Eine Regel, deren Befolgung die Menschen befähigen würde, fruchtlose Anstrengungen zu vermeiden und bei jedem rechten Unternehmen Erfolg zu haben, stellt der Psalmist auf mit den Worten: „Wo der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wo der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst”.
Daß sich die Menschen nicht immer eines ihren Anstrengungen entsprechenden Erfolgs erfreut haben, beweist, daß sie nicht auf allen ihren Wegen Gott als die Quelle wahrer Weisheit, deren sie beständig bedürfen, anerkannt haben. Vorstehende Psalmstelle schildert, was viele aus Erfahrung wissen: die Hilflosigkeit der Menschen, wenn sie sich nicht auf die immerwährende Gnade Gottes verlassen. Sie zeigt die Zwecklosigkeit der Hoffnungen und Bemühungen, die mit Gottes weisem Plan nicht übereinstimmen, und weist auf die Gewißheit hin, daß sich alles, was mit dem göttlichen Prinzip übereinstimmt, in der Erfahrung harmonisch entfaltet.
Was geistig ist, spiegelt Gott wider und ist immer Seiner guten Regierung untertan. Auf das Geistige und Unsterbliche anstatt auf das Materielle und Zeitliche müssen die Sterblichen immer mehr sehen und unaufhörlich danach trachten, wenn sie lernen wollen, „den Herrn das Haus”— ihr Bewußtsein des Guten —„bauen” zu lassen, damit sie nicht „umsonst arbeiten”. Was der Psalmist bildlich andeutete, erklärte Christus Jesus später bestimmter in seiner Lehre von des Menschen wahrer Beziehung zu Gott. Er sagte: „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Der Vater aber hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut”.
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