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„Die Liebe wischt alle eure Tränen ab”

[Besonders für Kinder geschrieben]

Aus der Mai 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ruth war, soweit sie zurückdenken konnte, in die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule gegangen. Als sie daher in den Kindergarten kam, fiel es ihr gar nicht schwer, jeden Tag etwas Neues zu lernen.

Mit besonderer Vorliebe lernte Ruth die schönen Worte, die Christus Jesus auf dem Berge sprach, als er den Leuten von Gott erzählte. Ihre Sonntagsschullehrerin hatte gesagt, diese Verse werden die Seligpreisungen genannt, was Segnungen bedeute. Ruth hielt es für schöner und leichter, sie „Segnungen” zu nennen; denn das sollten sie nach Christi Jesu Absicht sein. Wie freundlich er gewesen sein mußte, daß er im Lande umherzog und die Menschen heilte und lehrte, und wie gut er gerade die rechten Worte der Wahrheit wußte, die sie zu hören brauchten, wenn sie zu ihm kamen, um geheilt zu werden!

Ruths Lieblingsvers war: „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden”. Sie hatte gelernt, diesen Vers fast jeden Tag anzuwenden. Sooft sie sich beim Spielen stieß oder in finsterer Nacht erschreckt aufwachte, dachte sie an diese Segnung. Dann pflegte ihre Mutter sie immer sanft und beruhigend zu trösten, ihr liebevoll eine helfende Hand entgegenzustrecken, und bald waren die Tränen abgewischt.

Christus Jesus muß selber oft die tröstende Berührung der göttlichen Liebe empfunden haben. Wie hätte er sonst wissen können, wie sehr es den Menschen not tut, diesen wunderbaren Vers zu lernen und anzuwenden? In der biblischen Geschichte ist erzählt, wie oft der Irrtum Jesus während seines 40tägigen Aufenthalts in der Wüste zu veranlassen suchte, Unrecht zu tun und unglücklich zu sein. Aber sooft der Irrtum kam und ihn versuchte, wandte er sich an Gott, „da verließ ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm”. Nun verstand Ruth, warum Christus Jesus wahrhaft sagen konnte: „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden”; denn er selber wurde von seinem Vater-Mutter-Gott getröstet!

Eines Nachmittags lud Ruth ihren kleinen Freund Billy, den sie vom Kindergarten her kannte, ein, sie zu besuchen und mit ihr im Vorgarten zu spielen. Die beiden Kinder sprangen lustig umher, als Billy plötzlich innehielt, sich beugte und zu jammern begann, als ob er große Schmerzen hätte. Ruth eilte ins Haus hinein, um ihre Mutter zu holen, konnte sie aber nicht finden. Dann eilte sie zu Billy zurück, der nun weinte.

Liebevoll suchte sie ihn zu beruhigen; dann fiel ihr ihr Lieblingsvers ein und sie suchte Billy zu bewegen, ihn ihr laut nachzusagen: „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden”. Ihre Mutter hatte ihr oft gerade auf diese Art geholfen. Aber Billy schluchzte zu sehr, um sie auch nur zu hören, geschweige denn ihr die Worte nachzusagen. Einen Augenblick lang kam sich Ruth ganz hilflos vor. Dann betete sie im stillen zuversichtlich zu Gott, und bald kam als Erhörung ein Engelgedanke. „O Billy”, rief sie voller Freude: „jetzt weiß ich es —‚die Liebe wischt alle deinen Tränen ab‘—‚die Liebe wischt alle deine Tränen ab‘— du bist ganz gesund — ich weiß es — ich weiß es”.

Das Schluchzen hörte auf, der Schmerz schien so schnell, wie er kam, nachzulassen, und bald strahlte das Gesichtchen ihres kleinen Freundes wieder. Die Heilung war vollständig; denn Ruth hatte sich die Gegegenwart der Liebe, des göttlichen Trösters, vergegenwärtigt.

Am Abend erzählte Ruth ihrer Mutter, wie wunderbar Gott ihr Gebet, Billy zu helfen, erhört hatte, und dankbaren Herzens sagten sie miteinander den heilenden Vers her aus einem Gedicht von Mrs. Eddy in „Miscellaneous Writings” (S. 399):

„Dulder ihr, o hört den Ruf!
Liebe will euch lind umfassen
Will auf eurem Angesicht
Keiner Träne Spur mehr lassen,
Will für euch der Schwermut Nacht
In des Tages Glanz versenken.
Will in ew’ger Herrlichkeit
Euch ein ewig Leben schenken”.

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