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„Kommt und haltet das Mahl”

Aus der November 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Herbst 1621 feierten die überlebenden Pilgrime ihr erstes Danksagungsfest. Trotz monatelanger unsäglicher Mühsale, Entbehrungen und Verluste in der neuen Welt, in die sie gekommen waren, um Religionsfreiheit zu finden, unterbrachen diese tapferen und mutigen Bahnbrecher ihr Tagewerk, um Gott für Seinen Reichtum und Seine Güte zu danken. In diese Versammlung kamen einige Indianer, die die Gottesdienste besuchten, um für ihre Ernten Dank zu sagen. Feindseligkeiten, Rassen- und Farbenunterschiede waren vergessen, als Weiße und Indianer diese Feier gemeinsam begingen. Später wurde in Neuengland das Danksagen für reiche Ernten üblich. Im Jahre 1863 setzte Abraham Lincoln den letzten Donnerstag im November als Tag allgemeiner Danksagung fest, ein Brauch, der seitdem eingehalten wird.

In unserer Zeit drang eine tapfere Neuengländerin, Mary Baker Eddy, aus der Suche nach einer höheren Freiheit allein in noch unerforschte Gebiete des Geistes vor und bahnte den Weg zu einem höheren Reich — zu der Erkenntnis, daß das Dasein geistig ist. Die Annahmen vieler Geschlechter aufgebend, wagte sie es, ihren Standpunkt gegen eine ungläubige Welt einzunehmen, und sie konnte trotz der Tücken des fleischlichen Sinnes der Welt die Früchte ihrer Entdeckung, die Christliche Wissenschaft, geben. Über ihre Erfahrung berichtet sie in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 226, 227): „Ich sah vor mir den furchtbaren Kampf, das Rote Meer und die Wüste; aber durch den Glauben an Gott drang ich vorwärts und vertraute auf die Wahrheit, die starke Befreierin, daß sie mich in das Land der Christlichen Wissenschaft führe, wo die Fesseln fallen und die Rechte des Menschen völlig erkannt und anerkannt werden”. Und weiter unten fährt sie fort: „Die Christliche Wissenschaft erhebt die Fahne der Freiheit und ruft:, Folget mir! Entrinnt der Knechtschaft von Krankheit, Sünde und Tod!‘ Jesus zeichnete den Weg vor. Bürger der Welt, nehmt die herrliche, Freiheit der Kinder Gottes‘ an und seid frei!” In der ganzen Welt folgen heute Tausende diesem Ruf und finden Befreiung von Sünde, Krankheit, Mangel, Leid und anderen falschen Annahmen.

Folgende Erfahrung zeigt, wie die Angehörigen einer Familie, die dem Ruf der Christlichen Wissenschaft folgten, dadurch gesegnet wurden, daß sie die Früchte ihres Verständnisses mit anderen teilten. Eine Woche, nachdem sich diese Familie in ihrem neuen Heim auf dem Lande freudig niedergelassen hatte, kamen die vier älteren Kinder in bitterer Verzweiflung weinend von der Schule nach Hause. Aus Rassenvorurteil waren sie von ihren Mitschülern verhöhnt, verspottet und gemieden worden. Nun besuchten diese vier Kinder regelmäßig die christlich- wissenschaftliche Sonntagsschule, und sie hatten oft die Erklärung auf Seite 98 in Wissenschaft und Gesundheit gelesen: „Jenseits der hinfälligen Prämissen menschlicher Annahmen, über der immer schwächer werdenden Gewalt der Glaubensbekenntnisse steht die Demonstration des christlichen Gemüts-Heilens als eine geoffenbarte und praktische Wissenschaft. Gebietend geht sie durch alle Zeiten hindurch als Christi Offenbarung der Wahrheit, des Lebens und der Liebe, die unverletzt bleibt, jedem Menschen verständlich und für jeden ausübbar”. Auf diese Wahrheit wurden sie wieder aufmerksam gemacht. Ihre Mutter hieß sie zurück- gehen und ihre kleinen Freunde lieben. „Aber sie wollen nicht, daß wir sie lieben” klagte eines der Kinder. „Das kann euch nicht hindern, sie zu lieben”, erwiderte unbeirrt die Mutter.

