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Der erlösende Christus

Aus der Dezember 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Johannes der Täufer Jesus kommen sah, ehe der Meister von ihm im Jordan getauft wurde, sagte er: „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt”,— Worte, die nie aus der Weltgeschichte ausgelöscht werden. Wollte Johannes mit diesen Worten sagen, daß der menschliche Jesus dieses Wunderbare tun werde — der Welt Sünde wegnehmen? Nein, nur der Christus, den Jesus erklärte und bewies, konnte es tun. Daß der Täufer die geistige Fähigkeit in Christus Jesus mit solcher Klarheit und Gewißheit sehen konnte, zeigt die Reinheit seines eigenen Denkens und seine Geeignetheit, der Vorläufer des großen Propheten von Nazareth zu sein.

Eine der bemerkenswertesten Erklärungen Jesu im Neuen Testament ist diejenige, in der er erklärt, daß „der Teufel” oder das Böse eine Lüge oder Unwahrheit sei. Der genaue Wortlaut ist nach dem 8. Kapitel des Evangeliums des Johannes: „Der [der Teufel] ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben”. Hier hören wir den, den der Täufer so sehr verehrte, durch sein Verständnis der Vollkommenheit Gottes in klarster Sprache unzweideutig erklären, daß das Böse unwirklich ist.

Als Jesus so vom Bösen sprach und es als eine Lüge erklärte, nahm der Christus, die Wahrheit, buchstäblich die Sünde der Welt hinweg. Denn was glaubten die Menschen damals, wie so viele heute noch glauben? Daß das Böse wirklich sei. Überdies taten sie Böses — sündigten sie — auf zahlreiche Art zu ihrem eigenen Schaden. Hätte Jesus nicht verstanden, daß das Böse eine Lüge ist, und entsprechend gelebt, so hätte von ihm nicht gesagt werden können, daß er alle Herrlichkeit und Macht Gott, dem Vater, zuschrieb. Aber weil er wußte, daß das Böse eine Lüge und nur das Gute wirklich ist, konnte er jeder an ihn herantretenden Einflüsterung böser Annahme widerstehen und auf diese Weise Krankheit heilen und Sünde überwinden.

Mrs. Eddy erklärt „Christus” auf Seite 583 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” folgendermaßen: „Die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören”. Diese göttliche Offenbarwerdung oder geistige Idee Gottes kann überall bewiesen werden, da Gott, ihr göttliches Prinzip, allgegenwärtig ist. Wie der große Meister erkannte Mary Baker Eddy durch ihre Reinheit und Demut, daß das Böse unwirklich ist, da Gott das unendlich Gute ist; und so konnte sie in Wissenschaft und Gesundheit und in ihren anderen Schriften in wissenschaftlicher Sprache wieder die Behauptung aufstellen, daß der Christus die Sünde der Welt wegnimmt.

Die Macht des Christus, der geistigen Idee Gottes, wird beim christlich-wissenschaftlichen Ausüben immer bewiesen, wenn eine böse Annahme vernichtet wird. Nehmen wir einen Krankheitsfall an. Hier glaubt jemand, daß etwas außer dem Guten wirklich sei, daß Böses in Form von Krankheit wirklich sei. Was tut die geistige Idee Gottes? Sie bringt dem leidenden menschlichen Bewußtsein die Versicherung, daß das Böse in Form von Krankheit unwirklich ist, da das Gute allein wirklich ist. Und so kommt der Christus, um „den fleischgewordenen Irrtum”, die irrige Annahme, die behauptet, den Kranken zu fesseln, „zu zerstören”.

Geradeso wie die zum menschlichen Bewußtsein kommende Christusidee Krankheit vernichtet, vernichtet sie jeden andern irrigen Zustand. Und zur Vernichtung jedweder falschen Annahme gibt es eine rechte geistige Idee. Die zur Zerstörung der Unwahrheit oder Fälschung nötige rechte Idee oder Gegentatsache zu sehen, ist die Arbeit des Christlichen Wissenschafters. Ist er ihr — der rechten Idee — aber einmal gewiß, erkennt er sie einmal klar, so kann sich der Irrtum nicht mehr behaupten.

Es ist sonderbar, wie fest sich der Wahn von stellvertretendem Opfer an das Christentum geheftet hat. Wie allgemein doch der Glaube noch herrscht, daß die Kreuzigung Jesu die Sünden der Menschen sühne! Es schien, als ob sein wunderbares selbstaufopferndes Leben am Kreuze geendet habe; aber in Wirklichkeit endete es nicht. Denn nach dreitägiger geistig mentaler Arbeit im Grabe kam er siegreich über die Todesannahme hervor. Er bewies die Macht der Liebe über Bosheit, Neid und Haß. Er bewies, daß sein Leben unzerstörbar war. Die Bedeutung der Kreuzigung liegt in dem Beweis, den Jesus erbrachte, daß die Liebe allerhaben und das Leben ewig ist. Der Christus, mit dem sich Jesus so vollständig wesenseins wußte, befähigte ihn, „due Sünde der Welt” zu überwinden.

Falsche oder irrige Religionslehren oder -annahmen führen vielleicht mehr als irgend etwas anderes dazu, menschlichen Fortschritt aufzuhalten, und es kann den Anschein haben, daß sie schwer zu vernichten seien, weil für sie geltend gemacht wird, daß sie göttliche Billigung haben. Aber Wahrheit ist immer stärker als Einbildung, und vor der geistigen Wahrheit müssen schließlich alle religiösen Unwahrheiten untergehen. Die Schüler sollten daher in ihrem Verständnis der großen Wahrheiten, die die Christliche Wissenschaft ihnen geoffenbart hat, fest bleiben, unerschütterlich sein in ihrem Verständnis der Allheit und Vollkommenheit Gottes und der Nichtsheit des Bösen; unerschütterlich in ihrem Wissen, daß die geistigen Ideen, die sie besitzen, noch von allen als das Mittel anerkannt werden, wodurch eingefleischter Irrtum jeder Art zerstört wird. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 567) lesen wir: „Jener falsche Anspruch — jene alte Annahme, jene alte Schlange, deren Name Teufel (Böses) ist, die den Anspruch erhebt, daß zu Nutz oder Schaden des Menschen Intelligenz in der Materie vorhanden sei — ist eine bloße Täuschung, der rote Drache, und dieser wird durch Christus, Wahrheit, die geistige Idee, ausgetrieben und so als machtlos erwiesen”.

Diejenigen, die durch die Christliche Wissenschaft das Verständnis des Christus erlangt und seine Heilwirkung bewiesen haben, genießen eine Freiheit, wie sie sie nie zuvor genossen haben. Ihre Furcht hat sich verringert — ja, sie ist in großem Maße vernichtet; sie sind gesünder, sie haben größeren Frieden. Kurz, sie erfreuen sich größerer Harmonie, als sie je für möglich gehalten hatten. Überdies haben sie den geistigen Blick, das Ende alles Aufruhrs und Kampfes, aller Sünde in der Welt zu sehen. Sie wissen gewiß, daß dies eintreten wird, wenn die ganze Menschheit den erlösenden Christus, die Wahrheit, die „zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören”, annimmt,— den Christus, den Jesus so vollständig bewies und der in der Christlichen Wissenschaft als allen zugänglich geoffenbart ist.

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