„Die Christliche Wissenschaft ist stets der geschickteste Chirurg”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 402 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”. Ich bin tief dankbar, die Wahrheit dieser Erklärung erfahren zu haben.
Während meines Aufenthalts in Indien eilte ich eines Tages die Treppe hinunter und fiel auf die rechte Ferse, wobei mein Fuß über die Kante zweier Stufen glitt. Der äußere Knochen war gerade über dem Fußgelenk gebrochen und dieses ausgerenkt, so daß die Knochen an der Innenseite des Beins aus dem Fleisch heraustraten. Als der Unfall sich ereignete, vernahm ich sofort die Stimme der Wahrheit: „Gott ist alles, es gibt nichts neben Ihm”. Dies gab mir die Kraft, mich so schnell wie möglich zwei Treppen hinauf und über eine lange Diele hinüber aus den öffentlichen Räumen eines Hotels in mein Zimmer zu schleppen.
Als ich mein Sofa erreichte, sank ich fast ohnmächtig zurück. Dabei sah ich, wie sich mein indischer Diener mit seinem freundlichen Gesicht voller Kummer über mich beugte. Dies rüttelte mich auf. Ich wollte den treuen Diener nicht betrüben. Daher bemühte ich mich etwas ernsthafter, die Ermahnung unserer geliebten Führerin zu befolgen: „Erhebe dich in der Stärke des Geistes, um allem zu widerstehen, was dem Guten unähnlich ist” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 393). Und mit dem Wunsche, meinem Diener seine Sorgenlast abzunehmen, kam die Fähigkeit; denn es fiel mir eine Bibelstelle ein, die ein Mitglied des Vortragsausschusses im ersten christlich-wissenschaftlichen Vortrag in Delhi angeführt und erläutert hatte: „Der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm still alle Welt”— Kummer, Schmerz, Schwäche. Sofort hatte ich das Gefühl, als ob ich aus Finsternis in den Sonnenschein der teuren Liebe Gottes gehoben worden wäre. Ich hatte neue Kraft, und ein tiefes Gefühl des Friedens und der Freude erfüllte mein Bewußtsein und hielt an. Ich hatte keine Schmerzen mehr.
Die Liebe umgab mich in der Tat. Meine Freunde waren sehr liebevoll und erwiesen sich wahrhaft teilnahmsvoll, indem sie mich nicht hinderten, mich „absolut auf die Wahrheit zu verlassen” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 167), da sie wußten, daß ich Christliche Wissenschafterin bin. Daher war die Heilung das Ergebnis des Ergründens der Bibel und des Lehrbuchs Wissenschaft und Gesundheit. Es wurden keinerlei materielle Mittel gebraucht.
Ich schlief gut in jener Nacht und fand beim Erwachen am nächsten Morgen, daß das Fußgelenk wieder eingerenkt war. Es zeigte sich später, daß der gebrochene Knochen vollkommen zusammengewachsen war. Wie gewöhnlich nahm ich auch am ersten Morgen nach dem Unfall ein Bad, nachdem ich das Badezimmer mit Hilfe eines Stuhles erreicht hatte.
Da ich keine Schmerzen hatte, unterließ ich es, mein Denken gegen Entzündung zu schützen, was unsere geliebte Führerin Mrs. Eddy bei wundärztlichen Behandlungen empfiehlt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 401). Kurze Zeit nachher entdeckte ich, daß das Bein und der Fuß schwarz geworden waren. Ich setzte mich mit frohem Lachen schnell über den Schrecken hinweg und dachte: „Mein Diener hat schwarze Beine und macht sich keine Sorgen darum”. Sofort wandte ich mich der Allgegenwart der Wahrheit und der Liebe zu, und die Lüge verschwand aus dem Bewußtsein und vom Körper trotz zunehmender großer Sonnenhitze. So wurde mir das Leben gerettet.
Einen Monat später konnte ich stehen und in einem christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst den Ersten Leser vertreten. Das war für die Anwesenden ein Beweis der Heilkraft des allgegenwärtigen Christus, der Wahrheit, und es veranlaßte andere, sich der Christlichen Wissenschaft zuzuwenden. Zwei oder drei Wochen später konnte ich plötzlich gehen. Ein indischer Arzt, der heute ein Anhänger der Christlichen Wissenschaft ist, war anwesend. Er hatte vorher das Bein und den Fuß untersucht und erklärt, daß es unverkennbar ein Fall mentaler Chirurgie sei. Es kamen ihm Freudentränen in die Augen über den Sieg der Wahrheit über den Irrtum.
Nach meiner Rückkehr nach England einige Monate später sagte mir ein Londoner Chirurg, daß die Heilung eines solch verwickelten Knochenbruchs gewöhnlich zwei Jahre dauere. Er sah, daß die Heilung vollständig war, und daß ich ungehindert gehen konnte ohne zu hinken.
Das ist nur eine der vielen Segnungen, womit die Christliche Wissenschaft mein Leben in den letzten 34 Jahren bereichert hat. Ich bin unserer geliebten Führerin immer von Herzen dankbar, daß sie sich durch ihr Leben der Liebe und der Selbstlosigkeit zu geistigen Höhen erhob und die Wissenschaft des Lebenswerks Jesu entdeckte, was sie befähigte, der Welt die Christliche Wissenschaft zu geben, wodurch sich alle den Christus, die Wahrheit, unsern ewigen Erlöser, zunutze machen können.— Colombo, Ceylon.
