Während des Sommerurlaubs begeben sich die Leute mehr als gewöhnlich in verschiedenerlei Beförderungsmitteln von einem Ort zum andern. Aus diesem Grunde darf dem, was allgemein als Beförderung bezeichnet wird, mit Recht vielleicht mehr als zu anderen Zeiten Beachtung geschenkt werden. Da der Glaube herrscht, daß mit Beförderung mehr oder weniger bestimmt Verspätung, Verhinderung, Schwierigkeit oder gar Unfall verbunden sei oder sein könne, dürfte es hilfreich sein, diesen Gegenstand einmal vom Standpunkt der Christlichen Wissenschaft aus sorgfältig zu betrachten.
In erster Linie sollten wir daran denken, daß der Mensch seinem wahren Wesen nach kein materielles Gebilde mit einem Gemüt darin ist, das räumlich oder zeitlich von einem Ort zum andern befördert zu werden braucht. Der Mensch ist eine bleibende, feststehende Idee des Gemüts, die im geistigen Weltall des Gemüts auf ewig an ihrem rechten Platz ist. Er braucht daher nicht an einen gewissen Ort oder überhaupt an einen Ort befördert oder gebracht zu werden. Er ist ewig dort, weil er immer die Allgegenwart des Gemüts ausdrückt. Der Glaube, daß er sich an einen andern Ort begeben müsse oder begeben könne, ist nur eine Annahme des menschlichen oder sterblichen Gemüts. In den Augen seines himmlischen Vaters, des göttlichen Gemüts, ist der Mensch unbewegt und unbeweglich, immer die ewige Stille oder ruhevolle Tätigkeit des Seins widerspielend.
Aber jemand mag denken: Was hilft dieses Wissen dem, der anscheinend gezwungen ist, zu einer gewissen Zeit an einem bestimmten Ort zu sein? Wie hilft es einem, der glaubt, er müsse irgendwohin gebracht werden, und fürchtet, daß er sein Ziel nicht wohlbehalten erreichen könne? Schüler der Christlichen Wissenschaft finden, daß das Wissen, daß der Mensch als göttliche Idee feststeht und ewig fortbesteht, in der menschlichen Erfahrung Befreiung von dem Glauben bewirkt, daß der Mensch irgendwohin versetzt oder befördert werden müsse, und gleichzeitig beseitigt es den Glauben, daß es unzulängliche, gehemmte, gehinderte, schwierige, gefährliche oder verspätete Beförderung gebe oder geben könne. Die Grundwahrheit über den Menschen wirkt als Gesetz der Vernichtung von Furcht, Besorgnis, Hast, Ungewißheit und Zweifel und außerdem als Gesetz rechter Einordnung und Behütung für alles, was mit dieser menschlichen Erfahrung, Beförderung genannt, zusammenhängt. Das durch rechtes Wissen angerufene göttliche Gesetz verhindert auch Unfälle und beseitigt den Glauben, daß Unfälle vorkommen werden.
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