Wie beglückend, wie göttlich trostreich doch das Verständnis ist, daß es ein Heiligtum gibt, wohin wir gehen und wo wir völlige Sicherheit — unbedingte Geborgenheit — finden können! Welch große Freude die Versicherung bereitet, daß „der ewige Gott” (engl. Bibel) jetzt unsere Zuflucht ist, und daß „die ewigen Arme” uns hier in dieser Stunde tragen, uns behüten und uns in die zärtliche Allmacht unseres himmlischen Vaters einschließen! Tief und aufrichtig ist die Dankbarkeit derer, die die beschützende und erhaltende Kraft des lebendigen Gottes auch nur einigermaßen wahrnehmen und wissen, daß sie auf Ihn von ganzem Herzen vertrauen können.
Die Menschheit scheint von Gefahren und Unruhen schwer bedrängt, und das Sehnen nach Sicherheit und Geborgenheit erstreckt sich über die ganze Welt und ist so alt wie die menschliche Geschichte. Selbst nachdem die Kinder Israel einen sehr großen Beweis der beschützenden Kraft Gottes gesehen hatten, als sie trockenen Fußes durch das Rote Meer gingen, murrten sie in der Wüste Wider Mose und sehnten sich nach den Fleischtöpfen Ägyptens; aber Mose’s Blick war geistiger als der ihrige. Er konnte sehen, daß der Befreiungsweg vorwärts, nicht rückwärts geht; und gegen Ende ihres Zuges durch die Wüste, als das gelobte Land in Sicht war, gab er ihnen jene wunderbare Erklärung der göttlichen Wahrheit, die zu allen Zeiten viele Herzen getröstet hat: „Zuflucht ist bei dem ewigen Gott und unter den ewigen Armen”.
Die Christlichen Wissenschafter vertiefen sich täglich in die Bibel in Verbindung mit dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy und bemühen sich, ihr ganzes Denken mit den darin enthaltenen Regeln und Vorschriften in Übereinstimmung zu bringen. Die vielen herrlichen und anregenden Erklärungen der Bibel leuchten viel heller und enthalten für sie eine viel größere Verheißung als früher, wo sie sich mit dieser Wissenschaft noch nicht befaßten. Wachsame Christliche Wissenschafter befassen sich auch mit den anderen veröffentlichten Werken von Mrs. Eddy und beziehen und lesen die Zeitschriften der christlich-wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft; und sie wissen, daß dieses Studium der göttlichen Wissenschaft unermeßlich wichtiger und wertvoller ist als jedes andere, womit sie sich je befaßt haben. Sie lernen die tatsächliche und ewige Wahrheit über Gott, den Menschen und das Weltall verstehen!
Durch die ganze Heilige Schrift hindurch finden wir Stellen, die den höchsten Gottesbegriff darbieten, den die menschliche Sprache ausdrücken kann. Zu Beginn des 19. Kapitels des 3. Buchs Mose lesen wir: „Und der Herr redete mit Mose und sprach: Rede mit der ganzen Gemeinde der Kinder Israel und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein; denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott”. Der Prophet Habakuk sagt von dem einen Gott (K. 1, 13): „Deine Augen sind rein, daß du Übles nicht sehen magst, und dem Jammer kannst du nicht zusehen”. Jakobus schreibt „von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis”. Johannes erklärt in seinem ersten Briefe (K. 4, 8): „Gott ist Liebe”, und Jesus, der mehr über Gott wußte als irgend jemand in der Weltgeschichte, gebot seinen Nachfolgern, vollkommen zu sein, „gleichwie [ihr] Vater im Himmel vollkommen ist”.
Dieser hohe und heilige Gottesbegriff durchdringt alle Lehren der Christlichen Wissenschaft. Nie gibt die göttliche Wissenschaft auch nur einen Augenblick zu oder ist sie damit einverstanden, daß Gott weniger als vollkommen, weniger als die göttliche, unendliche Liebe sein könne; und sie zeigt, daß Gottes „Augen rein sind, daß [Er] Übles nicht sehen mag”. In der Christlichen Wissenschaft wird Er als der eine allerhabene, ewige Schöpfer erkannt, dessen Macht unumschränkt ist, und dessen Liebe und Weisheit unbegrenzbar sind. Seine Allgegenwart enthüllt eine endlose Fülle des Guten, vollkommener Gesundheit, unergründlichen Glücks, strahlenden Menschentums in seinem „ewigen Mittag, der von keiner sinkenden Sonne verdunkelt wird” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, S. 246).
