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Mit Gott wandeln

Aus der Juli 1940-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Durch den ganzen biblischen Bericht des geistigen Fortschritts der Menschheit zieht sich der goldene Faden der augenscheinlichen Gewißheit hindurch, daß Gott allgegenwärtig, dem Menschen nahe ist.

Etwa 3300 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung, über 5000 Jahre vor der Entdeckung der Christlichen Wissenschaft lebte, wie die Bibel berichtet, ein Mann, dessen langes Leben in der kurzen aber anschaulichen Erklärung beschrieben ist: „Dieweil er ein göttliches Leben führte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen”. Die Glaubwürdigkeit dieser Geschichte wurde von dem Verfasser des Briefs an die Hebräer bestätigt, der schrieb: „Henoch ward weggenommen, daß er den Tod nicht sähe”. Sein Anspruch auf Beachtung und Anerkennung beruht darauf, daß er „ein göttliches Leben führte”, daß er so dachte und sich so verhielt, daß er sich der göttlichen Gegenwart und Gemeinschaft beständig und in zunehmendem Maße bewußt sein konnte. Hierin dient er als Veranschaulichung der Möglichkeiten geistiger Verwirklichung in unserer jetzigen Erfahrung.

Was befähigte Henoch, diese göttliche Gegenwart zu verwirklichen und sich der unaussprechlichen Befriedigung einer solchen Verwirklichung zu erfreuen? Es war gewiß nicht das Ergebnis menschlicher Erziehung oder endlicher Erfahrung; denn es wich von den körperlichen Sinnen so sehr ab, daß diese Sinne verstummten, als diese Verwirklichung erreicht war. War Henochs Verwirklichung nicht das folgerichtige und unvermeidliche Ergebnis seiner Wahrnehmung, daß der Geist der einzige Schöpfer, die einzige Ursache alles wirklich Bestehenden ist?

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