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Unser großes Bedürfnis

Aus der Mai 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Psalmist muß etwas von der großen Tatsache erfaßt haben, daß alles Gute in und von Gott ist, und er muß auch erkannt haben, daß die Materialität völlig unzulänglich ist, dem Bedürfnis der Menschheit nach einem befriedigenden Sinn von Intelligenz, Gesundheit, Frieden, Glück und Leben gerecht zu werden. Am Schluß des 17. Psalms, der ein Gebet zu Gott ist, sagte der Psalmist: „Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit; ich will satt werden, wenn ich erwache, an deinem Bilde”. Christus Jesus sprach sogar noch klarer und eindringlicher, als er in seiner Bergpredigt das Trachten nach materiellem Reichtum und auch das Betrachten des menschlichen Leibs und ängstliche Sorge um ihn tadelte. Dann gab er bestimmte geistige Anleitung mit den Worten: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit”, und er fügte die Verheißung hinzu, daß diesem rechten Trachten alles Erforderliche folgen würde.

Der Meister tat viel mehr als diesen christlich-wissenschaftlichen Rat erteilen; denn durch seine Erfahrungen und Beweise bestätigte er die Zweckmäßigkeit, im Denken und Leben zuerst nach dem Reich oder der Herrschaft Gottes, der Wahrheit, zu trachten. Weil das göttliche Gemüt seine Beweggründe und Wünsche, sein Denken und Handeln buchstäblich regierte, konnte Christus Jesus das immer wirkende und unwiderstehliche Gesetz der Liebe und des Lebens beim Befriedigen der menschlichen Bedürfnisse wie Gesundheit, Nahrung, Steuergeld, Freiheit und Schutz gegen Unannehmlichkeiten anwenden. Er wußte, daß das Bedürfnis der Menschheit nicht das ist, was Menschen, die die geistige Wirklichkeit nicht kennen, für notwendig halten. Jesus zog mentale Ursachen in Betracht und befaßte sich mit ihnen, während materiell gesinnte Menschen die Materie als Ursache und als Wirkung ansehen und durch Festhalten an dieser irrigen Voraussetzung und dementsprechendes Handeln begrenzt sind und darunter leiden.

Nachdem Mary Baker Eddy die Wissenschaft entdeckt hatte, die dem wunderbaren geistigen Heilen und den Erlösungswerken Christi Jesu zugrunde lag, und ihre Entdeckung durch Beweis bestätigt hatte, teilte sie mit der Welt die Offenbarung, die ihr zuteil geworden war. Sie schrieb „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, ein Buch, das die Menschen mit dem göttlichen Prinzip eingehend vertraut macht und ihnen zu jenem geistigen Verständnis verhilft, wodurch die Probleme gelöst werden können, die im Zusammenhang mit Gesundheit, Geschäft und menschlichen Beziehungen entstehen. Unter den darin enthaltenen Erklärungen, die mit Christi Jesu Rat in der Bergpredigt übereinstimmen, sei folgende auf Seite 4 erwähnt: „Am meisten bedürfen wir des Gebetes inbrünstigen Verlangens nach Wachstum in der Gnade, das in Geduld, Sanftmut, Liebe und guten Werken zum Ausdruck kommt”. Gewiß lassen Liebe, Geduld und gute Werke das Reich Gottes oder die Herrschaft des göttlichen Prinzips im menschlichen Bewußtsein erkennen, wonach am ersten zu trachten unser Weiser Meister uns eindringlich ermahnte.

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