Indem die Christliche Wissenschaft der Welt die Wissenschaft des geistigen Heilens bringt, verleiht sie der Menschheit den größten Segen. Ihre göttlich eingegebene Lehre erneuert die Hoffnung, treibt Furcht aus, bringt den Betrübten und Leidtragenden Trost und verleiht allen, die durch Verständnis unter ihren wohltätigen Einfluß kommen, Gesundheit. Der Welt tut die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft dringend not. Glücklich ist, wer beim Erwachen aus dem Traum der Materialität den himmlischen Boten an seiner Tür gewahr wird; denn die Christliche Wissenschaft ist wahrlich der von Christus Jesus verheißene Tröster.
Die Christliche Wissenschaft erklärt also die Wahrheit über Gott und Seine Schöpfung, indem sie das Wesen Gottes und Seiner Schöpfung in einer allgemein verständlichen Sprache offenbart. Sie sagt uns, daß Gott das unendliche und vollkommene Gemüt, der unendliche und vollkommene Geist ist, und daß Seine Schöpfung die Widerspiegelung Seiner selbst ist. Demnach ist die Christliche Wissenschaft die Wahrheit des Seins, die den Menschen die Erkenntnis Gottes und Seiner Offenbarwerdung, des Menschen, bringt.
Es ist wichtig, daß der Schüler die Notwendigkeit einsieht, Gott verstehen zu lernen. Denn wenn er dieses Verständnis nicht erlangt, wird er die mit einem materiellen oder sterblichen Sinn des Daseins verbundenen Schwierigkeiten nicht zu meistern und zu überwinden verstehen. Wenn er aber versteht, was die Christliche Wissenschaft lehrt, wenn er ihr Prinzip und ihre Regeln kennt und weiß, wie diese Regeln anzuwenden sind, weiß er auch, wie alle Krankheiten geheilt und alle Sünden überwunden werden können. Wer das Prinzip und die Regeln der Christlichen Wissenschaft kennt und die Wirksamkeit dieser Regeln im Heilen von Krankheit und Sünde bewiesen hat, weiß gewiß, daß er das besitzt, was bei genügend klarem Verständnis sogar die Todesannahme überwindet.
Gott ist unendlich, das All in allem. In Ihm wohnen alle wahren Ideen, Eigenschaften, Fähigkeiten — alles, was wirklich ist. Und der Mensch ist die Widerspiegelung Gottes. Der Mensch spiegelt daher alle wahren oder geistigen Ideen, Eigenschaften und Fähigkeiten wider. Und da Gott vollkommen ist, sind alle vom Menschen widergespiegelten Ideen, Eigenschaften und Fähigkeiten ebenfalls vollkommen und daher unzerstörbar. So lenkt die Christliche Wissenschaft das Denken des Schülers weg von einem materiellen und unvollkommenen Sinn des Weltalls, in dem Wechsel und Verfall vorkommen, Unfall und Verletzung und Verlust wirklich scheinen, und auf das wirkliche Weltall des Geistes hin, das unwandelbar gut ist.
Wie wunderbar es doch ist, daß wir durch die Linse der göttlichen Wissenschaft nur den Geist und den geistigen Sinn als wirklich wahrnehmen und die Unwirklichkeit des materiellen Sinnes und der Materie einsehen können! Wie wunderbar, daß wir die Wahrheit des ewigen Wesens des Menschen erfassen und die Unzerstörbarkeit der Sinne des Geistes, den der Mensch widerspiegelt, verstehen können! Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 486): „Gesicht, Gehör, alle geistigen Sinne des Menschen sind ewig. Sie können nicht verloren gehen. Ihre Wirklichkeit und Unsterblichkeit beruhen im Geist und im Verständnis, nicht in der Materie — daher ihre Fortdauer”.
