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Gottes ewige Absicht

Aus der Dezember 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Sobald der Schüler der Christlichen Wissenschaft etwas vom wirklichen Sein des Menschen als Gottes Idee erkennt, tut sich ein weiter Weg vor ihm auf; und wenn er ihn einschlägt, wird es ihm sofort klar, daß unendliche Möglichkeiten vor ihm liegen, und daß viele Begrenzungen und Einschränkungen des sterblichen Denkens von ihm abzufallen beginnen. Ferner erkennt er mit stets wachsender Überzeugung, daß Gottes ewige Absicht für Seine Söhne unwiderruflich von Ewigkeit zu Ewigkeit feststeht.

Es gibt jedoch Zeiten, wo einer den einzuschlagenden Weg nicht klar sehen mag. Umstände können eine Änderung in seinem gewöhnlich eintönigen Leben notwendig machen. Vielleicht stehen ihm zwei Wege offen, und er muß eine Entscheidung treffen. Was soll er tun? Er hat den aufrichtigen Wunsch, der göttlichen Führung zu folgen, unbedingt dem Willen des Vaters zu gehorchen und sich dem göttlichen Plan zu fügen. Aber am Scheideweg ist keine wegweisende Stimme zu hören, kein Zeichen einer führenden Hand zu sehen.

Man tut gut daran, sich hier zu erinnern, daß es für den, der recht oder göttlich geleitet ist, keinen falschen Weg gibt. Wie man auch geführt werden mag, kommt es nicht in erster Linie auf die äußere Tätigkeit, den Beruf oder den Ort an. Gott kümmert sich nicht um die sterbliche Vorstellung von Ort oder Stellung. Vom höchsten Standpunkte aus gesehen gibt es nur einen Weg. Mrs. Eddy schreibt in „Miscellaneous Writings” (S. 359): „Die unbedingte göttliche Wissenschaft ist der Weg. Wandelt darauf; aber vergeßt nicht, daß die Wissenschaft stufenweise bewiesen wird, und unser Beweis steigt nur höher, wenn wir auf der Stufenleiter des Seins höherzusteigen”.

Der Weg ist also ein Leben, in dem jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat Gott verherrlicht; in dem man nur ein Ziel, den einen Wunsch hat, Ihn besser zu verstehen und durch jede Anfechtung und Versuchung „auf der Stufenleiter des Seins höherzusteigen”.

Wo wir auch sein mögen, was auch unsere Arbeit sei, in der Christlichen Wissenschaft haben wir die geistige Gewißheit, daß Gottes Absicht hier und überall zum Ausdruck kommt. Wie unmöglich es also ist, von dem ewig göttlichen Willen abzuschweifen! Vom menschlichen Standpunkte aus mag die Halbkugel, auf der wir sind, und die Arbeit, die wir tun, äußerst wichtig scheinen. Sind sie es aber? Viel wichtiger ist es, sich zu fragen: Wandle ich auf dem Wege der Gerechtigkeit? Überwinde ich den falschen Sinn des Selbst?

Die Unermeßlichkeit der göttlichen Vision und Erkenntnis umfaßt die Länge, die Tiefe, die Breite und die Höhe des herrlichen Plans Gottes für Seine Ideen. Daher tut uns am meisten not, daß wir des Menschen Platz, unsern Platz, im Gemüt, erkennen. Wir müssen um das Gemüt beten, das in Christus Jesus war, um jenes reine Denken, das den Nebel des Scheinbaren — den sterblichen Begriff — durchdringt und durch jede Anfechtung und Schwierigkeit hindurch die Wirklichkeit sieht. Wir müssen darum beten, emporgehoben zu werden, damit wir Gottes unveränderlichen Plan für Sein Kind wahrnehmen können. Die Erkenntnis, daß Gottes Absicht sich immer bekundet, zwingt uns, auf dem Wege nach oben zu bleiben. Was hat es zu sagen, wenn uns die sogenannten Mächte des Bösen eine Zeitlang zu verführen schienen? Was hat es zu sagen, wenn uns die Einflüsterung oft zu überreden sucht, daß wir in der falschen Richtung arbeiten? Unsere Führerin schreibt in „Miscellaneous Writings” (S. 154): „Es ist die Absicht der göttlichen Liebe, das Verständnis und das Reich Gottes, die schon in uns herrschende Harmonie, aufzuerwecken”.

Was auch immer unsere Beschäftigung sein mag oder welchen der beiden Wege wir gewählt haben mögen, wir befinden uns in unserer Erfahrung immer an dem Punkte, wo mehr von der göttlichen Absicht ans Licht kommt. Webster erklärt das Wort „Erfahrung” als „die endgültigen, unzergliederten Tatsachen aller faßlichen Ereignisse”. Für den Schüler der Christlichen Wissenschaft sind die wirklichen Ereignisse die aufwärts führenden Schritte aus der Finsternis zum Licht. Die sogenannten Geschehnisse des materiellen Daseins, die Antriebe des sterblichen Gemüts und ihr Ergebnis und selbst das vorübergehende Einschlagen eines scheinbar falschen Weges können den mächtigen Antrieb der göttlichen Absicht keineswegs hindern. Denn „wer darf denn sagen, daß solches geschehe ohne des Herrn Befehl”? Die Versuche des Bösen, unsern Weg nach oben zu hindern, müssen vor der unwiderstehlichen Gewalt des einen göttlichen Willens fallen.

Wir stehen jetzt am Punkte der Erfüllung. Was uns, menschlich gesprochen, als weitentfernte Möglichkeit erscheint, ist jetzt und immerdar eine vollkommene Tatsache im Gemüt. Was dem Christlichen Wissenschafter auf seiner gegenwärtigen Wachstumsstufe als dämmernde Möglichkeit erscheint, ist im unendlichen Plan des Gemüts eine feststehende Wirklichkeit. Menschlich gesprochen, schlagen wir den aufsteigenden Pfad ein, steigen wir hinauf dem Endgültigen entgegen. In Wirklichkeit rückt Gottes vollständiges und vollendetes Werk täglich in den Brennpunkt unseres größeren Glaubens und Verständnisses.

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