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„Wollt ihr mir gehorchen”

Aus der November 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach dem Plan der Liebe haben alle Kinder Gottes alles Nötige ewig in Fülle. Alle Formen von Mangel sind also das Ergebnis der Unterwerfung unter ein falsches sogenanntes Gesetz der Materie, das durch Anwendung von Gottes Gesetz der Fülle, das hier und jetzt und allezeit wirkt, aufgehoben werden kann. Die Heilige Schrift berichtet von Menschen, die durch unbedingten Verlaß auf Gott angesichts scheinbaren Mangels Fülle bewiesen. Da Gott unveränderlich ist, muß es klar sein, daß diese Beweise jetzt ebenso gut wie damals erbracht werden können. Der Prophet Jesaja gab überaus einfache, verständliche Belehrungen, Gottes reiche Segnungen zu verwirklichen: „Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen”.

Was „gehorchen wollen” heißt, ist eine Frage, die an jeden herantritt, der das Versorgungsproblem auf einer gänzlich geistigen Grundlage ausarbeiten lernt; und es gibt in Wirklichkeit keine andere Grundlage. Es muß mehr als blinder Glaube an einen unbekannten Gott sein; denn denkende Menschen könnten an etwas, wovon sie keine beweisbare Kenntnis haben, nicht mit der nötigen Bereitwilligkeit herantreten. Die Christliche Wissenschaft hat unserer Zeit und aller Zukunft die Wahrheit über Gott und Seine Beziehung zum Menschen zugänglich gemacht, und ein klares, beweisbares Verständnis dieser Wahrheit vertreibt die Wolken des Zweifels und der Furcht. Wenn wir einmal das Wesen Gottes erfassen, wie es in der Christlichen Wissenschaft, die mit der Heiligen Schrift genau übereinstimmt, gelehrt wird, leisten wir Seinem Gesetz der Liebe freudigen, willigen Gehorsam. Dann sind wir auf dem Lebenswege, der aus der Wüste des Glaubens an die Wirklichkeit der Materie mit ihren Sünden-, Krankheits- und Todesbegrenzungen heraus- und in das immergegenwärtige Reich des Geistes hineinführt, wo es keine Tränen und Befürchtungen gibt, wo Mangel unbekannt ist und die unendlich gnädige, zärtliche und erbarmungsvolle Liebe all-erhaben regiert.

Die Christliche Wissenschaft ist wissenschaftlich und vollständig. Sie fordert allezeit und unter allen Umständen vollständigen Verlaß auf Gott. Bei solchem Verlaß sind die Ergebnisse so gewiß wie die richtige Lösung einer Rechenaufgabe, wenn die Regeln genau befolgt wurden.

Der allgemeine Gebrauch hat die Bedeutung des Wortes „Gehorsam” etwas verfälscht, so daß es jetzt vielfach widerwilligen, von einem stärkeren Willen oder einer stärkeren Macht erzwungenen Dienst bedeutet. Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft verstehen, daß williger Gehorsam nicht blindes Dienen ist, sondern eher williges Annehmen dessen, was ein liebender, gütiger Vater-Mutter-Gott weise vorgesehen hat — Willigkeit, das Unkraut für den Weizen, Armut für Fülle, Leid für Freude und Furcht für jene „völlige Liebe” aufzugeben, die alle Furcht und allen Zweifel austreibt.

Der Hirte, der seine Herde auf grüner Aue weidet und zum frischen Wasser führt, könnte zur Veranschaulichung der zärtlichen Fürsorge Gottes für Seine Kinder dienen. Die Schafe folgen gehorsam dem Hirten; denn sie lieben ihn, und er führt sie aus eine gute Weide. Er verläßt sie nie. So lernen diejenigen, die in der Christlichen Wissenschaft unterwiesen sind, Gott über alles lieben und Seine Gebote freudig und erwartungsvoll halten. In dem Maße, wie sie Seine Gebote richtig auslegen und gewissenhaft befolgen, finden sie, daß für alle ihre menschlichen Bedürfnisse reichlich gesorgt ist. Jede biblische Verheißung macht zur Bedingung, daß wir unserem höchsten Sinn des Rechten gemäß leben, anderen tun, was wir wollen, daß sie uns tun sollen. Solange wir wissentlich nicht recht handeln oder einen unrechten Gedanken hegen, schließen wir uns vom Licht der Liebe aus, verlieren den Hirten aus den Augen und wandern auf den Nebenwegen des Mangels und des Leides. Aber schon eine geringe Willigkeit zu folgen bringt uns wieder auf den rechten Weg.

