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Studium und Arbeit

Aus der Januar 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vielleicht in nichts anderem bekundete unsere Führerin größere Weisheit als darin, daß sie die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” als „unsere einzigen Prediger” (Christlich-wissenschaftliches Vierteljahrsheft, Erklärende Bemerkung, S. ii) einsetzte, und die Lektionspredigten vorsah, die in unseren Kirchen gelesen werden.

In Abschnitt 1 des Artikels III des Kirchenhandbuches wird folgendes verlangt: „Die Leser Der Mutterkirche und aller ihrer Zweigkirchen müssen einen angemessenen Teil ihrer Zeit der Vorbereitung auf das Lesen der Sonntagslektion widmen — einer Lektion, von welcher die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft in hohem Grade abhängt”. Im allgemeinen wird man finden, daß die Leser in den Kirchen dieser Forderung gewissenhaft nachkommen. Die Kirchenmitglieder, sogar Schüler, die Klassenunterricht gehabt haben, mögen sich jedoch nicht immer so gewissenhaft und gründlich vorbereiten, daß sie dem Lesen dieser Lektionspredigten mit Nutzen zuhören können.

Was man von einer christlich-wissenschaftlichen Versammlung, einem Vortrag oder Gottesdienst mitnimmt, hängt in großem Maße davon ab, was man dorthin mitbringt. Wenn wir also in unsere Gottesdienste „den Zehnten” geistiger Vorbereitung — Demut, Wachsamkeit und Empfänglichkeit —„ganz” in unsere Gottesdienste mitbringen, werden wir von diesen Gottesdiensten einen Reichtum an Frieden, Freude, Erleuchtung, Verständnis und ein größeres Maß von Fähigkeit, die Christliche Wissenschaft in unserem täglichen Leben zu beweisen, mitnehmen.

Das tägliche Studium der Lektionspredigt ist nicht bloß als Vorbereitung für unsere Gottesdienste wichtig. Als Vorbereitung für jedes Tagewerk, welcher Art unsere Beschäftigung auch sein möge, kann der Wert dieses Studiums kaum überschätzt werden. Alles, was wir tun, ist die Folge des Denkens. Es ist also selbstverständlich, daß wir jede Aufgabe leichter und erfolgreicher ausführen, wenn wir klar denken. Daher kann es nichts Wichtigeres geben, als daß man sich für sein Tagewerk durch Klärung seines Denkens vorbereitet. Und nichts trägt mehr zur Klärung des Denkens bei als das Studium der Lektionspredigt.

Diese Lektionspredigten bieten uns die geoffenbarte Wahrheit in ihrer ganzen Reinheit, wie sie in unseren Lehrbüchern, der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, enthalten ist. Vom Lesen und Studieren dieser Lektionen gewinnen wir jene geistigen Ideen, die uns auf dem Wege, den wir gehen sollten, sicher führen können. Wir sehen also, daß wir es uns schon von einem praktischen Gesichtspunkt aus nicht leisten können, diese geistige Vorbereitung für unsere tägliche Arbeit zu vernachlässigen.

Kein Beweisgrund des Bösen sollte uns überreden, dieses tägliche Eindringen in die Lektionspredigt zu vernachlässigen. Kein Vorwand wie z.B. dringende Arbeit, Mangel an Zeit oder Mangel an Lust sollte uns abhalten können, gewissenhaft und regelmäßig zu tun, was zu unserem eigenen Besten und daher zum Besten unserer Familie, unseres Haushalts, unseres Geschäfts, unserer Mitarbeiter, unserer Patienten und der ganzen Menschheit dient. Wir müssen diese Pflicht und dieses Vorrecht schützen gegen die heimtückische Einflüsterung des Bösen, daß es für Versäumnis, Nachlässigkeit oder Gleichgültigkeit einen Grund oder eine Entschuldigung gebe. Denn es wäre schwierig, jemand mental zu beeinflussen, der die Lektionen gewohnheitsmäßig und intelligent studiert und so ein umfassenderes und dauernderes Bewußtsein der Einheit des Gemüts gewinnt.