Mehrere Wochen lang betätigten die Kinder aufrichtig jene Liebe ohne sichtbaren Erfolg. Dann kam die Familie nach andächtigem Erwägen der Angelegenheit im Lichte der Christlichen Wissenschaft zu einer glücklichen Entscheidung. Der Danksagungstag rückte heran. Ein Maskenfest wurde für diesen Tag geplant und eine Anzahl ihrer Mitschüler einschließlich derer, die am unfreundlichsten geschienen hatten, dazu eingeladen. Was für eine frohe Danksagungsgesellschaft es war! Wie schnell sich jeder Schein von Unfreundlichkeit und Zurückhaltung in Gelächter und freudige Lustigkeit auflöste! Und was für eine nutzbringende Lehre sie daraus zogen, als die Masken abgenommen wurden und die unschuldigen Gesichter und die lachenden Augen zum Vorschein kamen! Für diejenigen, die die Christliche Wissenschaft verstanden, stellten die abgelegten Masken Vorurteile, Mißverständnis und andere falsche weltliche Annahmen dar, die angesichts der Erkenntnis, daß geistige Ideen in Gottes Reich keine Erkennungsmarken zur Angabe der Rasse, des Glaubensbekenntnisses oder der Hautfarbe tragen, verschwanden. Im Reiche des Gemüts — dem alleinigen wirklichen geistigen Reich — das hier und jetzt gegenwärtig ist, ist jede Idee rein geistig, sowohl liebevoll als auch liebenswert, und spiegelt denselben Vater-Mutter-Gott wider.

Jene vier jungen Christlichen Wissenschafter gewannen nicht nur die Liebe ihrer Freunde, sondern auch deren Achtung und Bewunderung, die in den folgenden Jahren in der Schule auf manche schöne Art zum Ausdruck kamen. Die Mutter erlangte einen höheren und herrlicheren Begriff von der „Kirche ohne Dogmen” (Kirchenhandbuch, S. 17), eine Vision, die wie eine heilige Segnung auf ihrem geistigen Fortschritt ruhte.

Unsere geliebte Führerin hat an die hungrige Menschheit wahrlich eine immerwährende und herrliche Einladung ergehen lassen, zu „kommen und das Mahl zu halten”. Durch die vielen Einrichtungen, die sie so weise und selbstlos anordnete, haben wir ein Gastmahl nach dem andern. Wir haben die Gottesdienste, die Sonntagsschule, die Lesezimmer, die Vorträge, die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften und natürlich Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft für diejenigen, die für diesen Schritt reif sind. Wieviele durch Teilnahme an diesen Gastmahlen gesegnet werden, und was für eine heilige Verpflichtung aus denen ruht, die sich in den Dienst dieser Sache gestellt haben! Wie drücken wir unsere Dankbarkeit aus? Was tragen wir zur Unterstützung dieser mächtigen Sache der Christlichen Wissenschaft bei? Kommen wir als wahre Gastgeber zur Kirche, vorbereitet, die Früchte unserer Erleuchtung und Dankbarkeit mit unseren Gästen zu teilen? Ach, mögen wir doch so von dem Geist und der Kraft wahrer Christlichkeit durchdrungen in unsere Gottesdienste kommen, daß das heilende Licht dieser widergespiegelten Herrlichkeit die schattenhaften Masken und Nebel sterblicher Annahmen vertreibt und jedem Sucher, der zu unseren Toren eingeht, seine wirkliche und vollkommene Wesenseinheit enthüllt! Wir haben in der Tat einen fortdauernden Danksagungstag!

Die Christliche Wissenschaft fordert die Kinder der Welt auf, sich in Danksagung an einem geistigen Tisch, dem von Christus, der Wahrheit, gedeckten allgemeinen und reichen Tisch, an dem Gott allerhaben regiert, zu vereinen. „Kommt und haltet das Mahl” !


Man kann darauf bauen, daß ein Mensch, der sicher in Gemeinschaft mit Gott tritt, ebenso sicher aufrichtig mitfühlend mit den Menschen sein wird. Gerade durch die Tatsache seiner Gemeinschaft mit Gott wird er sich der Bedürfnisse der Menschen bewußt werden; denn Gott ist sich dieser Bedürfnisse immer bewußt und teilt das Bewußtsein denen mit, die mit Ihm in Gemeinschaft treten.

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