Als unsere Führerin nach Entdeckung der Christlichen Wissenschaft nach Wörtern suchte, um ihre wunderbare Entdeckung einer Welt, die sie so nötig brauchte,zu übermitteln, fand sie, daß es sieben englische Wörter gibt, die sich zum Gebrauch als sinnverwandte Ausdrücke für Gott eignen. Sie gibt diese sinnververwandten Ausdrücke aus Seite 465 in Wissenschaft und Gesundheit wie folgt: „Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe”. Der Gebrauch dieser sinnverwandten Ausdrücke für das Höchste Wesen läßt nicht die Annahme einer geteilten Gottheit zu, vielmehr bringen die Ideen, die sie im Denken wachrufen, besser als je zuvor die Allheit und die Vollständigkeit des einen unendlichen göttlichen Gemüts ans Licht. Alle Christen sind darüber einig, daß Gott gut ist. Die Annahme, daß in der Gottheit Böses sein könne, ist dem Christentum völlig fremd. Und in der Christlichen Wissenschaft stärkt die Anwendung jedes dieser sieben Wörter das geistige Verständnis ihrer Schüler und befähigt sie, Gottes unbedingte und unveränderliche Güte völliger zu begreifen.
Gott ist das All in allem; es gibt nichts außer Ihm. Er ist allwissend; daher kann Seine Schöpfung nichts wissen, was Er nicht weiß. Sein reiner Blick sieht das Böse nicht; folglich kann man als Tatsache über das Böse nichts wissen, außer daß es kein Dasein hat, unbedingt nichts ist. Zwietracht, Verfall, Sünde, Krankheit, Tod haben für die göttliche Liebe keine Wirklichkeit, auch können sie in der herrlichen und vollkommenen Schöpfung der Liebe nie einen Platz haben. Das Böse ist in jedem Falle eine falsche Annahme, ein Traum, eine bloße Mutmaßung, eine Dichtung. Dies ist der Punkt, worin die göttliche Wissenschaft und materialistisches Überlegen am weitesten auseinander gehen; aber gerade hier tut sich den Betrübten auf Erden ein weiter Weg auf, wodurch sie der Krankheit und dem Leiden, der Sünde und der Armut, dem Leid und dem Tod, die dieses ganz materialistische Denken ihnen aufzubürden scheint, entrinnen können.
Das Böse ist nie das, was es den körperlichen Sinnen zu sein scheint oder was es zu sein sich anmaßt, und sooft und wo immer es entlarvt und als das, was es tatsächlich ist, eine Lüge, bloßgestellt wird, verschwindet es — vergeht es wie die Finsternis der Nacht vor dem Licht des Tages. Durch geistige Erkenntnis der Unendlichkeit des Guten versteht man, daß das Böse unwahr ist. Durch die Erkenntnis der Allgegenwart des Lebens, der Wahrheit und der Liebe weiß man, daß das Böse nie gegenwärtig ist. Durch Wahrnehmung der Allmacht des Gemüts wird das Böse als völlig machtlos oder wesenlos erfunden. Das Verständnis rechter und wahrer Ideen Gottes und Seiner geistigen Schöpfung, wie sie in der Bibel und in den Schriften von Mary Baker Eddy zu finden sind, macht der Menschheit hier und jetzt die unbegrenzte Kraft des höchsten Schöpfers und Herrschers des Welltalls zugänglich, womit die Lüge Böses ausgelöscht wird. Auf Seite 192 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Alles, was den menschlichen Gedanken auf gleicher Linie mit selbstloser Liebe erhält, empfängt unmittelbar die göttliche Kraft”, und nach dem Bericht im Evangelium des Johannes (K. 15, 7) erklärte Jesus: „So ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren”.
