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Die Christliche Wissenschaft anwenden

Aus der Dezember 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Schüler der Christlichen Wissenschaft wenden sich naturgemäß an die Bibel und an die Schriften der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, wenn sie allen menschlichen Lagen wissenschaftlich richtig entgegentreten wollen. Jede Erscheinungsform des menschlichen Daseins drückt eine mentale Haltung, einen Zustand des Denkens, aus. In dem Verhältnis, wie einer also durch das Verständnis der Wahrheit sein Denken verbessert, wird in seiner täglichen Umgebung und in seiner täglichen Tätigkeit mehr Harmonie, Vollständigkeit und Fortschrittlichkeit offenbar.

Mrs. Eddy hat in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 123) geschrieben: „Die göttliche Wissenschaft, die sich über die physischen Theorien erhebt, schließt die Materie aus, löst Dinge in Gedanken auf und ersetzt die Gegenstände des materiellen Sinnes durch geistige Ideen”. Diese erhebende Erfahrung, beständig und beharrlich in die geistige Schöpfung zu blicken, erhebt das Denken über den einengenden Glauben an die Materie und enthüllt die unbegrenzte Fülle des Gemüts. In dieser Weise kann jede scheinbar einfache Alltagsaufgabe ein Antrieb zur Erforschung unentdeckter mentaler Reiche, unergründeter Tiefen, unvorhergesehener Höhen werden.

Eine Schülerin der Christlichen Wissenschaft, die als Sekretärin tätig war, wurde beauftragt, ein Buchführungs- und Kostenberechnungssystem anzulegen Sie war mit dieser Art Büroarbeit nicht vertraut und hatte sie auch nie lernen wollen. Als aber die neue Arbeit von ihr verlangt wurde, hatte sie das Empfinden, daß sie sich wenigstens bemühen sollte, den Widerwillen und die Abneigung dagegen zu überwinden. Vom christlich-wissenschaftlichen Gesichtspunkt aus betrachtet war dies eine Gelegenheit zu wissenschaftlicherem Denken und zum Erlangen eines besseren Verständnisses der Vollkommenheit Gottes und des Menschen als Idee. Indem sie also von der materiellen und menschlichen Seite der Arbeit, die nur ein unangenehmes Bild mühsamer Anstrengung bot, wegsah, stellte sie sich auf den geistig mentalen Standpunkt und trat an die neue Erfahrung unter Anwendung der Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft heran.

Spontane Freude und Überraschung begleiteten ihr Suchen nach den für die Buchführung erforderlichen mentalen Eigenschaften. Das geweckte und erwachte Verlangen nach der wahren Bedeutung der Arbeit erfüllte ihr Bewußtsein mit der Erkenntnis gottähnlicher Eigenschaften wie Geduld, Ausdauer, Ordnung, Genauigkeit, Wachsamkeit, Zusammenhang, Stetigkeit, Achtsamkeit und Ausführlichkeit. Diese für alles rechte Denken und Handeln erforderlichen Eigenschaften sind stets gegenwärtig und wirksam. Die Arbeit bestand daher nicht bloß im Erwerben neuer Fachkenntnisse, sondern in mannigfaltigem Ausdruck der vollkommenen Gottesähnlichkeit des Menschen.

Mit Hilfe der Konkordanzen vertiefte sie sich in die Bibel und in die Schriften von Mrs. Eddy. Den Eigenschaften Geduld, Ausdauer und Ordnung schenkte sie die meiste Beachtung, und sie wurden ihr durch geistiges Licht klarer. Jakobus hat uns ein Muster von Geduld gegeben, als er schrieb: „Die Geduld aber soll festbleiben bis ans Ende, auf daß ihr seid vollkommen und ganz und keinen Mangel habet”. Wahrlich, uneingeschränkt auf die Aufgabe anwendbare Worte der Weisheit, der Ermutigung und der Verheißung! Dann bietet die Bibel auch Abraham, Mose, Hiob, unsern Meister und den Apostel Paulus als Vorbilder der Geduld und der Ausdauer. Und noch weiteres Forschen in der Bibel enthüllte die Notwendigkeit und den Lohn der Ausdauer, des Beharrens im Gutestun und des Festhaltens an dem Wege, den wir gehen sollen. Mrs. Eddy wiederholte die Botschaften der Bibel und schrieb in „Miscellaneous Writings” (S. 340): „Das Leben großer Männer und Frauen ist ein Wunder der Geduld und der Ausdauer”. Und da sie uns auf Seite 215 desselben Buchs sagt, daß „die Christliche Wissenschaft Ordnung und Wahrheit fordert”, müssen wir als Christliche Wissenschafter bestrebt sein, dieser Forderung auf Schritt und Tritt unseres Lebens nachzukommen.

Mutig und erwartungsvoll trat die Schülerin an die neue Aufgabe heran, und wenn ihr auch Anfechtungen, Enttäuschungen und Fehler nicht erspart blieben, so hatte sie doch immer die Inspiration und die Vision einer erhabeneren mentalen Atmosphäre. Und dieses wissenschaftliche Denken führte zu der Entfaltung einer Gelegenheit zu einer andern Art Arbeit. Die neue Gelegenheit lag auf einem außergewöhnlichen Tätigkeitsgebiet, auf dem sich die Schülerin längst zu betätigen gewünscht hatte, was aber unpraktisch und nicht einträglich genug geschienen hatte. War dies ein Beweis wahrer Führung, eine Stellung aufzugeben, die sie so viel Zeit und Nachdenken gekostet hatte, und eine andere zu übernehmen? Gewiß, denn sie entdeckte unbekannte Talente und erhielt wertvolle nötige Ausbildung. Ihr Lernen und Nachdenken war nicht bloß für eine Stellung oder eine begrenzte Zeitspanne geschehen; denn das hingebungsvolle Verlangen nach wissenschaftlichem Lernen löste einen Tätigkeitsstrom aus, der beständig zunehmende Freude und Erfüllung in die menschliche Erfahrung der Schülerin gebracht hat.

Die Christliche Wissenschaft fordert nicht von uns, viereckige Pflöcke in runde Löcher einzupassen, noch hält sie uns in einer uns nicht zusagenden Stellung. Der ernste Christliche Wissenschafter ist immer bereit zu lernen und bestrebt, nach der Wahrheit über alle menschlichen Zustände und Tätigkeiten zu trachten. Und durch dieses Trachten erhebt er sich zu neuen Höhen mentaler Stärke und Nützlichkeit. Dies kann ihn auf unerprobte Wege bringen, oder es kann ihn auf höhere und umfangreichere Gebiete seiner gegenwärtigen Tätigkeit führen. Wie dem auch sei, der Christliche Wissenschafter weiß, daß sein wahrer Erfolg nicht in der menschlichen Bekundung, sondern im Suchen, Finden, Beanspruchen und Anwenden der unerschöpflichen geistigen Ideen des Gemüts besteht. Der praktische Wert der Christlichen Wissenschaft in der Begründung des wahren Sinnes der Gesundheit, harmonischer Geschäfts-, Gesellschafts- und Familienbeziehungen kommt durch ruhiges, geordnetes Entfalten und Anwenden des Gesetzes Gottes in unserem täglichen Leben.

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