Aus demütiger Dankbarkeit gegen Gott und in liebevoller Anerkennung unserer verehrten Führerin Mary Baker Eddy möchte ich folgendes Zeugnis ablegen.
Ich wurde im Jahre 1920 auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam. Damals litt ich so sehr an körperlicher Schwäche, daß ich kaum gehen konnte. Ich brachte meine Tage auf einem Ruhebett in unserer Bibliothek zu, wo ich allgemeine Dinge las. Arzneien und Reizmittel hatten versagt; daher hatte ich mir vorgenommen, so wenig wie möglich an mich zu denken. Ich versuchte mich tagsüber genügend auszuruhen und aufzumuntern, um meinem Mann ein angenehmes Heim zu bieten, wenn er am Abend zum Essen nach Hanse kam.
Der Besuch einer lieben Base und meine Unterredungen mit ihr weckten in mir den Wunsch, das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit von Mrs. Eddy zu kaufen. Ich glaube, daß weder meine Base noch ich an die Möglichkeit einer Heilung der Schwäche dachten, sondern nur an das Interesse, das mir das Buch in meinen einsamen Stunden bieten würde. Ich hatte immer eifrig in der Bibel geforscht. Während mich der Religionsunterricht in meiner Jugend enttäuscht hatte, war es mein großer Wunsch gewesen, die Wahrheit über das Leben Jesu und seine wunderbaren Werke zu erfahren. Ich las das Lehrbuch immer wieder. Es war klar und schön, und es nahm meine Aufmerksamheit so vollständig in Anspruch, daß ich mich kaum, selbst nur für die Dauer einer Spazierfahrt, davon trennen konnte.
Ich setzte dieses entzückende Lesen vier Wochen fort, ehe ich glaubte, es unterbrechen zu können. Dann kam mein Mann eines Tages früh am Nachmittag nach Hause, um mit mir im Sonnenschein ein wenig spazierenzugehen. Beim Weggehen lehnte ich mich an seinen Arm. Es war ein prächtiger Wintertag, und ich war glücklich. Wir hatten viel zu besprechen, und nach und nach gingen wir schneller und immer weiter, bis wir an die Stadtgrenze kamen und merkten, daß ich zwei Stunden auf den Füßen gewesen war. Ich war geheilt, und ich wußte gleichzeitig, daß das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit das scheinbare Wunder bewirkt hatte.
Seitdem habe ich viele weitere sittliche und körperliche Heilungen gehabt. Ich bin von einem schmerzhaften Blasenleiden geheilt worden; ich habe mehrere Geldschwierigkeiten überwunden, und ich sehe die Wirkungen der richtigen Anwendung der Christlichen Wissenschaft in vielen Angelegenheiten meines Lebens. Ich möchte eine Erfahrung, die Mut erforderte, erzählen. Als ich vor über zwei Jahren als Erste Leserin in einer Zweigkirche gewählt wurde, trug ich noch eine Brille, ohne die ich selbst bei stärkstem Lichte kein Wort lesen konnte. Wenn ich etwas betrachtete, sah ich auch schwarze Flecken, die mich sehr störten. Bis dahin hatte ich nie daran gedacht, für meine Augen wissenschaftlich zu arbeiten; aber ehe ich zu lesen begann, beschloß ich, geistig darüber zu arbeiten, besonders wegen der Flecken. Nach zwei Monaten konnte ich ohne Brille lesen, und die schwarzen Flecken waren ganz verschwunden. Die wirkliche Probe kam, als ich zum erstenmal vom Pult zu lesen hatte; aber als Ergebnis meines treuen Festhaltens am göttlichen Prinzip verließ mich nach und nach auch die letzte Versuchung, den Irrtum zuzugeben.
Für alle Segnungen, die mir durch das Erforschen der Christlichen Wissenschaft zuteil geworden sind, für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche und besonders für die Erfahrung des Klassenunterrichts, der uns klar lehrt, was Liebe und Weisheit sind, bin ich tief dankbar.
Paris, Frankreich.
