In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy (S. 12 und 13) finden wir die Worte: „In der göttlichen Wissenschaft, in welcher Gebete mental sind, können alle Gott als eine gegenwärtige ‚Hilfe in den großen Nöten‘ für sich in Anspruch nehmen. Liebe ist unparteiisch und allumfassend in ihrer Anwendbarkeit und in ihren Gaben. Sie ist der offene Quell, der da ruft: ‚Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser‘”. Die Christliche Wissenschaft hat der Welt ein beweisbares und auf jede menschliche Not anwendbares Verständnis Gottes, des Guten, gegeben, das zu allen Zeiten und unter allen Umständen zur Verfügung steht, alle unsere Krankheiten heilt, unsere Armutsannahmen durch ein volleres Verständnis der Wahrheit ersetzt und alle Menschen aus der Knechtschaft der Furcht und falscher Annahmen befreit. Es enthält die Lösung für jedes menschliche Problem.
Hier sei eine prächtige Frau — die Mutter zweier Töchter — erwähnt, deren Widerspiegelung der Liebe alles mit Schönheit in ihrer Umgebung erfüllte. Die ältere Tochter nahm dies schon als Kind wahr und genoß die ganze Zeit hindurch die Fülle und Freude dieses Umgangs. Die jüngere Tochter betrachtete es als etwas Selbstverständliches. Das herrliche Wesen und der edle Charakter ihrer Mutter entgingen ihr zwar nicht, aber sie bemühte sich nicht besonders, ihr eigenes Wesen durch diesen Umgang zu bereichern. In späteren Jahren legte sie jedoch ihre Gleichgültigkeit ab und wurde sich der Nützlichkeit und der Schönheit der Liebe ihrer Mutter mehr bewußt. Auch erkannte sie, daß ihr diese Liebe trotz ihrer früheren Haltung die ganze Zeit hindurch erzeigt worden war.
Wie die Liebe der Mutter ihren Töchtern immer zu Gebote stand, um sie liebreich zu leiten und für sie zu sorgen, so haben wir hier und jetzt in unermeßlich größerem Maße die Liebe Gottes. Sie ist der offene Brunnen, zu dem alle freien Zutritt haben. Unser begrenzter Blick, unser mangelhaftes Trachten nach einem besseren Verständnis, unser getrübter Sinn vom Sein, die liebgewonnenen Annahmen des sterblichen Denkens und unser Zögern, sie aufzugeben, sind einige der Hindernisse auf unserem Wege, die uns von den Segnungen fernhalten, die Gott Seiner Schöpfung immer verleiht. Wir müssen diese gottverliehenen Gaben bereitwillig empfangen. Wir müssen alle Hindernisse verbannen und uns einen klaren Blick bewahren, damit wir von diesem Brunnen trinken können — an dem Guten, das uns gehört, teilnehmen können. Laßt uns als Christliche Wissenschafter in so inniger Gemeinschaft mit Gott leben, daß wir bewußt mit Ihm wandeln!
In Wissenschaft und Gesundheit (S. 507) finden wir die hilfreichen Worte: „In gebührender Weise nährt und kleidet Geist jedes Ding, wie es in der Richtung der geistigen Schöpfung erscheint, und bringt so die Vaterschaft und Mutterschaft Gottes in zärtlicher Weise zum Ausdruck. Geist benennt und segnet alles”. Geist ist in der Christlichen Wissenschaft ein sinnverwandter Ausdruck für Gott. Die anderen sinnverwandten Ausdrücke, die alle die Allgegenwart und Allmacht Gottes ausdrücken, sind Prinzip, Gemüt, Seele, Leben, Wahrheit, Liebe. Durch unser Verständnis dieser Ausdrücke werden wir uns bewußt, daß Gott das unendliche, unbeschränkte, grenzenlose, ungehinderte Sein ist. So rückt die Liebe Gottes zu Seinen Kindern in ein neues Licht, wenn wir die zärtliche Liebe unseres Vater-Mutter-Gottes besser verstehen und uns besser darauf verlassen lernen.
Wir können nicht von Gott getrennt werden. Aus Mangel an Verständnis unserer Beziehung zu unserem himmlischen Vater — infolge unseres getrübten Sinnes vom Sein — können wir das immer gegenwärtige Gute, das uns gehört, aus den Augen verlieren. Irrtümer in Form von Sünde, Krankheit, Armut, Furcht mögen Wirklichkeit beanspruchen; aber sie sind nicht von Gott. Sie sind nur die Erzeugnisse falscher Annahme und haben keine wirkliche Grundlage, von der aus sie wirken und auf der sie ihren Anspruch auf Leben und Dasein geltend machen könnten. Da sie Lügen des sterblichen Sinnes, des Adamtraumes sind, lösen sie sich in nichts auf, wenn die Wahrheit des Seins sie bloßstellt und verdrängt.
Das Gute, das uns als Gottes Widerspiegelung gehört, ist unbegrenzt. Da Gott gut und immer zugänglich ist, gehört uns das Gute und steht uns immer zu Gebote. Es ist durch das göttliche Recht, das wir als Söhne und Töchter Gottes haben, unser Erbe, das uns Herrschaft über alle Dinge gibt. Lasset uns also unser Geburtsrecht beanspruchen! Lasset uns nicht unser Denken gegen die Wohltaten verschließen, die uns rechtmäßig gehören! So allgemein verfügbar ist das Gute, das uns durch die immerwährende Bereitschaft unseres liebenden Vater-Mutter-Gottes, alle zu segnen, göttlich verliehen ist, daß wir uns auf die Verheißung Gottes verlassen können: „Ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören”.
Auf Seite 127 in „Miscellaneous Writings” lesen wir die schönen Worte unserer geliebte Führerin: „Wenn ein hungerndes Herz den göttlichen Vater-Mutter-Gott um Brot bittet, wird ihm kein Stein gegeben,— sondern mehr Gnade, Gehorsam und Liebe. Wenn dieses demütige und vertrauensvolle Herz die göttliche Liebe gewissenhaft um das Brot des Himmels — Gesundheit, Heiligkeit — bittet, wird es bereit, die Erhörung seiner Bitte zu empfangen; dann wird der ‚Strom Seiner Wonne‘ (engl. Bibel), der Zufluß der göttlichen Liebe in dieses Herz einströmen und großes Wachstum in der Christlichen Wissenschaft — jene Freude, die das eigene Gute in dem eines andern findet — zur Folge haben”. Niemand kannte die Wahrheit dieser Erklärung besser als die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, deren geheiligtes Leben, deren Liebe zur Menschheit und Wirken für die Menschheit den Weg der Erlösung von allem menschlichen Elend erschlossen hat. Wie angebracht es ist, daß wir sie lieben und verehren, indem wir danach trachten, in den Fußtapfen des Meisters zu wandeln!
