Die vor einiger Zeit abgehaltenen Olympischen Spiele zeigten, wie gewohnheitsmäßiges Trainieren in einer bestimmten Richtung zu Geschicklichkeit und schließlich zur Meisterschaft auf einem gewissen Gebiete führen kann.
Was die Zuschauer im Stadium sahen, war eine Menge Menschen, die mit Anmut, Geschwindigkeit und Genauigkeit laufen, springen und schwere Gewichte schleudern konnten. Sie hatten vielleicht keine Vorstellung davon, was für eine lange Zeit geduldiger, ausdauernder, weise geleiteter Übung diesen öffentlichen Vorführungen vorausgegangen war.
Jeder Teilnehmer an den Kampfspielen maß seine Vorführung an der in seinem Sport aufgestellten Höchstleistung, die er zu erreichen oder zu übertreffen suchte.
Nehmen arbeitende Christliche Wissenschafter nicht gewöhnlich in den frühen Morgenstunden ihre geistigen Übungen vor, indem sie von der Bibel, dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch und dem christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft Gebrauch machen? Indem sie sich in die Christliche Wissenschaft vertiefen, werden sie geübt, gewohnheitsmäßig recht zu denken, und nach und nach entwickelt sich in ihnen geistige Stärke und Vertrauen bei der Anwendung geistiger Wahrheit. Unter der Randüberschrift „Sorgsame Führung” schreibt Mrs. Eddy auf Seite 429 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Wir müssen jedoch mit den einfacheren Demonstrationen der Herrschaft beginnen, und je eher wir beginnen, desto besser”. So ist es weise zu sehen, wieviel von der Wahrheit wir in unseren täglichen Angelegenheiten beweisen können.
Für uns Christliche Wissenschafter ist der vollkommene Mensch der Maßstab, und wir bemühen uns, ihm näher zu kommen. Wir sind bestrebt, das Gute durch Eigenschaften wie Freundlichkeit, Höflichkeit, Achtsamkeit, Hilfsbereitschaft, Duldsamkeit und Geduld im Umgang mit unseren Mitmenschen auszudrücken. Durch gewohnheitsmäßigen Gebrauch dieser göttlichen Eigenschaften beherrschen wir auf einfache Art unsern Lebenslauf und werden dadurch vor den vielen erniedrigenden Tücken des Bösen bewahrt. Indem wir die Eigenschaften des göttlichen Gemüts, der göttlichen Liebe, beständig ausdrücken, entwickeln wir einen zuverlässigen Charakter.
Heilungen werden vollbracht, wenn wir die Wahrheiten anwenden, die wir in der Christlichen Wissenschaft über Gott und unsere Beziehung zu Ihm als Sein Bild, Sein Gleichnis oder Ausdruck gelernt haben. Die Siegeskrone empfängt der, der die göttliche Liebe in der Liebe widerspiegelt, von der Paulus sagt: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freuet sich aber der Wahrheit; sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles”.