Die Lektionspredigt zu Beginn des Tages lesen ist jedoch nur ein, wenn auch ein sehr wichtiger Schritt in der rechten Richtung. Der nächste und ebenso wichtige Schritt ist, daß wir unsere tägliche metaphysische Arbeit tun,— jene mentale Arbeit, jenes rechte Denken, das wir nicht versäumen sollten, für uns, für unsere Kirche, unsere Bewegung und für die Welt zu tun, auch wenn augenblicklich kein hartnäckiger besonderer Irrtumsanspruch vorzuliegen scheint. Diese Arbeit sollte nie vernachlässigt werden.

Unsere Führerin erinnert uns in Abschnitt 6 des Artikels VIII des Handbuchs daran mit den Worten: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu schützen und sich nicht verleiten zu lassen, seine Pflicht gegen Gott, gegen seine Führerin und gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen. Nach seinen Werken wird er gerichtet, und zwar gerechtfertigt oder verdammt”. Daher sollte uns nichts zu dem Glauben verleiten, daß wir nicht die Zeit, die Lust, den Wunsch oder die Fähigkeit haben, diese tägliche beschützende Arbeit zu tun. Wir müssen, wie Paulus den Ephesern schrieb, „den Harnisch Gottes anziehen. ... Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel”.

Die „bösen Geister” versuchen zuweilen, durch andere Personen oder Umstände oder Dinge in uns den Glauben zu erwecken, daß wir aus einem gewissen Grunde nicht die Zeit haben, unsere Arbeit zu tun, oder daß wir nicht wissen, wie wir sie tun sollen, oder daß nichts erreicht wird, wenn wir sie tun. Tritt man diesen und anderen auftretenden Vorwänden mit dem bewußten Wissen entgegen, daß sie nicht vom göttlichen Gemüt ausgehen, also keinen wirklichen Ursprung, keine wirkliche Intelligenz oder Macht haben, so werden sie in dem Bemühen, uns teilnahmlos oder nachlässig zu machen, erfolglos bleiben.

Wenn wir unsere tägliche metaphysische Arbeit tun, täglich beten, wie es unser Kirchenhandbuch von uns fordert, sollte unser Bewußtsein zuerst ganz erfüllt sein von der Wahrheit über Gott, den Menschen, das Weltall, über Gesetz und Regierung. Von dieser Grundlage aus können wir in jedem Einzelfalle die Irrtumsansprüche, die zur Verneinung herausfordern oder zur gegebenen Zeit unbedingt verneint werden müssen, erfolgreich verneinen. Und wir sollten uns stets vergewissern, daß wir uns vom Irrtum nicht verleiten lassen, das Handhaben irgend einer seiner Erscheinungsformen, die gehandhabt werden sollten, zu versäumen.

Gott ist das Gemüt, der Geist, das Leben, die Wahrheit, die Liebe. Gott ist das bewußte, unendliche, ewige, allgegenwärtige Sein, das eine Schöpfer-Prinzip, die eine bewirkende Ursache. Der Mensch ist eins mit diesem unendlichen, vollkommenen, bewußten Gemüt, das alles Gute und immer gut ist. Der Mensch als Gottes Ebenbild kann keine anderen als nur gute Gedanken denken. Das bewußte Wissen dieser Tatsache ist ein ausreichender Schutz vor der angeblichen Macht bösen Denkens, uns zu schaden oder uns falsch zu beeinflussen. Denn unsere Führerin schreibt auf Seite 210 in „The First Church of Christ, Scientist and Miscellany”: „Gute Gedanken sind eine undurchdringliche Schutzwehr; seid ihr damit ausgerüstet, so seid ihr gegen Angriffe des Irrtums jeder Art vollständig geschützt”.

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