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Gott ist das Prinzip — die Liebe

Aus der Mai 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gott ist nicht immer recht erkannt worden. Die Menschen haben lange gebraucht, Sein wirkliches Wesen zu entdecken. So seltsam es in dem Licht, das die Christliche Wisschenschaft jetzt auf das Wesen der Gottheit wirft, scheint, viele haben die widersprechendsten, vernunftwidrigsten Ansichten darüber gehegt. So wurde Gott als großer Machthaber betrachtet, der das Gute und das Böse kennt und der Menschheit Gutes und Böses sendet. Die Hebräer glaubten an diesen Irrtum und hielten zäh daran fest, obgleich ihre Propheten die Wahrheit allmählich ahnten, daß Gott vor allem die Liebe ist.

Offenbar kann man einem Wesen, das sowohl des Guten als auch des Bösen fähig ist, nicht unbedingt vertrauen. Das muß zweifellos jedem denkenden Menschen einleuchten. Viele haben in der Vergangenheit erkannt, daß an dieser Vorstellung von Gott etwas grundfalsch sein muß. Und wie ernstlich sie sich gesehnt haben müssen, die unbedingte Wahrheit über Ihn zu erkennen! Können wir daran zweifeln, daß dieses Verlangen, das ernstem Beten gleichkam, Erhörung fand? Als die Zeit erfüllt war, kam die Erhörung durch Christus Jesus und wurde von seinen Jüngern angenommen und ausgebreitet.

Während seines ganzen Wirkens lehrte Jesus die unveränderliche Liebe Gottes. Dies geht aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn klar hervor. Der Vater in dem Gleichnis wartete mit der vollkommenen Geduld unveränderlicher Liebe auf die Heimkehr des verlorenen Sohnes. Und der Vater im Gleichnis veranschaulicht den Vater-Mutter-Gott, dessen Liebe zu Seinen Kindern unendlich und unveränderlich ist. Der geliebte Jünger Johannes erklärte: „Gott ist Liebe”. Im 4. Kapitel seines ersten Briefs schrieb er: „Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm”, wodurch er zugleich auf die Allumfassenheit Gottes hinwies. Die hebräischen Propheten hatten durch Erleuchtung allmählich die Vollkommenheit des Wesens Gottes erfaßt; aber die volle Offenbarung dieser Vollkommenheit kam durch den Meisterchristen Christus Jesus.

Gott ist die unwandelbare Liebe. Die Christliche Wissenschaft betont die Unveränderlichkeit Gottes als Liebe. Mrs. Eddy gab Ihm daher den Namen Prinzip, ein Name, der dem Schüler viel gibt; denn er bedeutet, daß Gott Ursache oder Schöpfer ist, die Ursache oder der Schöpfer von allem, was in Wirklichkeit besteht. Er deutet Gottes unendliches und ewiges Wesen, Seine Allumfassenheit, Seine Unveränderlichkeit an. Und wenn wir Gott auch als die Liebe erkennen, verstehen wir, daß die göttliche Liebe die unendliche, ewige und absolut unveränderliche Ursache oder der ewige und unveränderliche Schöpfer ist. Es ist für die Menschheit von großer Bedeutung, daß Gott als das unwandelbare Prinzip, die unwandelbare Liebe, entdeckt worden ist.

Da Gott das Prinzip ist, da Gott die Liebe ist, ist Er sich nur des Guten bewußt und muß daher Seine Schöpfung beständig lieben und sie unaufhörlich erhalten. Demnach steht der Mensch, Sein Ebenbild oder Seine Widerspiegelung, immer unter göttlichem Schutz. Da Er die vollkommene Liebe ist, ändert sich nichts in Seinem Wesen. Welchen Trost dieses Verständnis den Sterblichen bringt! Sie brauchen nicht mehr irrtümlich zu denken, daß Gott den einen mehr segne als den andern; sie brauchen nicht mehr irrtümlich zu glauben, daß Er einen mehr liebe als einen andern. Gott ist die unveränderliche Liebe, das unveränderliche Prinzip, und Seine Liebe, die Liebe, die Er in unendlicher Fülle ausgießt, ist absolut unparteiisch. Auf Seite 13 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mrs. Eddy: „Liebe ist unparteiisch und allumfassend in ihrer Anwendbarkeit und in ihren Gaben. Sie ist der offene Quell, der da ruft: ‚Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser‘”.

Die Erkenntnis Gottes als Prinzip —Liebe — ist in Krankheitsfällen von großem Wert. Ein Kranker mag glauben, daß er durch sündhaftes Handeln — die Scheinursache seiner Krankheit — den Zorn Gottes auf sich gezogen habe. Was für ein Irrtum! Das sündhafte Handeln war gewiß töricht und ist zu verurteilen; aber da Gott die unendliche Liebe ist und das Böse nicht kennt, kann Er unmöglich etwas anderes tun als Seine Schöpfung lieben und segnen. Gott liebt den Menschen unaufhörlich. Das Verständnis dieser Tatsache vernichtet Furcht; und wenn die Furcht vernichtet ist, tritt Heilung ein. Die Christliche Wissenschaft bringt die Lüge, daß Gott ein Gott der Rache sei, zum Schweigen, und ersetzt sie durch die Wahrheit, daß Er das Prinzip, die unveränderliche Liebe ist.

Die Menschen glauben an Fortschritt; aber die materiellen Annahmen, an denen sie festhalten, begrenzen sie in dieser wie in jeder andern Richtung. Daher die allgemein herrschende Ansicht, daß es lange dauern könne, bis alle Menschen die Wahrheit erfassen, daß Gott das Prinzip, die Liebe, ist. Die Christlichen Wissenschafter tragen diesem falschen Glauben Rechnung und erklären verständnisvoll die Wahrheit, daß Gott die unendliche und unwandelbare Liebe ist, und daß der Mensch als Gottes Idee die Liebe unbegrenzt widerspiegelt. Sie leugnen, daß der Mensch auch nur in kleinstem Maße dem Bösen, das unwirklich ist, unterworfen sei, und behaupten, daß nur Gutes auf ewig sein Erbteil ist, da die Liebe das Prinzip seines Seins ist. So helfen die Christlichen Wissenschafter den Menschen erkennen, daß die trügerischen Einflüsterungen des Bösen durch das Verständnis der Wahrheit, daß die Liebe immer gegenwärtig und allmächtig ist, „in einem Augenblick” ausgerottet werden können.

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