Als Johannes der Täufer Jesus kommen sah, ehe der Meister von ihm im Jordan getauft wurde, sagte er: „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt”,— Worte, die nie aus der Weltgeschichte ausgelöscht werden. Wollte Johannes mit diesen Worten sagen, daß der menschliche Jesus dieses Wunderbare tun werde — der Welt Sünde wegnehmen? Nein, nur der Christus, den Jesus erklärte und bewies, konnte es tun. Daß der Täufer die geistige Fähigkeit in Christus Jesus mit solcher Klarheit und Gewißheit sehen konnte, zeigt die Reinheit seines eigenen Denkens und seine Geeignetheit, der Vorläufer des großen Propheten von Nazareth zu sein.
Eine der bemerkenswertesten Erklärungen Jesu im Neuen Testament ist diejenige, in der er erklärt, daß „der Teufel” oder das Böse eine Lüge oder Unwahrheit sei. Der genaue Wortlaut ist nach dem 8. Kapitel des Evangeliums des Johannes: „Der [der Teufel] ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben”. Hier hören wir den, den der Täufer so sehr verehrte, durch sein Verständnis der Vollkommenheit Gottes in klarster Sprache unzweideutig erklären, daß das Böse unwirklich ist.
Als Jesus so vom Bösen sprach und es als eine Lüge erklärte, nahm der Christus, die Wahrheit, buchstäblich die Sünde der Welt hinweg. Denn was glaubten die Menschen damals, wie so viele heute noch glauben? Daß das Böse wirklich sei. Überdies taten sie Böses — sündigten sie — auf zahlreiche Art zu ihrem eigenen Schaden. Hätte Jesus nicht verstanden, daß das Böse eine Lüge ist, und entsprechend gelebt, so hätte von ihm nicht gesagt werden können, daß er alle Herrlichkeit und Macht Gott, dem Vater, zuschrieb. Aber weil er wußte, daß das Böse eine Lüge und nur das Gute wirklich ist, konnte er jeder an ihn herantretenden Einflüsterung böser Annahme widerstehen und auf diese Weise Krankheit heilen und Sünde überwinden.
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