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Wie mache ich mir das göttliche Gesetz zu eigen?

[Aufsatz ursprünglich in deutscher Sprache]

Aus der April 1939-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie wirken göttliche Gesetze? Wie kann ich sie mir zunutze machen und sie anwenden? Die Antwort auf diese Fragen kann durch folgende Veranschaulichung verständlich gemacht werden. Im Zimmer, in der Kirche, auf der Straße — kurz, wo wir auch sein mögen, sind wir von Rundfunkwellen umgeben. Wir sehen sie nicht, wir können sie nicht wahrnehmen außer mit einem Empfangsapparat. Dennoch sind sie überall vorhanden. Wir brauchen nur einen Rundfunkapparat einzuschalten, und wir hören sofort, was von der Sendestelle ausgeht.

Das göttliche Gemüt mit seinen Gedanken ist überall, wo wir sind, gegenwärtig, und diese Gedanken oder Ideen sind rein geistig. Aus diesem Grunde können wir sie nicht mit den fünf körperlichen Sinnen wahrnehmen; aber trotzdem sind sie allgegenwärtig. In der Christlichen Wissenschaft finden wir beständig Beweise der heilenden Gegenwart Gottes, des Guten. So werden Kranke oft augenblicklich geheilt, wenn sie einen christlich-wissenschaftlichen Ausüber besuchen. Dies ist ein ganz natürlicher Vorgang. Es gibt nur eine Macht, die Macht des Geistes, Gottes. Der Geist schließt alles Gute, Schöne, Starke, Gesunde — kurz, alle guten Eigenschaften und Ideen — in sich. Was nützt uns dieses Wissen? Gerade wie man den Rundfunkapparat einschalten muß, um ein Konzert von der Sendestelle hören zu können, so müssen auch wir in Übereinstimmung oder in Harmonie mit dem Göttlichen sein, wenn wir von der allgegenwärtigen Wahrheit Nutzen haben wollen.

Wodurch drückt sich Gott aus? Durch Ideen. In dem Maße, wie wir für göttliche Ideen geistig empfänglich sind, beherbergen wir den heilenden Christus, die Wahrheit, in unserem Bewußtsein. Wenn unharmonische Zustände wie Krankheit, Leid oder Mangel auftreten, dürfen wir nicht Gott — das unendlich Gute — dafür verantwortlich machen. Und sollten harmonische Zustände nicht sofort wiederhergestellt sein, nachdem wir uns bemüht haben, unser Denken mit Gott, der Wahrheit, in Übereinstimmung zu bringen, so dürfen wir nicht unser rechtes Bemühen aufgeben oder unsere Bücher in den Schrank stellen mit dem Bemerken: „Ach, was nützt es!” Gott belohnt jedes ehrliche Bemühen, und wenn wir so nach der Wahrheit trachten, wie der Psalmist es andeutet: „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir”, dann wird die Verheißung in der Bergpredigt: „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden”, an uns in Erfüllung gehen.

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