Christus Jesus machte von seinem Verständnis Gottes und des Menschen Gebrauch, um Krankheit zu heilen und einen scheinbar verlorenen Sinn wiederherzustellen. Im Evangelium des Matthäus (K. 9, 33) lesen wir, daß der Meister einen Stummen heilte. Die Stelle lautet: „Und da der Teufel war ausgetrieben, redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich und sprach: Solches ist noch nie in Israel gesehen worden”. Das 12. Kapitel desselben Evangeliums (Vers 22) berichtet die Heilung eines Menschen, der blind und stumm war: „Da ward ein Besessener zu ihm gebracht, der war blind und stumm; und er heilte ihn, also daß der Blinde und Stumme redete und sah”. Ein weiterer Fall, wo Jesus Blindheit heilte, ist im Evangelium des Lukas (K. 18, 42) berichtet: die Heilung eines blinden Bettlers. Lukas schreibt: „Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! dein Glaube hat dir geholfen. Und alsobald ward er sehend und folgte ihm nach und pries Gott”.
Es glaubt gewiß niemand, daß Jesus diese Heilungen durch etwas anderes als geistige Mittel vollbrachte. Der Christliche Wissenschafter weiß gewiß, daß er es nicht tat, weil er Jesu Heilverfahren versteht. Der Meister wußte, daß der Teufel — Irrtum — die Schwierigkeit war. Er wußte auch, daß der Mensch als der Sohn Gottes vollkommen ist, und daß die Sinne des Geistes ebenfalls vollkommen und unzerstörbar sind. Diese Kenntnis des wirklichen Seins vernichtete den Irrtum — trieb den Teufel aus — wodurch die durch eine Lüge Getäuschten geheilt wurden.
Die Wahrheit kann alles Unwahre überwinden. Unsere Führerin schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 183): „Wahrheit treibt alle Übel und alle materialistischen Verfahren mit dem tatsächlichen geistigen Gesetz aus — dem Gesetz, das den Blinden das Gesicht, den Tauben das Gehör, den Stummen die Sprache, den Lahmen den Gebrauch ihrer Füße wiedergibt”. Daher sollte niemand, der der Annahme nach krank ist, seinen Fall als hoffnungslos oder unheilbar ansehen. Anstatt sein Denken Furcht und Schrecken heraufbeschwören zu lassen, sollte er sich der in der Christlichen Wissenschaft geoffenbarten Wahrheit zuwenden, sich die Allgegenwart und Allmacht der Wahrheit vergegenwärtigen, da die Wahrheit Gott ist, und Heilung erwarten. Schon oft haben Leute, die jahrelang krank waren und die Krankheit für wirklich und unheilbar hielten, bei der Christlichen Wissenschaft Hilfe gesucht, die Wahrheit gefunden, die Unwirklichkeit des Bösen einschließlich Krankheit eingesehen und sind schnell geheilt worden.
Der Schüler der Cristlichen Wissenschaft ist bestrebt, das wirkliche Sein immer klarer zu verstehen. Er trachtet danach, die Wahrheit über Gott und Seine Idee, den Menschen, und die Tatsache zu erkennen, daß der Mensch durch Widerspiegelung die vollkommenen und unvergänglichen Fähigkeiten des Geistes besitzt. Er ist bemüht, das unsterbliche Wesen des Menschen und alles dessen, was ihm als Gottes Bild und Gleichnis gehört, immer besser zu verstehen. Wer sich so die Wahrheit klar macht, kann mit der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft sagen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 214): „Weder Alter noch Unfall kann störend auf die Sinne der Seele einwirken, und andere wirkliche Sinne gibt es nicht”.
„Ein hörend Ohr und sehend Auge, die macht beide der Herr” (Spr. 20,12). Das einzige, was wir wirklich hören können, ist geistige Wahrheit; das einzige, was wir wirklich sehen können, sind Gottes Ideen. Und nur der geistige Sinn befähigt uns, geistig zu hören und zu sehen. Nichts kann uns hindern, von den Fähigkeiten des Geistes Gebrauch zu machen, wenn wir erkennen, daß der Mensch — unser wahres geistiges Selbst — immer eins ist mit dem Gemüt, dem Ursprung oder der Quelle dieser Fähigkeiten.
Die Christliche Wissenschaft offenbart den Menschen den „neuen Himmel” und die „neue Erde” Gottes, offenbart ihnen das geistige Weltall und den geistigen Menschen, wo unter der Herrschaft des vollkommenen geistigen Gesetzes Vollkommenheit herrscht, wo nichts beeinträchtigt oder vernichtet werden kann, und wo die Sinne des Geistes vollkommen funktionieren und in alle Ewigkeit vollkommen weiter funktionieren werden.
