Das Geschäft des Menschen besteht im Ausdrücken Gottes. Die hohe Beschäftigung des wirklichen Menschen ist ununterbrochener und ewiger Ausdruck der Eigenschaften des göttlichen Gemüts. Dieses Geschäft, das Bild und Gleichnis Gottes zu sein, ist immer vollkommen; denn der geistige Mensch spiegelt das göttliche Gemüt in Weisheit, in unendlich weitem geistigem Blick und nie versagender Herrschaft Wider.
Das Geschäft der Menschen ist, menschlich gesprochen, die Beschäftigung, der sie gewöhnlich nachgehen, um Gewinn oder ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und Geschäftserfolg wird als fragwürdig angesehen. Wer durch die Christliche Wissenschaft den wirklichen Menschen zu verstehen beginnt, versucht jenes wahre Wesen in seinen menschlichen Angelegenheiten auszudrücken. Er beweist nach und nach die göttlichen Eigenschaften Herrschaft und Tätigkeit, Intelligenz und Redlichkeit, Fähigkeit und Zuverlässigkeit. Durch diesen Geschäftsvorgang, der vom Verständnis des wirklichen Menschen regiert wird, sehen die Menschen Vollbringen und Versorgung.
Menschliches Geschäft ist nach allgemeiner Ansicht Gesetzen des Angebots und der Nachfrage unterworfen, von sogenannten Kreisläufen des Gedeihens und des Tiefstandes, von nationalen und internationalen Regierungszuständen und von Krieg und Frieden beeinflußt. In den letzten Jahren sind viele lang anerkannte Grundsätze und ihre anscheinend unvermeidlichen Ergebnisse erschüttert oder umgestoßen worden, was das große Bedürfnis der Welt, das die Christliche Wissenschaft, die Offenbarung der Wahrheit, klar zeigt, betont, nämlich erkennen zu lernen, was der Mensch wirklich ist, und was sein Geschäft wirklich ist.
Wenn einer, gleichviel was seine Tätigkeit sein mag, die Christliche Wissenschaft versteht, erkennt er, daß Gott ausdrücken ein freudiges und wichtiges Geschäft ist. Ach laßt uns als Christliche Wissenschafter doch Gottvertrauen haben, kindliches Vertrauen auf das Gute, mit freudiger, ungekünstelter Begeisterung Tag für Tag in unseres Vaters Geschäft sein, wissend, daß Eintönigkeit, fruchtloses Mühen, Unklarheit und Mißerfolg kein Teil des Plans unseres Vaters sind, Jesus sagte: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben”. Laßt uns unsern Sinn auf Erfolg, nicht auf Mißerfolg, auf Erwartung, nicht auf Bedenken richten!
Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß wir Harmonie, Gesundheit und Erfolg genau in dem Maße in unserem menschlichen Leben erfahren, wie wir begrenzte sterbliche Annahmen durch die Eigenschaften des göttlichen Gemüts ersetzen. So hat der einzelne wissenschaftlich das Recht und die Fähigkeit, seine eigene menschliche Versorgung ungeachtet dessen, was andere tun mögen, auszuarbeiten. Um aber die Wahrheit in seinem eigenen Falle zu beweisen, muß er die Nichtsheit der falschen Annahmen der Welt über Geschäft sehen.
Der wachsame Schüler weiß, daß das Geschäft des wirklichen Menschen — das Ausdrücken der Tätigkeit des Gemüts — immer gut geht; daß nach allem Begehrenswerten und Hilfreichen immer Nachfrage herrscht; daß das Geschäft des Widerspiegelns Gottes weder Bestechung noch Habgier oder Ungerechtigkeit kennt; daß Gedeihen, da es von Gott ist, kein regelmäßig wiederkehrendes Versagen kennt, weil „des Vaters große Liebe”, wie Mrs. Eddy uns sagt (Miscellaneous Writings, S. 77), „den Menschen in dem endlosen Leben und in einer ewigen Runde harmonischen Seins hält”.
