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Unsere Arbeit und unsere Bezahlung

Aus der Dezember 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jungen Leuten, die ins Leben hinaustreten, ist zu empfehlen, sich eine klare Vorstellung von dem zu bilden, was ihr Lebenswerk eigentlich ist, und worin die wahre Bezahlung für diese Arbeit besteht. Wenn sie dies tun, werden ihnen viele Enttäuschungen erspart bleiben. Hilfreich mag sich die Erwägung folgender Fragen erweisen: Was hoffe ich als Bezahlung für meine Arbeit zu erhalten? Soll ich erwarten, daß mein Lohn eine hohe Stellung mit einem großen Gehalt ist? Wird der Lohn für meine Arbeit, mein Streben eine große Summe Geld sein?

Unsere liebe Führerin ermahnt uns in ihrer Weisheit liebevoll, „kein Streben, keine Neigung, kein Ziel getrennt von Heiligkeit zu haben” (Miscellaneous Writings, S. 154). Dies stimmt vollkommen überein mit den Lehren unseres gesegneten Meisters, der in der Bergpredigt sagte: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen”. Dieses „alles” umfaßt natürlich alles, was zur Befriedigung unserer menschlichen Bedürfnisse erforderlich ist.

Sollten wir je die wahre Art unserer Arbeit oder unserer Bezahlung vergessen oder in Zweifel darüber sein, so brauchen wir uns nur in die Lektionspredigt im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft zu vertiefen. In der Lektionspredigt jeder Woche werden wir liebevoll daran erinnert, daß wir Arbeit zu tun haben, und es wird uns gezeigt, was die Arbeit ist, wie sie zu tun ist, und wie man den Lohn für gut getane Arbeit erntet. Wer recht sucht, findet immer. Es sind darin immer Stellen angeführt, die uns auffordern, unsere Bestrebungen, Ziele, Neigungen und Beweggründe zu prüfen.

Ernstes, hingebungsvolles Nachdenken über unsere Lektionspredigten wird uns befähigen, uns tätiger an der großen christlich-wissenschaftlichen Bewegung zu beteiligen. Diese Tätigkeit besteht im Arbeiten für Heiligkeit und Gerechtigkeit; und rechte Beweggründe werden dorthin führen, wo wir am meisten Gutes tun können. Als Bezahlung für diese Arbeit werden wir finden, daß sich unsere Talente entwickeln. Wir werden finden, daß sich viel Freude in unserem Leben entfaltet. „Sei tätig, so ist dein Erfolg, wenn er auch noch so langsam ist, sicher: Mühe ist Sieg, und — du bist über wenigem getreu gewesen” (Miscellaneous Writings, S. 340).

Jesus, der größte geistige Lehrer, der je lebte, kannte die Heilige Schrift, und im Alter von 12 Jahren sprach er im Tempel mit den gelehrtesten Männern seines Geschlechts. Im Gleichnis von den anvertrauten Pfunden zeigte unser Meister, da Tätigkeit mit der Gelegenheit belohnt wird, mehr Tätigkeit auszudrücken, was einen für größere Verantwortungen vorbereitet, woraus man sieht, daß sich ein Talent durch Anwendung entfaltet. Jeder Mensch hat mindestens ein Talent. Niemand ist so arm, daß er dieses eine Talent nicht hätte. Jedermann sollte das Vorrecht der Anwendung seines Talents, recht zu denken, anerkennen. In „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 195) sagt uns Mrs. Eddy: „Allen Gutes tun, weil wir alle lieben, und das eine Talent, das wir alle haben, in Gottes Dienst anwenden, ist unser einziges Mittel, dieses Talent zu entfalten, und die beste Art, tiefe Unzufriedenheit mit unsern Mängeln zum Schweigen zu bringen”.

Jesus fand seine Arbeit darin, daß er Gutes tat, daß er die Wahrheit, das Leben und die Liebe bewies; und als Lohn dafür wurde er der Wegweiser der Menschheit. Er ist unser Beispiel. Wir müssen uns sein Leben zum Vorbild nehmen. Wenn wir seinem Beispiel folgen, müssen wir lernen, Gutes zu tun, müssen wir lernen, die Wahrheit und das Leben und die Liebe zu beweisen. Als Belohnung für diese unsere wahre Arbeit werden wir uns der Nähe, der Allgegenwart Gottes bewußt. So können wir in aller Demut sagen: Immanuel —„Gott mit uns”. Und so sind wir glücklich, zuversichtlich, gelassen, erfolgreich.

Haben wir immer unsern Lohn, unsere Belohnung, unsere Vergütung bei uns? Ja gewiß! Tragen wir denn nicht uns selber überall mit uns herum? Überall, wo wir sind, haben wir unsere Gedanken bei uns. Wir sind mit dem Widerspiegeln der göttlichen Liebe beschäftigt, und der Lohn, der den geliebten Söhnen Gottes, dem wahren Ausdruck des Wesens Gottes, zusteht, kann nie begrenzt sein oder ausbleiben. Die göttliche Liebe belohnt gut getane Arbeit sofort. Weil der Mensch das Bild und Gleichnis Gottes ist, ist der Mensch immer in tätiger Stellung, drückt er immer seinen Lohn des Reichtums der Liebe aus. „Siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Vergeltung ist vor ihm”. Mit diesen Worten zeigt der Prophet Jesaja, daß er einen herrlichen Lichtblick von der Allgegenwart des mit rechter Arbeit verbundenen rechten Lohns gewonnen hatte. Er stellt sogar die Belohnung voran. Dies lehrt uns, nicht zu fürchten, daß wir unseres gerechten Lohns verlustig gehen werden.

Zuweilen besteht unsere Arbeit einfach darin, daß wir still sind und wissenschaftlich denken. Und welch reiche Entfaltung dieses Nachdenken zur Folge hat! Eine Idee öffnet sich unserem Denken, wie sich die Blütenblätter einer Knospe zu einer schönen Blume entfalten. Es gibt Tage, wo die Tätigkeit der Freude unsere Aufmerksamkeit fordert. Und wie glücklich es uns macht, einfach Freude auszudrücken! Heute können wir aufgefordert werden, einen Liebesdienst zu leisten, ein Gefühl der Demut, Dankbarkeit oder eine andere geistige Eigenschaft zu bekunden, und unsere Arbeit ist immer von ihrer Vergeltung, ihrem Lohn begleitet.

Jemand mag fragen: Wie verhält es sich mit dem Gehalt oder dem Geld für unsere menschlichen Bedürfnisse? Sei versichert, daß alle unsere Bedürfnisse befriedigt werden, ganz gleich, ob wir Geld, Beförderung, Nahrung oder ein Heim brauchen. Diese Dinge „fallen” uns „zu”; sie sind nicht unsere wahre Bezahlung, unser wirklicher Lohn. Unsere Arbeit und unsere Bezahlung sind ein und dasselbe nämlich gottgegebene, gottgeschaffene Eigenschaften — und immer mehr von diesen Eigenschaften — auszudrücken. Und wir drücken diese Eigenschaften vollkommener aus, wenn unser geistiger Blick klarer wird.

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