Der Christliche Wissenschafter weiß gewiß, daß Gott das Gebet eines Sterblichen, der sich in tiefstem Elend oder äußerster Verzweiflung befindet oder erfolglos mit einem Problem ringt, erhören und ihn erlösen wird, wenn er sich nur verständnisvoll, demütig und aufrichtig an Gott wendet. Der Christliche Wissenschafter weiß dies gewiß, weil er die errettende Kraft Gottes, der göttlichen Liebe, in seiner eigenen Erfahrung wahrscheinlich oft bewiesen hat. Auf Seite 81 in „Miscellaneous Writings” schreibt Mrs. Eddy in so ansprechender Weise von der Liebe Erhörung des menschlichen Hilferufs. Sie schreibt: „In der Trostlosigkeit menschlichen Verständnisses hört und erhört die göttliche Liebe den menschlichen Hilferuf; und die Stimme der Wahrheit äußert die göttlichen Wahrheiten des Seins, die die Sterblichen aus den Tiefen der Unwissenheit und des Lasters befreien”.
Es ist wunderbar, daß Gott einen hört und errettet, wenn man im tiefsten Tal der Trostlosigkeit — in größter Not — zu sein scheint. Dies regt zum Nachdenken an. Es gibt offenbar keine Erhörung von oben, solange menschlicher Wille, Selbstüberhebung und Hochmut herrschen. Aber sobald der durch Sünde, Leiden oder Kummer verursachte Strom der Trostlosigkeit diese Eigenschaften mit fortreißt und Demut an ihre Stelle tritt, erhört die göttliche Liebe den Ruf. Die Wahrheit, die erlöst, heilt und errettet, wird geoffenbart werden.
Der Christliche Wissenschafter weiß, daß er sich nicht nur in Zeiten größter Not an Gott wenden kann, sondern daß ihm die Kraft Gottes jederzeit zu Gebote steht, wodurch er sich gegen die irrigen Annahmen schützen kann, die den falschen Sinn der Trostlosigkeit und der Verzweiflung hervorrufen. Trotzdem muß er sich demütig und selbstlos an Gott wenden, wenn er sich dieses Ergebnis sichern will. Das ist immer so. Wie oft haben die Menschen Gott scheinbar vergeblich angerufen! Wie oft sind ihre Gebete scheinbar nicht erhört worden! Warum? Weil Selbstüberhebung irgend welcher Art den Beweis verhinderte: es fehlte die Demut und die Selbstlosigkeit, wodurch das göttliche Gesetz zu ihren Gunsten hätte wirken können.
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