Weil Gott unveränderlich ist, ist Seine Widerspiegelung, der Mensch, unveränderlich. Daher entwächst dieser nie der Zeit seiner Nützlichkeit und ist nie von tätiger Anteilnahme an wirklichem Geschäft ausgeschlossen. Er kann von seinem Platz nicht entfernt, noch vom Geschäft des Widerspiegelns Gottes verdrängt werden. Die Gesetze, die das Geschäft des wirklichen Menschen regieren, sind unparteiisch, allumfassend, ewig. Da der Christliche Wissenschafter diese Wahrheit erkennen gelernt hat, gibt es für ihn in seinen Angelegenheiten kein anderes Gesetz als Gottes Gesetz und kein anderes Gemüt als das göttliche Gemüt. Er weiß, daß der uralte Aberglaube hinsichtlich der Sterne, der Tage und der Zeit keinen Einfluß auf ihn und seine Angelegenheiten hat. Er weiß, daß der Mensch, da er geistig ist, nicht in die Materie hineingeboren wurde und von den dunklen Träumen Zufall und Schicksal so frei ist wie sein Schöpfer. Er erkennt, daß die Bestimmung des wirklichen Menschen als Gottes Widerspiegelung ewig feststeht, und daß seine ganze Tätigkeit unter der Obhut Gottes steht. Der Christliche Wissenschafter sollte klares Urteil und scharfe Wahrnehmung bekunden. Er sollte über die Erscheinungsformen des Irrtums, die die Leichtgläubigkeit und sogenannte menschliche Güte ausbeuten, erhaben sein. Mit großer Weisheit hat uns unsere Führerin ermahnt (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 128): „Darum seid klug und ohne Falsch; denn ohne jenes wäre dieses unpraktisch”.
Nur durch tätiges und intelligentes Denken auf der Grundlage des göttlichen Gemüts kann man sich Gottes Gesetz in seinen eigenen menschlichen Angelegenheiten zunutze machen. Die unparteiischen Gesetze Gottes sind immer am Werk, was jeder, der richtig denkt, beweisen kann. So sehr wir uns auch auflehnen, uns selbst bedauern oder uns über das Schicksal empören mögen, es bringt unsere Angelegenheiten nicht unter Gottes Gesetze; aber Geistigkeit, Gehorsam und Redlichkeit tun es.
Geschäftsverfahren müssen, wie der Christliche Wissenschafter weiß, mit dem Prinzip und mit äußerster Ehrlichkeit übereinstimmen. Er muß alle hypnotischen Mittel und Wege meiden. Die Sterblichen reden von „Hochdruck-Verkaufsverfahren”. Der Verkäufer, der ein Schüler der Christlichen Wissenschaft ist, weiß, daß er sich auf die allerhabene Kraft Gottes verlassen kann, wenn er auf Gottes Führung hört und Seinen Gesetzen gehorcht. Nur seine eigene vorausgegangene Leistung spornt ihn zum Wetteifer an. Er sehnt sich, seine gestrigen Leistungen im Widerspiegeln des Prinzips zu übertreffen. Mit uneingeschränktem Verlaß auf die Lehren der Christlichen Wissenschaft setzt er jeden Morgen sein ganzes Vertrauen auf Gott und kein Vertrauen auf das Böse.
Eine praktische Veranschaulichung erfolgreicher Anwendung der Christlichen Wissenschaft im Geschäft gab eine ernste Schülerin, die die Verantwortung für eine große Fabrik zu übernehmen hatte. Sie hatte vorher nicht die geringste Kenntnis von einem Geschäftsbetrieb; dennoch leitete sie diese Fabrik mit hervorragendem Erfolg. Als sie gefragt wurde, wie sie es machte, antwortete sie: „Nun, ich habe nichts Besonderes getan. Ich ging einfach jeden Morgen ins Geschäft und erledigte, was zu tun war, und am Abend eilte ich nach Hause und vertiefte mich in die Christliche Wissenschaft”. Keine Sorge, kein falsches Verantwortungsgefühl, sie tat nur ihre geistige Arbeit, um mehr über Gott zu erfahren, betete zu Gott und setzte, was sie lernte, in erfolgreiches menschliches Handeln und Dienen um!
Ein erfolgreicher Geschäftsmann im höchsten Sinne sein, heißt in Übereinstimmung mit dem Prinzip denken lernen und dieses Denken auf die Gelegenheiten und Tätigkeiten jedes Tages anwenden. Wenn wirkliches Geschäft nützliches Ausdrücken der Tätigkeit des Gemüts ist, dann sind wir alle Geschäftsleute, mögen wir Bankiers oder Fischer. Künstler oder Haushalter, Lehrer oder Tischler sein, und wir müssen die Eigenschaften des göttlichen Prinzips beanspruchen und fleißig ausdrücken.