Wenn wir uns ohne jeden Vorbehalt mit dem aufrichtigen Verlangen, daß aller Irrtum in unserem Leben berichtigt werden möge, an die göttliche Liebe wenden, können wir versichert sein, daß der Scheinwerfer Wahrheit den Irrtum, der sich oft ohne unser Wissen in unserem Bewußtsein versteckt hält und uns vorübergehend der reichen Gaben Gottes beraubt, aufdecken und vernichten wird. Aus diesen gebesserten Gedankenzustand folgt immer ein unbeschreibliches Gefühl des Friedens und im Zusammenhang damit Befreiung von Befürchtungen und Sorgen. Ein falscher Sinn der Selbstverdammung oder der Unwürdigkeit kann vollständige Willigkeit und Gehorsam verhindern. Die Fehler und Schwächen der Vergangenheit mögen noch nicht aus unserem Denken entfernt sein und uns daher immer noch der Freude berauben, die uns rechtmäßig gehört. Die biblischen Erfordernisse sind Willigkeit und Gehorsam. Von Vergangenheit oder Zukunft ist nicht die Rede. Die Verheißung ist nicht auf Volkszugehörigkeit oder Glaubensbekenntnis beschränkt. Es ist keine besondere mentale oder körperliche Ausbildung nötig. Zeit spielt in dieser herrlichen Verheißung keine Rolle. Die Verheißung gilt jetzt, und „Gott sieht die Person nicht an”. „Liebe ist unparteiisch und allumfassend in ihrer Anwendbarkeit und in ihren Gaben. Sie ist der offene Quell, der da ruft:, Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser‘ ”, schreibt Mary Baker Eddy auf Seite 13 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”.

Willigkeit und Gehorsam sind Pässe zu diesem Quell. Manche mögen ihm fernbleiben, weil sie fürchten, daß Schritte von ihnen gefordert werden könnten, die sie für unangenehm oder demütigend halten. Das ist ein Irrtum. Gott ist die Liebe, und Seine Wege sind liebliche Wege. Seine Verheißung lautet: „Mein Volk soll nicht mehr zu Schanden werden”. Mögen diejenigen, die aus Furcht, sie könnten eine liebgewonnene harmlose Freude aufgeben müssen, zögern, dem Hirten auf grüne Auen zu folgen, Beruhigung finden durch die Worte des Psalmisten über Gott: „Vor dir ist Freude die Fülle und liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich”.

Beim Ausarbeiten der Beschäftigungs- oder Versorgungsfrage sollten wir unsere Dienstbereitschaft nicht aus ein gewisses Fach oder eine gewisse Tätigkeit beschränken, selbst wenn wir in dem betreffenden Fach ausgebildet sind. Die Christliche Wissenschaft erweitert den Gesichtskreis, und wir können sicher sein, daß wir durch Gottes Hilfe alles tun können, was von uns gefordert wird. Wir folgen willig dem Hirten, wenn wir völlig verstehen, daß wir allezeit zu etwas Besserem geführt werden.

Liebe zu Gott ist die einzige sichere Art, willig und gehorsam zu sein. Wir lernen Gott lieben, wenn wir verstehen lernen, daß Gott die Liebe ist und daß Er allezeit liebt. Alle Kinder Gottes sind von Natur liebevoll, erbarmungsvoll, freundlich, ehrlich, rein und wahr. Wir sehen Gottes Liebe überall bekundet. Sinnbildlich hören wir sie im fröhlichen Gesang des Vogels und sehen sie in seiner Fürsorge für seine Jungen. Wir sehen sie im freimütigen Lachen des Kindes. Alle Schönheiten der Natur sind Sinnbilder von Gottes Liebe zum Menschen. Die Feld- und Waldfrüchte erzählen uns von Seiner liebevollen Fürsorge für Seine Kinder. Wer wollte daher Gott nicht freudig und willig gehorchen und so „des Landes Gut genießen” ?

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