Was ist Geschäft? Nach einem maßgebenden Wörterbuch ist „Geschäft” „das, was man zu tun das Recht hat oder tun sollte”. Im Grunde gibt es nur eins, das jeder „zu tun das Recht hat oder tun sollte”, nämlich Gott widerspiegeln.
Das mag einem, der beim Lösen eines Geschäftsproblems Hilfe sucht, unbegreiflich klingen; lernt man aber verstehen, was Gott ist und was der Mensch als die Widerspiegelung Gottes ist, so beginnt man zu erkennen, wie die Wahrheit auf jede Notlage anwendbar ist. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott das Gemüt, das Prinzip, die Liebe, das Leben, die Seele, der Geist, die Wahrheit ist. Dies zeigt, daß Gott kein körperliches Wesen, sondern die göttliche Allgegenwart ist. Wenn man verstehen lernt, was Gott wirklich ist, sieht man, daß man Ihn nur durch richtiges Denken ausdrücken kann. Es wäre unmöglich, das Gemüt auf irgend eine andere Art auszudrücken.
Menschliches Streben stellt die Menschen in vielerlei Geschäfte; aber abgesehen von der Art des Geschäfts, in dem man tätig sein mag, hat man stets eine Pflicht zu erfüllen, nämlich Gott auszudrücken oder widerzuspiegeln.
Jesus sagte: „Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist?” Er mußte in seinem menschlichen Leben seine geistige Eigenart, deren er sich immer bewußt war, bekunden. Daher war er immer in dem, das seines Vaters ist,— in seines Vaters Geschäft. Er dachte immer die Wahrheit. Daher überwand er jedes materielle Hindernis. Er überwand Mangel, Krankheit, Sünde und den Tod. Nichts war ihn zu schwierig, nichts unmöglich, und er tat seine Arbeit unauffällig und gründlich. Warum? Weil sein geistiges Denken, sein Widerspiegeln Gottes ihm die Kraft gab, jeden falschen Zustand klar als nichts zu sehen. Das Ergebnis war die Offenbarwerdung der Wahrheit und Heilung.
Wenn die Menschen Jesu Beispiel folgen, können sie jeden Irrtum, dem sie begegnen, überwinden. Die Wahrheit, daß der Mensch der Sohn Gottes ist, ist gegenwärtig, um enthüllt zu werden. Die Erkenntnis dieser Sohnschaft kommt durch geistiges Verständnis. Schritt für Schritt wird „der alte Mensch”, der falsche Sinn vom Menschen, durch wissenschaftliches Berichtigen des Denkens abgelegt und „der neue Mensch” angezogen. Gottes Mensch ist nicht entmutigt, furchtsam oder in Sorge. Mutlosigkeit, Furcht und Sorge haben keinen Raum in Gottes Reich. Beherbergt man sie im Denken, so hindern sie den Beweis des Einsseins des Menschen mit Gott.
Da es nur ein wahres Geschäft —Gottes Geschäft — gibt, muß wirkliches Geschäft ununterbrochen gut sein. Nur weil die Lüge der allgemeinen materiellen Annahme geglaubt worden ist, scheint das Geschäft nicht gut zu gehen. Da es nichts außerhalb des Bereichs des Denkens gibt, wird der in unserem Denken festgehaltene Begriff auf menschliche Art bekundet. Wo Liebe, Selbstlosigkeit, Dankbarkeit, Ehrlichkeit, Mildtätigkeit, Mut, Freude, Geduld und Treue zum Ausdruck kommen, wird Gott widergespiegelt. Wenn wir diese wahren Eigenschaften betätigen, machen wir von dem Gesetz Gottes, des Guten, Gebrauch; und vor wahrem Gesetz muß aller falsche Sinn von Gesetz aufhören, sich zu behaupten. Dann kann kein falscher materieller Sinn von Gesetz sagen, daß das Geschäft nicht gut gehe oder daß es kein Geschäft gebe; denn rechtes Denken läßt Gottes Geschäft erkennen. Durch Anwendung des göttlichen Gesetzes, das immer wirkt, wird richtiges Denken unsere täglichen Bedürfnisse befriedigen. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 307 in „Miscellaneous Writings”: „Gott gibt dir Seine geistigen Ideen, und diese wiederum geben dir, was du täglich brauchst. Bitte nie für morgen; es genügt, daß die göttliche Liebe eine allgegenwärtige Hilfe ist; und wenn du wartest und nicht zweifelst, wirst du jeden Augenblick alles haben, was du brauchst”.
Geschäft ist der tätige Ausdruck rechter Ideen. Noch nie ist ein Geschäft gegründet worden, ohne daß es zuerst von jemand ausgedacht worden wäre. Und nie ist ein Geschäft geführt worden, ohne daß jemand darüber nachgedacht und sich dafür interessiert hätte. Wichtig ist also, gewiß zu sein, daß die in einem Geschäft ausgedrückten Ideen wahre Ideen sind.
Durch falsche Erziehung haben die Menschen hauptsächlich Geschäfte getrieben, um Geld zu verdienen und materielle Dinge zu bekommen, da sie diese für ihre Versorgungsquelle gehalten haben. In Wirklichkeit sind rechte Ideen unsere Versorgung; und diese Ideen, entfalten sich, wenn wir in Übereinstimmung mit dem göttlichen Gemüt denken. Der grenzenlose Ideenvorrat wird nicht aufgezehrt: es ist für alle reichlich genug vorhanden. Rechte Ideen werden von Schwankungen an der Börse nicht berührt. Sie sinken nie im Wert. Sie bleiben sich gleich, gestern, heute und immerdar. Die Tätigkeit wahrer Ideen kann nicht aufhören; denn Gott ist das unendliche Gemüt. Der Goldwert kann sich ändern; aber Gottes Wertemaßstab ist unveränderlich, und der Mensch lebt diesem Maßstabe entsprechend. In Gottes Reich gibt es keinen Tiefstand. Sein Reich ist harmonisch; und wo Harmonie ist, gibt es keinen niedergedrückten Sinn.
Wer glaubt, daß das Geschäft nicht gut gehe, sollte eine Bestandsaufnahme seines Gedankenvorrats machen, alle Gott unähnlichen Eigenschaften aus seinem Denken entfernen und sein Bewußtsein mit rechten Ideen füllen. Wird unser Bewußtsein von der Wahrheit erfüllt, so schwindet der Irrtum daraus; und da alles die Bekundung des Denkens ist, wird menschliches Geschäft das bessere Denken, von dem es regiert wird, ausdrücken, und die Bekundung wird erfolgreich, gesund und freudig sein. Je mehr rechte Ideen man anwendet, desto besser lernt man Gott verstehen; und je besser man Gott versteht, desto mehr rechte Ideen wird man ausdrücken. Denn das Entfalten von Ideen nimmt bei klarerem Verständnis Gottes zu. So bringt man, wenn es not tut, nicht nur seinem eigenen Geschäft Heilung, sondern trägt auch zur Heilung alles Geschäftes bei; denn „in der wissenschaftlichen Beziehung von Gott zum Menschen sehen wir: was einen segnet, segnet alle”, wie unsere Führerin uns in Wissenschaft und Gesundheit (S. 206) sagt.