Wenn ein Schüler der Christlichen Wissenschaft beim Lösen eines Geschäfts- oder eines andern Problems anscheinend keinen Erfolg hat, muß er beten, daß ihm aufgedeckt werde, was in seinem Denken schwach ist oder fehlt. Wenn er den Irrtum findet, muß er dessen Unwahrheit willig zugeben und ihn durch die nötige gute Eigenschaft ersetzen. Fortgesetzte Dürftigkeit und Mangel an Gesundheit, Glück und Versorgung in der menschlichen Erfahrung verraten Mangel an geistigem Verständnis. Wenn sich also solche Zustände zu behaupten scheinen, müssen wir unsern Begriff von Gott und dem Menschen erweitern, unser Bewußtsein reinigen, mehr lieben und die Herrschaft und die Fülle, die dem Ausdruck Gottes gehören, entschlossener beanspruchen.
Mentale oder körperliche Trägheit ist die oft nicht anerkannte Ursache von Arbeits- und Erfolglosigkeit. Sie kann nicht zum wirklichen Menschen gehören, dessen Sein der Ausdruck des göttlichen Gemüts in unwandelbarer und reibungsloser Tätigkeit ist, die keine Störungen kennt. Groll und Bitterkeit gegen Menschen oder Umstände verstecken sich oft unentdeckt im Denken eines erfolglosen Sterblichen. Solche Gedankenzustände sind nicht zu rechtfertigen; denn es liegen ihnen Selbstüberhebung, Weltsinn, Unwissenheit und Lieblosigkeit zugrunde. Sie werden geheilt durch die intelligente Erkenntnis, daß Gott und der geistige Mensch und das geistige Weltall die einzigen Wirklichkeiten sind, und daß die Unendlichkeit des Guten unvermindert ist. Der wirkliche Mensch kennt keine gehässigen, begrenzenden Eigenschaften; dagegen kennt er die Freude der grenzenlosen, allumfassenden Liebe. Der Christliche Wissenschafter ersetzt irrige Eigenschaften durch herzliche Anteilnahme an der Menschheit und durch Bemühungen zu helfen und zu geben und zu dienen. Er ist sich über seinen wichtigen Anteil an der Tätigkeit der Welt im klaren, und demütig und hingebungsvoll beschließt er, seinen Teil, so klein er auch sein mag, in edler Weise beizutragen.
Wenn der Irrtum einwendet, daß es keine Gelegenheit für Beschäftigung, für erfolgreiches Geschäft gebe, wendet sich der Christliche Wissenschafter freudig der herrlichen Wahrheit des Seins zu. In alle Ewigkeit kann es nie an Gelegenheit fehlen, Gott auszudrücken, die Eigenschaften des Gemüts zu widerspiegeln. Die Gelegenheit, Mensch zu sein, kann nie aufhören; die Gelegenheit, der wahre Mensch zu sein, ist immer gegenwärtig. Gelegenheit, weise zu sein, mental tätig zu sein, liebevoll und hilfreich zu sein, intelligent zu sein, Herrschaft zu verwirklichen; Gelegenheit, sich nur auf Gott zu verlassen, über das Gute zu frohlocken, bietet sich immer.
Wir müssen wissen, daß der Mensch immer an seinem rechten Platze ist; aber dieses Wissen kann zur Versetzung einer Person führen, die sehr oft nicht am rechten Platze ist. Wenn wir daran arbeiten, die Wahrheit über Platz, Gelegenheit und Versorgung zu erkennen, und dann die Wege, die der Beweis bahnt, ablehnen, weil sie unzulänglich oder an frühere Errungenschaften nicht heranzureichen scheinen, kann es sein, daß wir dem Fortschritt die Tür verschließen. Laßt uns in solchem Falle Demut und Dankbarkeit beweisen und Willens sein, zu dienen und zu helfen, wo wir nur können!
Einkommen ist geistig mental, und daher unveränderlich und ewig. Da das Einkommen von Gott, dem Gemüt, ist, muß es aus geistigen Ideen bestehen. Wenn unser Denken für das Gemüt und nicht für den Irrtum, für den Geist und nicht für die Materie offen ist, gibt es nichts, was das wahre Einkommen ausschließen kann. Dann treten diese tätigen, intelligenten Ideen äußerlich in rechtem menschlichem Vollbringen in Erscheinung.
In den Geschäftstätigkeiten müssen wir beständig die Unwirklichkeit von Aufschub, Umkehrung und Einmischung sehen; denn diese Irrtümer machen sich überall geltend. In Wirklichkeit gibt es keine Zeit sondern die Ewigkeit, keine Verspätung sondern Pünktlichkeit, keine Einmischung sondern Entfaltung, keine Unentschlossenheit sondern gutes Urteil und unmittelbaren Erfolg. Zwischen Angebot und Nachfrage gibt es in Wirklichkeit keine Zeit der Stockung, zwischen Fähigkeit und Gelegenheit keine Zeit der Ungewißheit. Für den wirklichen Menschen, für den die allmächtige und allwissende Wahrheit immer wirkt, gibt es keine Zeiten der Untätigkeit oder der Besorgnis.
