäsion und Anziehungskraft”, die „Eigenschaften des Gemüts” sind, als wirklich, wirksam und unwiderstehlich zu beweisen. Als Schüler dieser Wissenschaft des Gemüts, die „Gegensätze ausschließt”, müssen sie für das immer wirkende Schöpfungsgesetz, das Gesetz des ewigen Lebens und der allumfassenden Liebe, eintreten. Kein Zeuge der Wahrheit kann von der Wahrheit oder von einem andern Zeugen der Wahrheit getrennt werden, und wahres Zeugen bietet vollen Schutz vor Uneinigkeit. Wissenschaftlich gesprochen gibt es keine Gedanken außer denen, die vom göttlichen Gemüt ausgehen; folglich gibt es kein geteiltes Reich und keinen Willen außer Gottes Willen. Der Christliche Wissenschafter weicht nicht von der wissenschaftlichen Tatsache ab, daß Gott, das unendlich Gute, in seiner allumfassenden Ursache und seiner allumfassenden Wirkung unteilbar und unveränderlich ist.

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