Auf Seite 210 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” ermahnt Mary Baker Eddy die Christlichen Wissenschafter, ihr „Gemüt so von der Wahrheit und der Liebe erfüllt sein” zu lassen, „daß Sünde, Krankheit und Tod nicht hineinkommen können”; und sie fährt fort: „Gute Gedanken sind eine undurchdringliche Schutzwehr. Damit ausgerüstet, seid ihr gegen die Angriffe des Irrtums jeder Art vollständig geschützt”. Hier haben wir eine bestimmte, uneingeschränkte Erklärung, daß gutes Denken — rechtes Denken, wahres Denken — vollständigen Schutz bietet gegen böses Denken „jeder Art”. Ganz gleich, welcher Art die sogenannte mentale Malpraxis oder was ihre vermeintliche Quelle sei, rechtes Denken oder rechtes Wissen, das Verstehen der Macht und Gegenwart des unendlich Guten, bildet vollständigen Schutz gegen das Böse.
Aber auf Seite 234 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mrs. Eddy: „Du mußt die bösen Gedanken im ersten Fall beherrschen, sonst beherrschen sie dich im zweiten”. Und an vielen anderen Stellen im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch und in ihren anderen Schriften weist sie auf die Notwendigkeit hin, sich zu schützen gegen irrige Gedanken, die sich einem von außen durch sogenannte Gedankenbeeinflussung, Gedankenübertragung und andere Erscheinungsformen des Mesmerismus aufdrängen. Sie zeigt, daß man an der Tür des Denkens Wache stehen muß, um irrigen Einflüsterungen den Eingang ins Bewußtsein zu verwehren, weil sie sonst Widerwärtigkeit und Krankheit verursachen könnten (vgl. Wissenschaft und Gesundheit, S. 392, Zeile 30–34).
Die Christlichen Wissenschafter lernen verstehen, daß es besser ist, böse Gedanken nicht in ihre Gedankenwohnungen hineinzulassen, als sie daraus zu entfernen, nachdem man sie hineingelassen hat. Und sie lernen auch verstehen, daß es nicht schwer ist, irrige Gedanken nicht in ihre bewußte Erfahrung hineinzulassen, wenn sie wachsam genug sind und weise genug unterscheiden, das Wesen jener Einflüsterungen bloßzustellen, die an einen herantreten und sich dadurch einzudrängen suchen, daß sie vorgeben, gut, harmlos, wissenswert oder vorteilhaft zu sein. Das Böse gebraucht viele listige Vorwände, den Schüler zu überreden, irrige Gedanken zuzulassen und zu beherbergen. Wenn der Schüler aber getreu Wache steht, kann er sie alle bloßstellen und fernhalten.
Während unsere Führerin in allen ihren Schriften ihren Lesern die Notwendigkeit zeigt, sich gegen angreifende Gedankenbeeinflussung und die verschiedenen Arten mentaler Malpraxis zu schützen, deutet sie nirgends an, daß tierischer Magnetismus oder Hypnotismus Kraft sei oder wirkliche Intelligenz oder Gemüt habe. Im Gegenteil, sie zeigt klar, daß er ganz ohne Prinzip ist und daher tatsächlich nicht besteht. Ferner zeigt sie uns, wie wir als Schüler der Christlichen Wissenschaft unser Denken erfolgreich gegen die angemaßte Macht des Bösen, uns irrig zu beeinflussen, schützen und so beweisen können, daß wir nicht veranlaßt werden können, etwas zu denken, was wir nicht denken wollen, etwas zu sagen, was wir nicht sagen wollen, oder etwas zu tun, was wir nicht tun wollen.
Die Schüler der Christlichen Wissenschaft lernen verstehen, daß alle Arten Gedankenbeeinflussung, Mesmerismus oder Hypnotismus sich nur auf Grund des Glaubens, daß es viele Gemüter gebe, Macht und Einfluß anmaßen können. Jede Art Gedankenübertragung und Gedankenhandhabung beruht auf dem Glauben, daß es viele Gemüter gebe, und daß eines dieser sogenannten Gemüter ein anderes mit Hilfe von Mesmerismus beeinflussen könne. Die Christliche Wissenschaft zeigt ihren Schülern, daß es nur ein Gemüt gibt, das unendlich, immer gegenwärtig und allmächtig ist, und daß dieses unendliche göttliche Gemüt in Wirklichkeit das einzige Gemüt des Menschen ist. Es ist einleuchtend, daß in diesem einen Gemüt, das vollständig gut und immer gut ist, nichts von bösem oder irrigem Denken vor sich gehen kann. Dieses Gemüt ist allezeit gut, und böses Denken jeder Art hat im absoluten Sinne keine Grundlage, keine Ursache, keinen Ursprung und keinen Urheber; daher ist keine Wahrheit, keine Kraft, keine Substanz und keine Wirklichkeit im Mesmerismus, im Hypnotismus, in Gedankenbeeinflussung, Gedankenhandhabung, Gedankenübertragung, in Gedankenwellen, in Schwingung noch in unwissender oder boshafter mentaler Malpraxis irgend welcher Art. Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch schreibt Mrs. Eddy (S. 495, 496): „In der Wissenschaft des Gemüt wird es dir bald zur Gewißheit werden, daß der Irrtum den Irrtum nicht zu zerstören vermag. Ferner wirst du begreifen lernen, daß es in der Wissenschaft keine Übertragung böser Suggestionen von einem Sterblichen auf den andern gibt; denn es gibt nur ein Gemüt, und dieses immergegenwärtige, allmächtige Gemüt wird vom Menschen widergespiegelt, und es regiert das ganze Universum”.
Durch das Verständnis und den Beweis dieser Tatsachen lernen die Christlichen Wissenschafter den Rat beherzigen und sich zunutze machen, den der Apostel Paulus in seinem wunderbaren Briefe an die Epheser gibt: „Ziehet an den Harnisch Gottes, daß ihr bestehen könnet gegen die listigen Anläufe des Teufels”, und sie beweisen, daß sie durch diese mentale Rüstung rechten Denkens, Glaubens und Verständnisses, wie Paulus fortfährt, „alle feurigen Pfeile des Bösewichtes auslöschen” können. Diese geistige Rüstung kann in der Tat als undurchdringlich bewiesen werden.