Streng genommen gibt es keine absolute finanzielle Sicherheit. Das Finanzwesen ist materiell, Sicherheit ist geistig. Der weise Christliche Wissenschafter bedient sich durch Sparsamkeit und Selbstverleugnung, durch gezügeltes und intelligentes Denken der besten menschlichen Mittel, um nicht anderen zur Last zu fallen, um sich eine angemessene Fähigkeit zu sichern, seine Kirche und andere würdige Unternehmen zu unterstützen. Aber er weiß, daß seine einzige unbedingte Sicherheit sein Einssein mit Gott ist.
Die Wahrheit ist Macht, nicht Geld. Nicht das Erwerben von Materie, sondern das Widerspiegeln des Geistes und der Liebe bringt Befriedigung. „Die Wahrheit ist”, wie unsere Führerin auf Seite 260 in „Miscellaneous Writings” erklärt, „allerhaben und allmächtig. Daher ist alles andere, was Intelligenz oder Macht zu sein scheint, falsch. Es führt die Vernunft irre und verneint die Offenbarung, wodurch es die Gottheit zu entthronen sucht.
Des Menschen Versorgung ist nicht eine Lohn- oder Gehaltsfrage. Sie besteht aus Gottes Ideen, die nie verringert, nie eingeschränkt, nie vorübergehend oder unterbrochen sind. Alle Versorgung mit Gesundheit, Gelegenheit, Tätigkeit und Fülle ist von Gott. Alle diese Gaben sind vom wirklichen Menschen unzertrennlich, sind fortdauernd und ewig und genügend. Wir müssen uns also weigern, unsern Sinn von Versorgung mental auf irgend einen Sterblichen oder irgend etwas Materielles zu beschränken, und müssen beanspruchen, was uns geistig gehört.
Rechtmäßige Herstellung, Handel, Geldwesen, Versand — was ist das alles im wesentlichen anders als die Anwendung verschiedenerlei mentaler Tätigkeit auf die Befriedigung verschiedener menschlicher Bedürfnisse? Was sind Erzeugung. Verkauf, Vergrößerung, recht beurteilt anders als Bekundungen mentalen Wachstums, des Vertrauens und der Dienstfertigkeit? Da sie alle beständig falsche Annahmen über Zeit und Raum beseitigen, sogenannte physische Gesetze überwinden und neue Wege zur Vernichtung materieller Schranken und Grenzen finden, weisen sie gewissermaßen auf die Wirklichkeit und des Menschen Herrschaft über die ganze Erde hin.
Wenn wir alle unsern Begriff von unserer Beschäftigung persönlich höherheben und uns ihres wirklichen Wertes und Adels bewußt werden, wenn wir sie als unsere gegenwärtige Arbeit unter der Führung des Prinzips ansehen und jede christliche Eigenschaft, die wir beweisen können, in sie hineinlegen, werden wir alles Geschäft höherheben und läutern helfen und so dazu beitragen, daß es Gottes Geschäft wahrhafter ausdrückt.
Jeder hat seine Stellung — ein Zeuge für Gott zu sein. Jeder hat sein Amt — das Amt, Gott widerzuspiegeln. In was für einer Unruhe ein Volk oder die Welt sein mag, was auch für Kriege geführt werden oder Sorgen die Regierungen bedrängen mögen, die ewige geistige Tatsache ist, daß jedes Menschen wahre Beschäftigung und wahrer Zweck sein muß, Gott tätig und erfolgreich auszudrücken. Der Friede der Wirklichkeit ist nie gestört. Die Regierung der Allmacht ändert sich nie. Für den wirklichen Menschen und das wirkliche Weltall gibt es keine Unruhe, keine Unwissenheit, keine Verwirrung. Daher stört in Wirklichkeit den Menschen nichts in seiner harmonischen Erledigung seiner einzigen ewigen Beschäftigung.
Und in dem Maße, wie die einzelnen fähiger werden, ihr Geschäft erfolgreich zu betreiben, d. h. Kinder Gottes zu sein, wird das Geschäft aller Menschen und Völker höhergehoben und gefördert, geläutert und geheiligt werden.